Ein Album im richtigen Moment:
"I just want you to know/ it's almost spring", singt
Agnès Milewski im titelgebenden Stück ihres neuen fein gearbeiteten Albums. Die Stücke funktionieren, die Stimmung ist gelassen, der Pop-Appeal passt auch - insgesamt ein Werk, mit dem man der Singer-Songwriterin nur viel Erfolg wünschen kann.
Gleiches stimmt für
Adam Rubenstein, dem die Überraschung des Monats gelingt: Der Mann aus New York, von dem in Europa noch nicht viel zu hören war, liefert mit "Excavator" ein reifes Album ab. Warum man sich diesem so schwer entziehen kann? Es ist wie so oft die geglückte Kombination aus Songwriting und Produktion, die in diesem Fall Independent-Folk-Rock erzeugt, bei dem alles stimmt. Eines scheint sicher: Von diesem Mann wird man noch mehr Gutes hören.
Etwas unschlüssiger, aber nicht minder interessant treten
Low anno 2013 auf: Das neue Album strahlt Ruhe aus bewegt sich gut im Alternative Folkbereich und strahlt eine eigene Magie aus.
Für Bescheidenheit steht
Thos Henley in dieser Runde: Laut Presseinfo besitzt der Musiker aus Southampton außer ein paar Bücher nur wenige Dinge, und die würden in einer Kühlbox bei einem Mitarbeiter seines Label deponiert sein. Henley ist ein Reisender und agiert zurzeit von Dresden aus, er beginnt sein Debüt-Album "In Hearing Taste" erstaunlich sperrig, dann lichtet sich der Nebel und eine Gitarre legt los, bald kommt Händeklatschen dazu. In der Folge zeigt Henley sein Talent zum schönen Song, die Produktion unterstützt ihn mal mit Violinen, mal mit Orgeln und Bass. Der Album-Titel ist ein Querverweis auf den britischen Reiseschriftsteller Patrick Leigh Fermor, der viele seiner Briefe mit "In Hearing Taste" unterzeichnete. Das Lied "Jade Elizabeth" erinnert nicht an Adam Rubenstein, sondern an Adam Green.
Ihre neue Vinyl-Veröffentlichung (fürs Vinyl gibt es 1 Extrapunkt) präsentieren
Ash My Love am 19. April in Wien (Grundsteingasse 19, Steakhouse). Die Band mit dem gut gewählten Namen versammelt 4 Lieder, die alles enthalten von Trash-Country bis zu Punk-Ansätzen. Das Artwork ist schnörkellos und kommt im DIY-Stil daher und will vermitteln: Legt die Scheibe einfach auf den Plattenspieler - wer diese
device noch kennt - und lasst sie dort auf Dauerrotation!
Außerdem: Am Sonntag den 28.4. wird
Sinead O'Connor Wien beehren, und zwar spielt sie im Rahmen der "The Crazy Baldhead Tour" ab 20h im Konzerthaus! Hingehen! (jpl)
Ash My Love: "Heart" (8/10)
Thos Henley: "In Hearing Taste" (7/10)
Low: "The Invisible Way" (7/10)
Agnès Milewski: "Almost spring" (8/10)
Adam Rubenstein: "Excavator" (9/10)