http://lindorec.blogspot.com is the review section of the music label lindo rec.: http://www.lindo.at
21 Dezember, 2010
Gordon Haskell: "One Day Soon" (Care Music Group/Edel)
08 November, 2010
Interpenetration 2010 in Graz
Das Programm kann sich wie jedes Jahr sehen lassen: Am 15. Dezember geht es los mit einer Kochperformance von Irina Karamarkovic – das Publikum wird solange kulinarisch versorgt, solange der Vorrat reicht. Musikalisch wird mit der Grazer Allround-Künstlerin Reni Hofmüller eröffnet, sie spielt gemeinsam mit Christoph Neugebauer am so genannten Reniphon, einem elektronischen Musikinstrument, das extra für die Soundkünstlerin Hofmüller entwickelt worden ist und von dem es weltweit nur zwei Exemplare gibt: Es handelt sich dabei um einen umgebauten AF Generator.
Das seit 2007 bestehende Duo Susanna Gartmayer und Clayton Thomas setzt den Abend fort, danach loten Franz Hautzinger und Matthias Loibner unter dem Bandnamen Fidibus ihre eigenen Klangwelten aus. An allen weiteren Festivaltagen legt auch jeweils Karamarkovic kulinarisch vor, weiters treten auf: Carver, John Fanning, Christoph Ogiermann und die chmafu allstars. Ach, ja: Das gesamte Festival hindurch wird bei freiem Eintritt Kuchen von Ursula Karner serviert: Auf dass das Interpenetration-Festival nicht nur den Ohren schmecken möge! (jpl)
Interpenetration: The Festival: "Faulheit und Langeweile" (15.-17.12.2010)
Beginn jeweils: 20h, Eintritt frei!
Postgarage, Dreihackengasse 42, 8020 Graz
Links:
>> www.postgarage.at
>> Interpenetration 2010
04 November, 2010
Tibor Barkoczy: "Behind The Door" (Pate/Edel)
16 Oktober, 2010
Culture Serial Killers: "Better Living" / King's Tonic: "Rock Monarchy"
07 Oktober, 2010
Andrea De Carlo: "Als Durante kam" (Diogenes)
Freiheit hat ihren Preis
Einmal mehr erzählt De Carlo eine überzeugende Geschichte, und das in so klaren Bildern, dass man die Verfilmung bereits vor sich zu sehen glaubt. Durch die Ich-Erzählperspektive (Pietro) fühlt sich der Leser unmittelbar angesprochen und inmitten in der Geschichte. Das Thema Freiheit behandelt der Autor anhand der Figuren Durante und Pietro - der eine in völliger Freiheit, der andere scheinbar schon in seinen Webfäden gefangen. Die Annäherung dieser beiden Gegensätze zeigt am Ende das, was De Carlo selbst zu diesem Buch sagt: "Durante ist ein freier Mensch. Doch die totale Freiheit hat ihren Preis." (jpl)
Andrea De Carlo: "Als Durante kam" (Diogenes: Zürich: 2010), 468 Seiten
>> www.diogenes.ch
02 August, 2010
Patrick Jonsson/Weltrekorder/Lucky Fish
Weltrekorder: "Weltrekorder" (handmade/8 o'clock/Zebralution)
Lucky Fish: "Away From The Cliffs" (Flowerstreet Records/Alive)
Aus der Schweiz stammt der Pop-Rocker Patrick Jonsson, seine Verbindung zu Skandinavien ist schon an seinem Namen ablesbar. Die Fotos im Booklet wurden allesamt im Norden Europas aufgenommen, die Musik in der Schweiz produziert. Jonsson zeigt sich zunächst von seiner rockigen Seite, das Songwriting kann sich hören lassen. Mit Track 4 ("Dancing In The Sky") kehrt ein wenig Ruhe ein, hier wechselt P.J. ins Balladenfach - und auch das gelingt. Noch mehr zurückgenommen ist das Schlussstück ("When Love Goes"). So ist hier ein Künstler mit geradlinigem Sound, der selbst zu seiner Musik sagt: "Ich wollte einen ehrlichen Sound, der zu mir passt." Übung gelungen.
In einer anderen Welt ist die nächste Band zuhause: Weltrekorder ist Indie-Pop aus Köln. Deutsche Texte treffen auf eingängige Melodien, einmal tanzbar, dann melancholisch, aber immer voller Leidenschaft. Dass sich die vier MusikerInnen nun einem Förderprogramm der deutschen Bundesregierung angeschlossen haben, widerspricht zwar wohl dem Independent-Gedanken - wer auf kräftige Riffs steht, wird hier trotzdem gut bedient werden.
Vergleichsweise raffinierter ist da die Münchner Band Lucky Fish, deren Debüt-CD "Away From The Cliffs" zwar schon seit einigen Monaten vorliegt, aber erst jetzt in einem CD-Stapel wieder nach oben gespült worden ist - organisch gewachsen sozusagen. Positiv fallen sofort die munter gesetzten Akkordfolgen auf, die sich wohltuend von Durchschnittsware abheben. Weiter so, möge diese Musik Bayern möglichst weiter hinter sich lassen. (jpl)
>> www.myspace.com/patrickjonsson
>> www.myspace.com/luckyfishband
>> www.myspace.com/weltrekorder
25 Juli, 2010
Wiglaf Droste: "Am Nebentisch belauscht" (Kunstmann)
12 Juli, 2010
The Gaslight Anthem: "American Slang" (SideOneDummy Records/Trost)
>> www.trost.at
27 Juni, 2010
VA: "Uncompressed World - Audiophile Female Voices Vol.II" (Acoustic Arts Audiophile Recordings)
19 Juni, 2010
VA: "South Africa" (Putumayo/Hoanzl)
18 Juni, 2010
Travels: "Robber On The Run" (Ownrecords/Alive)
14 Mai, 2010
Eläkeläiset: "Humppabingo" (Stupido/Nordic Notes/Broken Silence)
26 März, 2010
Paul Roland: "Demos"//"Cabinet/Happy Families" (PRAS//Syborg/Nova Media)
22 März, 2010
Botanica: "Who You Are" (rent a dog/alive)
03 März, 2010
Anton Cechov: "Flattergeist" (Diogones)
Es sind Geschichten aus einer düsteren Zeit, aus einem Land vor der Revolution. Cechovs Figuren sind die so genannten kleinen Leute: Die Bauern, die Handwerker, die sich in alltäglichen, oft einer Parabel entnommenen Situation wieder finden. Etwa in der wunderbaren Erzählung "Die Wette", in der einer um eine beachtliche Geldsumme wettet, er könne über Jahre eingesperrt in einem Haus leben. Das überraschende Ende soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Cechov erzählt in klarer Sprache, alte russische Maße und manche sprachlichen Wendungen sind aus der Zeit heraus zu verstehen und würden so wohl heute nicht mehr verwendet werden. Die durchaus düstere Seite des russischen Lebens ist Cechovs Thema: Da kommen Teufeln vor oder in der Verbannung in Sibirien Lebende. Ersetzte man die russischen Namen durch englische, fühlt man sich bei Cechov zuweilen an einen erinnert, der wenige Jahrzehnte später zu einem der größten Erzähler werden würde: Ernest Hemingway. (jpl)
Anton Cechov: "Flattergeist" (Diogones: Zürich: 2009)
Diogenes-Hörbuch: "Flattergeist", gelesen von Ernst Schröder.
Neues aus der Steiermark
An den Beatles kommt man einfach nicht vorbei; auch Norb Payr nicht. Sich von den Besten inspirieren zu lassen, kann schließlich nicht falsch sein. So gelingen auf Payrs geradlinigem Folk-Album "Hiding Place" bezaubernde Melodien, das Stück "No question of time" entpuppt sich gar als Ohrwurm allererster Güte. Damit die Übung gelingt, hat sich Payr erfahrene Musiker wie Gernot Feldner (Piano, Orgel) und Ed Schnabl (Gitarre) ins Studio geholt.
Payr vs. Forenbacher vs. Morbidelli Brothers
Anderes leistet Forenbacher mit Begleitcombo The Bisons auf "Life Vest", wenngleich die beiden doch Brüder im Geiste sind. Forenbacher ist freilich stärker im Rockbereich zuhause, Country-Einflüsse sind als gemeinsamer Nenner zu nennen. Forenbacher ist Austro-Kanadier, aufgenommen wurde in Nordamerika, sogleich fällt seine rauhe Stimme auf. Und auch das Songwriting gelingt tadellos, wenngleich Potenzial nach oben bleibt und in diesem Punkt Kollege Payr die Nase vorne hat.
Nummer drei im Reigen der jüngsten pumpkin-Veröffentlichungen sind die Morbidelli Brothers, die sich am meisten in Richtung in Richtung Country- und Westernmusik orientieren. Wer einen Soundtrack zum Brausen über steirische Landstraßen sucht, wird bei Forenbacher bestens bedient, für das anschließende Picknick lohnt der Griff zum herausragenden Norb Payr. (jpl)
Forenbacher & The Bisons: "Life Vest" (pumpkin/Trost)
Norb Payr: "Hiding Place" (pumpkin/Trost)
Morbidelli Brothers: " The Bandits Gospel " (pumpkin/Trost)
>> www.trost.at
>> www.kuerbis.at
06 Februar, 2010
Dakota Dave Hull & Gottfried Gfrerer, Wien, 21.1.2010
Im Duo: Dakota Dave Hull und Gottfried Gfrerer
Schließlich spielen die beiden einige Stücke miteinander, werfen einander zuerst die Titel und dann die Akkorde zu. Und spätestens in diesem Moment ist klar, dass dies ein besonderer Abend ist. Sehr zu empfehlen ist Dakota Dave Hulls aktuelle CD "Time Machine", deren Kraft in ihrer Ruhe liegt. Die CD enthält vor allem Traditionals wie "Tommy Petersons's Waltz" oder "Sail Away Ladies. Gottfried Gfrerers zu empfehlende aktuelle CD "Scoop & Run" lässt neben Blues auch Einflüsse aus den Richtungen Country und Folk zu und ist als rundum gelungenes Werk zu bezeichnen.
Dakota Dave Hull: "Time Machine" (Arabica Records)
Gottfried Gfrerer: "Scoop & Run" (Buntspecht/Hoanzl)