27 Dezember, 2012

Hot Dezember News 2012

Alle Jahre wieder. Ja, es war gut gemeint. Aber wem gefällt es wirklich, die neue CD von Psy unter dem Christbaum aus dem Weihnachtspapier zu rascheln? Nach dem Fest ist vor dem Fest und somit beginnt das große Umtauschen. Hier einige Alternativen, beginnend in Österreich: Johann Sergej haben zusammen gelegt und sich eine fette Vinyl-Veröffentlichung geleistet, Der Schwimmer - Mastermind des Projekts - greift nun in die Seiten eines Banjos, gemeinsam widmet man sich dem Bluegrass. Gut so, diese Entwicklung unterstützt die Theorie ein Mal mehr, dass sich irgendwann (fast) alle MusikerInnen der Countrymusic zuwenden. Neben eigenen Liedern gibt es auch Covers von Hank Williams. Weil der ja am 1.1. gestorben ist, kann man mit Johann Sergej auch dessen eingedenk sein. Das passt wiederum zu Weihnachten, siehe Psy.
Neues aus der Steiermark: Son Of The Velvet Rat legt uns ein Album mit Coverversionen unter den Weihnachtsbaum. In der inzwischen gerne gewohnten Intensität, bewegt sich SOTVR zwischen Lyle Lovett und Shel Silverstein. Sogar Donna Summers Hit „I will survive“ ist dabei und wird in das Universum des Grazers geholt. Großartig: Das reduzierte „Eat drink be merry“, das es besser nur von Tim Rose zu hören gibt. Überraschend ist die Dichte an Piano bzw. orgelbasierten Liedern, passiert hier gerade eine musikalische Neuorientierung? Und wer zu überlegen beginnt, welche Covers er sich von SOTVR gewünscht hätte, belegt mit solchen Gedanken schon, dass dieser wieder einmal sehr viel richtig gemacht hat.
Weiter nach Niederösterreich: Ich mochte diesen Nils seit ich ihn zum ersten Mal im B72 live gesehen habe, danach gab es mal einen gemeinsamen Auftritte mit der Legende Ronnie Urini. Nils' zweite CD "Keine Nacht für niemand" ist ebenso sympathisch wie das Vorgänger-Album. Dass sich Nils musikalisch an einer gewissen Nora abarbeitet ("Nora et labora"), ist ok, mit der schönen Zeile "Die ganze Welt ist verliebt" beginnt Nils sein Album und zeigt sich sofort wieder als Songwriter, der auch die großen Gefühle nicht scheut und sich erneut als Meister der gebrochenen Herzen erweist. Das Gespür für die schöne Melodie hat Nils ohnehin und so ist "Keine Nacht für niemand" ein wunderbares Weihnachtsalbum geworden, das in den besten Momenten an Funny van Dannen denken lässt, weil auch Nils Humor hat. "Ich verklage Hollywood", singt Nils ("Bob Dylan wundert sich über Tom Schilling"), weil ihm Hollywood-Filme falsche Hoffnungen in puncto Liebe gemacht haben. Es gilt: Eintauschen!
Oder: Wen es in die Ferne zieht, der ist mit der neuen CD von Amparo Sanchez bestens bedient. Denn die spanische Sängerin bedient sich überall, wo passende Versatzstücke zu holen sind, das kann bei Volks- wie Popmusik sein, und so klingt auch ihr Ekklektizismus. Der ist einerseits politisch und tanzbar andererseits - dazwischen gibt es genügend ruhige, melancholische Momente und ja: Sogar der Blues schimmert irgendwo durch; was will man mehr. Die Melodien sind zwingend und Sanchez' Stimme ist rauchig und einprägsam, die kriegt man so schnell nicht aus den Gehörgängen - "Ich bin der Mond in einem Spiegel", heißt es da, womit wir zur Schwester im Geiste kommen, denn die legendäre mexikanische Sängerin Chavela Vargas liefert unter dem Projektname La Luna Grande geradezu eine sensationelle neue Veröffentlichung - da reicht eine Lady Gaga-CD zum Eintauschen sicher nicht. Vargas interpretiert mit ihren 93 (!) Jahren Gedichte des größten spanischen Dichters, Federico García Lorca. Zwei Gitarren - kongenial: Juan Carlos Allende und Miguel Pena - und die brüchige, manchmal auch weinerliche Stimme von Chavela Vargas, mehr braucht es nicht. Man spürt bei diesen Aufnahmen stets den Hauch der Geschichte, auch wenn Vargas' ihre Stimme meist nur zu einem Sprechgesang hochschwingt. Aber auch das genügt, es ist klar: Diese Aufnahmen sind etwas Besonderes, da halten auch das aufwändige Booklet und Artwork gut mit. Muy bien y bien hecho!

Nils: "Keine Nacht für niemand" (7/10)
Amparo Sanchez: "Alma De Cantaora" (8/10)
Johann Sergej: "Drivin' Nails In My Coffin"(7/10)
Son Of The Velvet Rat: "Reaper" (8/10)
La Luna Grande: "Hommage de Chavela Vargas a Federico García Lorca" (10/10)

Die besten 10 Konzerte des Jahres 2012:
1) Delany Davidson (rhiz)
2) The Nits (akzent)
3) Katrin Navessi (wuk)
4) Capitan Tifus (wuk)
5) Ripoff Raskolnikov (shelter)
6) ToRi (bmäx)
7) pauT (rhiz)
8) Toyo (ubon ratchathani)
9) Tankris (chelsea)
10) Tanita Tikaram (porgy)

Die besten 10 Releases 2012:
1) Penelope Houston: "On Market Street"
2) Calexico: "Algiers"
3) Eleni Mandell: "I Can See The Future"
4) Tori Amos: "Gold Dust"
5) Katrin Navessi: "17 Shades Of Blue"
6) Ripoff Raskolnikov: "Lenin Street"
7) Novi Sad: "16 Songs 22 Years"
8) The More Or The Less: "Keep Calm"
9) Laura Rafetseder: "The Minor Key Club"
10) Harlequin's Glance: "Ashore"
10) Amparo Sanchez: "Alma de Cantaora"
10) Son Of The Velvet Rat: "Reaper"
10) La Luna Grande: "Hommage de Chavela Vargas a Federico García Lorca"

29 November, 2012

CD-Taufe: Harlequin’s Glance “Ashore” - ausverkauft!!!

Mit einem Walzer eröffnet die österreichische Folkrock-Band Harlequin’s Glance ihr drittes Album „Ashore“: Sofort dreht sich die Melodie in die Gehörgänge, ein Kontrabass knarzt morbide, Geige und Steel-Guitar verzehren sich nach „Marlise“, der geheimnisvollen Hauptfigur, die Drums knistern wie Kaminfeuer, und über allem die markante Stimme von Frontmann Gernot Feldner, rau und abgeklärt wie jene des späten Bob Dylan (ein gewagter, aber nicht zu weit hergeholter Vergleich). Die pure, naive Kraft der Melodie ist eine der Stärken der Band, doch auch textlich gelingen Harlequin’s Glance eindringliche Bilder: „Noise and silence will stay in tune tonight“, singt Feldner im Stück „Further On“. Die Songs erzählen vom Scheitern und vom Weitermachen, von Vergänglichkeit, Heimatlosigkeit und inneren Exilen, und immer laden sie zum freien Assoziieren ein. Beim Anhören der wuchtig-theatralischen “Banjo Ballad" wähnt man sich an Bord eines schwankenden Schiffes im Schwarzen Meer, während unser Blick beim filigranen wienerischen Streichquartettsatz von „Where You Belong Tonight“ über nächtliche filmische Stadtlandschaften gleitet.

Besonders live ist die Gruppe aber ein Erlebnis, denn 'dann erst kann man das Knarren von Gernot Feldner's Stimme so richtig spüren, dann erst sieht man die Violine von Stephan 'Stoney' Steiner (Wiens einzigartigem Teufelsgeiger) und die Gitarre von Alex Gantz rauchen.(Kulturwoche)

wann: Sa 1.12.2012 20h
wo: Metropoldi, Geblergasse 50, 1170 Wien
wieviel: 12,-

13 November, 2012

Di 13.11.2012 CD-Präsentation: Laura Rafetseder - the minor key club

Die Frau mit der "unglaublich warmen Stimme" (Freizeit-Kurier) ist zurück: Die Singer-Songwriterin Laura Rafetseder hat sich bereits mit Laura & the Comrats und deren Erstlingswerk „creating memories“ einen Namen gemacht und einiges an Presselob eingeheimst. Mit „the minor key club“ legt sie nun ein Schäuferl nach. Ihr Solodebüt besinnt sich auf die Stärken Rafetseders – die komplexen Texte, die einprägsamen Melodien, die Intimität und Wärme ihrer Stimme. Lediglich unterstützt von Gastmusikern Stefan Steiner, Gernot Feldner und Marc Bruckner sowie Labelkollegin Katrin Navessis Backing Vocals ist das Album akustisch gehalten und sparsam instrumentiert. Anschl. DJ-Line.

wo: B72
wann: 20:30 h
ein vsa-special
Eintritt frei

27 September, 2012

Hot September News 2012

Manche sagen ja, jede gute Band würde nur an einem einzigen Song schreiben - die Variationen auf dem Weg zum ultimativen Song ergeben weitere Lieder. So verhält es sich auch bei Eleni Mandell: Die Singer-Songwriterin aus Kalifornien hat vor kurzem mit "I Can See The Future" ein neues, großartiges Album vorgelegt. Country, Folk, dieses Mal mit etwas mehr Augenmerk in Richtung Pop - Mandell agiert wieder in ihrem eigenen Universum, mit ihrer unverkennbaren, tollen, Alt-Stimme. Dass der "Desert Song" ein früheres Lied ("Girls") von ihr selbst variiert, passt ins vorhin beschriebene Bild. Mandell war immer eine Suchende (ja, auch nach Liebe), das ist anno 2012 nicht anders, einige Frage sind beantwortet, dennoch: "I don't know what love is all about", heißt es im schönen "So easy". "Es ist gut, mit ihr zu spielen und es ist gut, mit ihr abzuhängen", hat mir Bassist Ryan Feves vor Jahren in einem Interview erzählt. Feves ist natürlich auch 2012 wieder dabei und gemeinsam mit der Chefin sorgt er für ein weiteres tolles Album, auf dem mit "Magic Summertime" vielleicht dieser ganz große Song, siehe oben, schon drauf ist - go for it!
Ein Doppelalbum von Calexico: Auf "Algiers" spielen John Convertino & Co gekonnt und locker ihre Stärken aus. Wüstenrockige E-Gitarren, die von Calexico gewohnten Rhythmen, kurz: Musik, die in Richtung Mexiko schaut, entsprechende Trompeten inklusive. Und auch der Weg nach Kuba ist von überschaubarer Länge. Soweit alles normal und sehr, sehr fein. Im Schuber liegt aber noch eine zweite CD, "Spiritoso" genannt, die wurde live mit Orchester eingespielt; das verleiht den Spaghetti-Western-Klängen noch etwas mehr Schwülstigkeit und passt somit hervorragend.
Nach dem großartigen Album "Night Of Hunters" vom letzten Jahr, veröffentlicht Tori Amos noch Mal bei Deutsche Grammophon. "Goldstaub" nennt sie ihr neues Album etwas euphemistisch, auf dem sie wie Calexico auf CD 2 von "Algiers" verfährt: Sie setzt ein Streichorchester ein und verpasst so eigenen Klassikern wie "Winter" neue Kleider. Klingt wunderbar und ist für Amos ein logischer musikalischer Schritt.
Im April 2012 haben The Nits im Wiener Theater Akzent zwei umjubelte Konzerte gegeben, dabei kam es wie es kommen musste: Nirgendwo wird diese Band von der Bühne gelassen, ohne ihren großen Hit gespielt zu haben: "In the dutch mountains". Sänger Henk Hofstede hat immer noch eine tolle Stimme und die Lieder auf der neuen CD "Malpensa" haben Klasse, sie kommen aber an frühere Werke wie "Nescio" oder "J.O.S. Days" nicht ganz heran. Trotzdem: Eine Band, die in Würde altert, "Malpensa" ist ein Beleg dafür.
Inmitten dieser Weltstars taucht ein wodurch auch immer verhinderter Weltstar aus Österreich auf: Bernhard Schnur. Schon der erste Track seiner neuen CD "Yol" kommt wie ein Hybrid aus Dylan und Beatles daher und auch gesanglich scheint sich hier eine Verwandtschaft zum Mann aus Duluth anzudeuten, Schnurologen mögen dies mit einem genüsslichen oder verächtlichen Schnurtzer vermerken. Seine Indie-Pop-Wurzeln hat Schnur nicht vergessen und so schrummeln auch die Gitarren auf "Yol" ordentlich dahin. Überraschung: Der längst - gar in den Schweizer Bergen? - verschollen geglaubte Dominik Dusek (erinnert sich noch jemand an den Bottervogel?) trommelt bei zwei Stücken. Insgesamt: "Yol" ist das schöne neue Album eines Guten. (jpl)

Tori Amos: "Gold Dust" (Deutsche Grammophon, 9/10)
Calexico: "Algiers" (City Slang, 10/10)
The Nits: "Malpensa" (Global Records, 7/10)
Eleni Mandell: "I Can See The Future" (Yep Rec./Make My Day Records, 10/10)
Bernhard Schnur: "Yol" (plagdichnicht, 8/10)

18 September, 2012

Do 20.09.2012: La Fons (Kubus V. Export, 19:30h)

Im Rahmen des Projektes "Das Rad" live: La Fons. Präsentiert wird die Ausstellung von Beate Wagner und die das Projekt begleitende CD. Zu La Fons schreibt der Falter: „Neu am Start ist das Frau-Mann-Duo La Fons, das erst seit einem Jahr existiert und nun ein überraschend dichtes Debütalbum namens „Am Anfang war das Lied“ (Lindo Records) vorlegt. Nina Brunner (Gesang, Texte) und Alfons Bauernfeind (Musik) schöpfen ihre Kreativität aus dem Verzicht und gewinnen der reduzierten Instrumentation aus Gitarre, Elektronik sowie Schlagzeug aus der Dose einige schöne Nuancen ab – und klingen dabei mindestens so kämpferisch wie verträumt."


Do 20.09.2012: La Fons @ Kubus Valie Export, Lerchenfelder Gürtel, 1160 Wien, 19:30h

>> http://www.la-fons.com

10 September, 2012

Do 13.09.2012 – The Wichita @ Kubus Valie Export

Im Rahmen des Projektes "Das Rad" live: The Wichita. Präsentiert wird die Ausstellung von Beate Wagner und die das Projekt begleitende CD. Zu The Wichita: „...spielt geschickt mit der oft platten Country-Attitüde, holt sie vom verstaubten Podest und füllt sie mit Passion. Ein kontemplativ ausgewogenes Album für überzeugte Zuhausebleiber und Menschen mit Humor.“ (the gap)
Do 13.09.2012: The Wichita @ Kubus Valie Export, Lerchenfelder Gürtel, 1160 Wien, 19:30h
http://thewichita.blogspot.com

06 September, 2012

WIRSINDÖSTERREICH FESTival 01

"Es ist gut, dass wir Menschen so verschieden sind, weil so können wir uns besser ergänzen (Taxifahrerin 2010)."

am 8. September 2012 um/ab 15 Uhr im Strombauamt in Greifenstein/NÖ - 20min. von Wien http://www.wirsindösterreich.info

PROGRAMM (Wetter & Technik & Menschen bedingte Änderungen möglich)
15:00 Begrüßung/Musik aus der Dose
16:00 DISKUSSIONSRUNDE - von und mit VAS Österreich
17:00 LESUNG “Dorthin kann ich nicht zurück”
17:45 DISKUSSIONSRUNDE über den Begriff "Heimat"
18:30 MÄRCHENERZÄHLER JOSEF MITSCHAN
19:00 LYROBAN
20:00 LORE
21:00 DER SCHWIMMER
22:00 MARJORIE ETUKUDO and BAND
23:00 ELVIS ZUMA & SKY PEACE BAND
24:00 DJ`ane PETRA GROFICA
Eintritt: 5 € (& Spende), AsylantInnen gratis

Anfahrt:
Fahrrad: von Wien weg DonauStrom aufwärts auf der linken Seite am "Donauradweg", sobald das Wasserkraftwerk Greifenstein in Sicht, auf das gelbe (m. Graffiti`s) Vierkant ähnliche Gebäude achten: das "STROMBAUAMT" (man fährt direkt daran vorbei). Bahn: Züge ab Franz Josefsbahnhof, halbstündlich, zB 9:02, 9:32, 10:02 etc 13:32, 14:02, 14:32 etc. bis Greifenstein/Altenberg, Stationsausgang Donauseite und ca. 10min Fußweg (Donaulände) zw. Donauufer und Schnellbahn flußabwärts zum Strombauamt. RETOUR: der letzte Zug am Samstag fährt schon um 22:55 Richtung Wien, der nächste dann um 4:59 Uhr (auch eine Möglichkeit ;-) Auto: Ab Wien Richtung Klosterneuburg, die Umfahrung Richtung Kritzendorf nehmen, weiter Richtung Greifenstein, in der Gegend der Ortseinfahrt Greifenstein auf eine Brücke achten, durch die man durchfahren würde, da LINKS abbiegen auf die Brücke hinauf zur Donauseite hinüber. Ab da dann STROMBAUAMT gut angeschrieben, nur mehr 5 min.
Unterkunft: daneben ZELTen (gratis) und wenn das Wetter mitspielt, Schwimmen möglich.

01 September, 2012

Tiefseetaucher: "Ans Meer" (Trockenschwimmer Records)

Sofort an Italien bzw. Jugoslawien-Urlaube gedacht. Ja, wegen des Covers der neuen Tiefseetaucher-Scheibe, auf der eine Vespa an Palmen vorbeifährt und auch an Nanni Morettis "Caro Diario" erinnert. "Dann hab' ich mir gedacht, einfach abzuhauen, nach Kreta, Italien oder einfach nur ans Meer", heißt es im den Titel abgebenden Eröffnungsstück "Ans Meer", das als Reminiszenz an die NDW daher kommt. Auf diese Weise geht es insbesondere wegen des lasziven Gesangs von Claudia Juno weiter, die Band leistet sich mit Gerald Stocker noch einen zweiten Sänger. Musikalisch ist Tiefseetaucher immer auf der elektronischen Seite angesiedelt, die Beats laufen locker dahin, das Synthie-Gezirpe in Kombination mit dem Sprechgesang der beiden SängerInnen kann man sich sehr gut in dunklen Clubs gegen Mitternacht vorstellen. Im Club ist zu dieser Musik Abtanzen angesagt, somit ist "Ans Meer" eindeutig guter Stoff. (7/10)

(jpl)

21 August, 2012

Zaubernuss 1.9.12, La Fons 4.9.12. (CD-Präsentation)

ZAUBERNUSS züchtet auf nachhaltige und gesellschaftskritische art und weise biologisches liedgut und literarische kopfpflanzengeflechte. auf einem fragilen und dennoch robusten gitarrenspalier klettern die texte ins nirgends oder ans ziel. manchmal wissen sie wohin, manchmal wissen sie wo nicht hin. dabei nehmen die musikalischen ausformungen die versch- iedensten klangmomente an und präsentieren sich ernsthaft lustig und gleichzeitig meistens schön.

LIVE: Zaubernuss, 1.9.2012, b-mäx, Neustiftgasse 30, 1070 Wien, 21h

Direkt aus den klaren Quellen des Fons sprudeln elektronische Beats, druckvolle E-Gitarrenpickings und zwei heilsame Stimmen. Lieder vom Aufbruch und vom unterwegs sein, vom ewigen Strom des Lebens und vom stetigen Wandel.
Fons ist der Gott der Quellen. Er hat zwei Gesichter. Eines schaut mutig nach vorne, während das andere wissend in die Vergangenheit blickt. Anfang und Ende fließen in seinem Wesen zusammen, vereinen sich zum Augenblick. Kaum fassbar ist seine Gestalt. Beständig ist er nur in Veränderung. Er tanzt. Er tanzt zum Rhythmus der Quellen, zum Rauschen der Sturzbäche, zum Plätschern der Springbrunnen.

Die Gesichter des Electropop-Duos LA FONS sind Gitarrist und Elektronik-Musiker Alfons Bauernfeind und Sängerin und Texterin Nina Brunner. "Am Anfang waren unsere Lieder." Beide schreiben Songs mit der Akustik-Gitarre in der Hand. Die Texte von LA FONS sind funkelnde Fragmente aus Erlebtem und weisen gleichzeitig mutig in die Zukunft. Was zählt, ist die Liebe zum Moment. "Let´s start something new! We´ve got so much to give."

Die Melodien fließen über, die elektronischen Beats sind frisch und glitzern in tausend Blautönen. Gemeinsam suchen LA FONS immer wieder von Neuem den Weg zum Ursprung, zum Anfang, zur geheimnisvollen Kraft der Quelle. Im Juli touren sie von Wien aus die Donau entlang bis zum Ursprung. Am 14.9.2012 erscheint das brandneue Album "Am Anfang war das Lied"! Not to be missed!

>> www.la-fons.com

LIVE: La Fons, 4.9.2012, Sargfabrik, Goldschlagstraße 169, 1140 Wien, 20h

06 August, 2012

Mi 08.08.2012: Magdalena Piatti & Irmi Vukovich live im WUK

Mit ihrem Piano und in Begleitung von Irmi Vukovich (Cello) kommt die österreichische Singer-Songwriterin Magdalena Piatti ins WUK. Die beiden präsentieren an diesem Abend Lieder aus Piattis Debüt-CD Broken Wings, die Presse schreibt darüber: "Die harmonievolle österreichische Antwort auf große weibliche Klassikpopvorbilder anglo-amerikanischer Prägung. Magdalena Piattis Lieder sind empfindsam, strahlen große Sentimentalität aus und wissen auf Grund ihrer mit feiner Stimme vorgetragener Verve, die Emotionen des Hörers zu wecken.“ (the gap)

WUK, 20:30h, Währinger Str. 59, 1090 Wien

26 Juli, 2012

Harlequins Glance am 27.7. im WUK!

"'Zart geraunte Balladen und elektrisch gestürmte Polkas' verweben die Gewinner des Emergenza Acoustic Festivals nach eigenen Angaben mit ‚Irish-Folkwalzern’ und ‚verrauchten Jazzkeller-Grooves’“, schreibt der Falter über diese Band. Für Sänger Gernot Feldner ist ein Referenzpunkt seines Schaffens Tom Waits – ein außergewöhnlicher Abend ist garantiert.

>> http://www.wuk.at/event/id/15907

17 Juli, 2012

Hot Juli News 2012

Welche Assoziation ruft eine Vespa hervor, die Richtung Meer fährt? Claro: Nanni Moretti! Die österreichische Elektro-Pop-Band Tiefseetaucher liefert auf "Ans Meer" 14 Synthie-Stücke ab, die vom Text- und Gesangs-Duktus an die Neue Deutsche Welle erinnern - ja, zuweilen gar an Falco, ein Vergleich, den es in CD-Besprechungen nur sehr selten gibt. Lasziv ist der Gesang, gut gebaut die Rhythmen, so kommt "Ans Meer" auch ordentlich tanzbar daher.
Das gilt natürlich gleichermaßen für die argentinische Band Capitan Tifus, deren Scheibe "E Viva" auf einem österreichischen Label erschienen ist und gekonnt traditionelle Latino-Einflüsse in ihr eigenes musikalisches Gefüge überführt, Schlager und internationaler Tanzmusik gegenüber zeigt sich die Band nicht abgeneigt. Da Capitan Tifus zurzeit in Europa tourt, gibt es auch zwei Gastspiele in Wien, am 24. Juli im WUK, im Rahmen der Platzkonzerte (20:30h) und am 26. Juli im Unglaublich (Schleifmühlgasse 7, 1040 Wien). Sensationell!
Sensationell ist auch das neue Album von Juliette Gréco, die man getrost als eine der ganz großen SängerInnen bezeichnen kann. Wunderbar leicht dahin fliessende Chansons gibt es auf "Ca se traverse et c'est beau" zu hören. Marc Lavoine und Melody Gardot hat sich Gréco unter anderem als Gäste geholt, sie veredeln dieses Album, das an verregnete Herbst-Nachmittage in Paris denken lässt - und somit auch zu diesem Wiener Sommer passt, der sich nicht zwischen Affenhitze und Regen bei 15 Grad Celsius entscheiden kann. Großartig, einfach einlegen und den nächsten Paris-Urlaub planen!
Mit etwas Verspätung und dennoch ganz heiß kommt dieses Album zu uns: Die beiden japanischen Musiker von ToRi (Junichi Ebisawa, drums und Yohei Aso, electronics) waren letzte Woche zum ersten Mal für zwei Konzerte in Österreich und eines kann man nach diesem Einstand sagen - ToRi haben neue Fans in Österreich gewonnen. Live wie auf Tonträger überzeugt ihre zarte Elektronik mit Einsprengseln japanischer Musiktraditionen, versetzt mit der kraftvollen Arbeit am Schlagzeug - nächstes Jahr wollen die beiden wieder in Europa spielen, watch out for that, hier gibt es ein Video von ihrem Auftritt im WUK (http://www.youtube.com/watch?v=qivRxST9ssc) im Rahmen der Platzkonzerte 2012.
Lieder verpasst: Der letzte Wien-Auftritt von Katie Kern, deren CD "Stories from Nashville" sehr zu empfehlen ist, spielt hier doch eine Österreicherin den Heimweh-Walzer nach Nashville, Tennessee. Noch eine Film-Assoziation: Peter Bogdanovich's "The Thing Called Love". Katie Kern interpretiert neben eigenen Stücken Lieder des kanadischen Songwriters Dave Todd und nebenbei auch noch von Größen wie Chuck Berry ("Roll Over Beethoven"), Jimmy Rodgers ("Peach pickin' time") und Gene Vincents "Cruisin'". Trotz Blues-Einflüssen, ist Kern stets der Country-Music verpflichtet, bleibt dabei aber weit abseits von jedem Line-Dance-Blödsinn - weiter so. (jpl)

Capitan Tifus: "E Viva" (7/10, Newton Records/GLP)
Juliette Gréco: "Ca se traverse et c'est beau" (9/10, Deutsche Grammophon)
Katie Kern: "Stories From Nashville" (7/10, Hydra Records)
Tiefseetaucher: "Ans Meer" (7/10, Trockenschwimmer Records/Hoanzl)
ToRi: "Albatross" (8/10, Gazul Records)

11 Juli, 2012

ToRi zum ersten Mal in Wien (13.7.: WUK, 14.7.: b-mäx)

ToRi ist ein japanisches Experimental-Duo, bestehend aus dem Schlagzeuger Junichi Ebisawa und dem Elektroniker Yohei Aso, das diese Woche erstmals für zwei Konzerte in Österreich gastiert. Mit dem Ziel, Musik zu machen, die noch nie zuvor zu hören war, lassen die beiden auch traditionelle japanische Musik in ihre innovativen Performances einfließen und werden so am Freitag den 13. Juli für einen Höhepunkt der WUK Platzkonzerte 2012 sorgen.

Am nächsten Tag, am Samstag den 14. Juli treten die beiden noch ein Mal in Wien auf und zwar im b-mäx in der Neustiftgasse 30, 1070 Wien (Beginn: 20h). Nicht verpassen!

Fr 13.7.: WUK, Währinger Str. 59, 1090 Wien, 20:30h
Sa 14.7.: b-mäx, Neustiftgasse 30, 1070 Wien, 20h

>>

http://www.myspace.com/tori.jp
>> http://www.wuk.at/event/id/15907

25 Juni, 2012

Magdalena Piatti & The Wichita (30.6., Salzburg)

Magdalena Piatti und Jürgen Plank a.k.a. The Wichita eigene Stücke, in vollkommen neuem Gewand. Die Presse schreibt zu Piatti: "Die harmonievolle österreichische Antwort auf grosse weibliche Klassikpopvorbilder anglo-amerikanischer Prägung. Magdalena Piattis Lieder sind empfindsam, strahlen grosse Sentimentalität aus und wissen auf Grund ihrer mit feiner Stimme vorgetragener Verve, die Emotionen des Hörers zu wecken." (the gap) Zum "Songlines"-Album von The Wichita heisst es: "Super Debüt! Hier funktioniert Musikhören als Reise im Kopf."(UNIQUE). Man darf gespannt sein!

Corner, Salzburg, im Techno-Z, Austraße 3b, 5020 Salzburg, 20:30h

08 Juni, 2012

Mi 20.06.2012: Novi Sad (CD-Präsentation)

Seit 22 Jahren ist eine an der Donau gelegene serbische Stadt Namensgeberin für eine der besten österreichischen Bands: Novi Sad. Zum Jubiläum gönnt sich die Art-Rock-Band um Sängerin Evelyn Blumenau ihre achte Veröffentlichung – und die ist etwas Besonderes: Eine Best-Of-CD mit aufwändig gestaltetem 80-seitigem Buch, beides illustriert die Bandgeschichte. „Unsere Musik ist eine Mischung aus Rock-Songs, Noise und Folk“, sagt Gitarrist Klaus Schuch, der von Anfang an mit dabei ist.

Wenn Folk, dann geht es meist in Richtung Irland bzw. Balkan – womit wir wieder bei Serbien sind. Weit herum gekommen ist die Band in diesen mehr als 20 Jahren, Konzerte gab es bereits in Europa, Asien und den U.S.A.. Ob die Band jemals in der Stadt Novi Sad gespielt hat? Nein, aber im Südosten Europas ist sie schon relativ oft aufgetreten, in Bulgarien gelang sogar ein kleiner Hit. Nach 22 Jahren gilt: Novi Sad ziehen ihr eigenes Ding durch und besetzen weiterhin die Nische der anspruchsvollen lyrischen Popmusik. An diesem Abend wird auch der Schauspieler Tristan Jorde dabei sein, mit dem die Band seit Jahren ein Programm mit Texten von Ernst Jandl auf die Bühne bringt.

Lindo Records Labelnight:
Mi 20.06.2012: Novi Sad (Buch/CD-Präsentation mit Tristan Jorde), anschl. DJ-Line
>> www.novisad.at
>> www.lindo.at

31 Mai, 2012

So 3.6.: Magdalena Piatti & The Wichita

Eine Matinee! Warum den Tag nicht mit Live-Musik zum Frühstück beginnen -
so lautet das Konzept des Sonntagszimmers in der Kirchberggasse 11: An diesem Vormittag spielen Magdalena Piatti und Jürgen Plank a.k.a. The Wichita eigene Stücke, in vollkommen neuem Gewand. Die Presse schreibt zu Piatti: "Die harmonievolle österreichische Antwort auf grosse weibliche Klassikpopvorbilder anglo-amerikanischer Prägung. Magdalena Piattis Lieder sind empfindsam, strahlen grosse Sentimentalität aus und wissen auf Grund ihrer mit feiner Stimme vorgetragener Verve, die Emotionen des Hörers zu wecken." (the gap) Zum "Songlines"-Album von The Wichita heisst es: "Super Debüt! Hier funktioniert Musikhören als Reise im Kopf."(UNIQUE). Man darf gespannt sein!

>> http://www.magdalenapiatti.com
>> http://thewichita.blogspot.com

22 Mai, 2012

Katrin Navessí CD-Präsentation 24.5.2012

"Katrin Navessi reichen alleine eine Gitarre und die sanfte Stimme, um ihren Songs eine dichte und verträumte Atmosphäre zu verpassen. Aufgewachsen in Wien Ottakring ist die Songwriterin seit Kindheit an mit einem breiten Musikspektrum vertraut. Durch Einflüsse von charismatischen Frauen wie etwa Sinead O'Conor, Björk oder P.J. Harvey entwickelt sie mit den Jahren ihren eigenen Stil, wobei minimalistisches Gitarrespiel das Fundament der Songs bildet. Darauf baut schließlich der Einsatz von Text und Stimme auf, wodurch im Ganzen ein überaus hörenswertes, akustisches Gesamtpaket geschnürt wird.“ (mt, mica.at) An diesem Abend präsentiert die Sängerin von Jellybeat gemeinsam mit dem Violinisten Stephan "Stoney“ Steiner ihre Debüt-CD "17 shades of blue“.

Shelter, Wallensteinplatz 8, 1200 Wien, 21h
anschl. DJ-Line

21 Mai, 2012

Live: Propella/Mopedrock/pauT

Wenn diese drei Bands an einem Abend in Wien spielen, hat man die Qual der Wahl. Wie günstig, dass am 18. Mai Propella im Rahmen von Soho in Ottakring schon ab 20h die Vorband für Mopedrock gab und pauT erst um ca. 22:45h die Bühne des rhiz betraten.

So konnte die Qual ausbleiben und die Konzentration auf das Set von Propella gelegt werden: Die Band – drei Damen hoch – zeigte sich gut disponiert und wusste gekonnte Riffs zu platzieren und überzeugende Rocksongs zu präsentieren. So war für Mopedrock gleichsam angerichtet und die Band ließ sich nicht lange bitten und bretterte ordentlich drauflos: Dass dies meist in französischer Sprache passierte, hat dem Spaßfaktor nicht geschadet: Chanson meets Rock’n’Roll! Ein begeistertes Publikum wurde kurz nach 22 Uhr in die Ottakringer Nacht entlassen.

Also: Ab zu pauT – die Band, 2010 Sieger des Protestsongcontests – hat die unweit des rhiz gelegte rockige Spur aufgenommen und das Publikum zum Tanzen gebracht: Mit Musik, die man am besten als Schlager mit Rockband-Instrumentarium bezeichnet. Dass die Texte mit zum Besten gehören, was man zurzeit in Österreich bekommen kann, darf in diesem Moment nicht unerwähnt bleiben. Daher lieferte pauT den gelungenen Schlusspunkt unter einen guten Konzertabend.

Somit: Propella – Mopedrock – pauT; ein Abend mit drei tollen österreichischen Bands.

>> myspace.com/propellamusic
>> www.myspace.com/adieumopedsalutrock
>> myspace.com/pautivanpautipaut

18 Mai, 2012

Katrin Navessi - CD-Präsentation (24.05.2012)

Es gibt Stimmen, die einen vom ersten Augenblick an faszinieren: Die Singer-Songwriterin Katrin Navessi hat so eine Stimme – die wird gerne mal mit Suzanne Vega verglichen. Navessi selbst hat in ihrer Jugend neben charismatischen Frauen wie Sinead O’Connor und Björk viel Gitarrenmusik gehört, und später PJ Harvey, Ani DiFranco, Nick Drake und andere Singer-Songwriter wie Beck oder Bob Dylan für sich entdeckt. Ihr Debüt-Album „17 Shades Of Blue” enthält neben zehn eigenen Liedern auch das Stück „My Man“, das haben schon Billie Holiday und Barbra Streisand gesungen. Getragen werden die Stücke von Navessis Stimme und der fein gearbeiteten Musik, der der Geiger Stephan „Stoney“ Steiner (u.a. Hotel Palindrone, Harlequins Glance) seinen unnachahmlichen Stempel aufdrückt – an der Melodika, genauso wie am Piano und der Violine. Katrin Navessi, die Frontfrau der Elektro-Pop-Band Jellybeat, erzählt in ihren eigenen Liedern kleine Geschichten, Liebeslieder („My Friend“) stehen neben märchenartigen, gleichnishaften Stoffen wie „God Loki“ oder „The Tower“: „and she went down/ …and she faced the dragon/ he burned himself“ (The Tower) Dazu Navessi: „Die Lieder sind meistens aufgrund einer Situation, eines Eindrucks oder eines Konfliktes entstanden. Oder wegen eines Gefühls, das so stark war, dass ich nicht umhin konnte, es in Form eines Liedes auszudrücken. Ich glaube, dass man sich darin wieder finden kann.“ Die Lieder auf „17 Shades Of Blue” sind in den letzten acht Jahren entstanden und zeigen den Status Quo einer der besten SongwriterInnen des Landes, die ihre Lieder in wunderbaren Textzeilen verdichten kann. Etwa: „My wish for today no more doubting / My wish for today some more loving“ („Prozac“) oder „How can you adore another girl than me“ („Indie Song“) oder „When trees turn to green / and spring colours everything / where will you be with my heart?“ („Eilise“). „The Hawk“ stellt Fragen wie diese: „If I was your lover / would you offer to share your life with me?” und gipfelt in der mantraartigen Zeile: “Some things are bigger than us.” Genau – das kann man auch über dieses Debüt-Album sagen. Zurücklehnen und die Faszination wirken lassen. (Pressetext)

Katrin Navessi - CD-Präsentation
Do 24.05.2012, 21h, Shelter, Wallensteinplatz 8, 1200 Wien, 21h
anschl. Lindo-DJs
Location: http://g.co/maps/x5gpp
>> Katrin Navessi

14 Mai, 2012

Johnny Dowd am 15. Mai im Chelsea

Wir übergeben wie gewohnt an den Meister himself, er weiß am besten, was in seinem Köpfchen vorgeht: “This album was originally titled ‘Regrets, I Have a Few,’ but by the time I finished it, I realized I had no regrets. The album is about girls and women I have known, imagined, or seen on TV. I love them all. I used a couple of old 60s drum machines on the album because my long-time drummer, Willie B, was unavailable at the time we were tracking. I intended to replace the machines with live drumming, but instead, I blended the two. Man versus machine. Man versus woman. Me in an endless, maddening conversation with myself. I used some great female vocalists to sweeten the album. Tracking with them was hilarious. I’m particularly proud of the sounds and feel we got on this record. I’m always trying to take the music I grew up with (blues and R&B) and filter them through my own experiences. Otis Redding as imagined by Sartre. I’ve been blessed over the years to always have a great band that can execute anything I can imagine. We share a common goal every time we play a show: to have as much fun as possible. So thanks to Mike Stark and Willie B. Of all my records, this one is by far the leanest. But probably not the meanest. I don’t think anyone was murdered in these songs.”

“There’s intense and there’s Johnny Dowd. He’s Nick Cave with a hangover. Hank’s lonesome whistle spat through Waits’s grinder, with Beefheart on the side, coming on like a flu-ridden Texan undertaker singing broken folk laments for a dead dog he never cared much for anyway.” — Peter Watts, Time Out London (Pressetext)

Di 15.05.2012: Johnny Dowd, Chelsea, Lerchenfelder Gürtel 29-30, 1080 Wien, 21h, Chelsea
>> www.johnnydowd.com
Djs RAYNA, TESAR & FURIOUS HORST / CLUB TRIVIAL
Vorverkaufskarten erhältlich bei wienXtra-jugendinfo

07 Mai, 2012

Hot Novedades Mayo 2012

Der Titel dieser Kolumne passt zu diesen heissesten April- und Maitagen, seit es Wetteraufzeichnungen gibt. Wozu nach Brasilien oder nach Kuba fahren? Das erübrigt sich auch angesichts einiger neuer Releases aus Lateinamerika, die es einem warm ums Herz werden und die Füsse sofort abtanzen lassen: "Latin Concrete - A Modern Latin Beat Suite" ist ein Sampler auf dem gekonnt traditionelle Rhythmen und Stile mit Beats unterlegt werden und auf diese Weise gehörig zum Tanzen auffordern. Mit dabei sind neben Kompilator Chris Read auch Leute wie Terry Callier und Nickodemus sowie Beatfanatic, Marcelo D2 oder Color Climax - baila!
Als hätte man sich abgesprochen, sind in diesen Tagen auch bei Putumayo, einem unserer Lieblings-Worldmusic-Labels, drei ähnlich gelagerte Sampler erschienen. Erstens: "Latin Beat" versammelt bereits arrivierte oder sich gerade etablierende Stars des Latin Pop, R&B bzw. Salsa. So featured das Eröffnungsstück von Moneda Dura etwa Irahim Ferrer. Neben mehreren Tracks aus Kuba und Kolumbien überrascht der Sampler auch mit einem Beitrag, der in Ecuador und Algerien verortet wird: Sarazino gelingt mit "Pelo Shao" mühelos der transatlantische Sprung in Richtung Reggae und Sola Rosa haben ihr sehr entspannt groovendes Instrumentalstück "Del Ray" gar aus Neuseeland beigesteuert, Theramin inklusive. Der Sampler wird von der Band mit dem wunderschönen Namen Mariposa Solar abgeschlossen, nebenbei ein ganz großes Stück Tanzmusik, das sich als Anspieltipp für die nächste Fiesta wie von selbst empfiehlt. Bei aller Fröhlichkeit schwingt hier auch die Traurigkeit eines ganzen Kontinentes mit, die Dringlichkeit dieser Putumayo-Kompilation liegt insgesamt eindeutig höher als bei Latin Concrete.
Das gilt auch für Putumayos "Brazilian Beat": Die 11-Lieder-Sammlung präsentiert Samba, Soul und Bossa Nova-Rhythmen in modernem Gewand, das sehr eingängige "Ai Entao" von Mónica da Silva oder das tolle "Samba Ti, Samba Eu" von Bazurka Fina. Drittens gibt es nun den Sampler "Rumba, Mambo, Cha-Cha-Cha", der ausgesprochen relaxed daher kommt und mit klassischen Latino-Hits wie "Mambo No.5" oder "Cereza Rosa" dennoch auf die Tanzfläche lockt. Hier wird ganz traditionell aufgespielt - der Cuba Libre ist gut gekühlt, die Tanzpaare bewegen sich unter surrenden Ventilatoren während sich die Band gekonnt ins Abseits spielt - hasta el amanecer.
Und noch einmal Brasilien: Die Sängerin Céu veröffentlicht mit "Caravana Sereia Bloom" endlich ein neues Album vor. Nach ihrem tollen Debüt vor ein paar Jahren legt sie nun ein Schäuferl nach und besticht wieder durch die gekonnte Mischung aus Pop und Tradition. Und in Richtung Barmusik gibt es ebenfalls Anklänge, wie die tolle Nummer "Amor de Antigos" zeigt. Um es mit dem Ché zu sagen: La fiesta continua! (jpl)

Céu: "Caravana Sereia Bloom" (Urban Jungle Records/Hoanzl, 7/10)
VA: "Bossa Nova" (Putumayo/Hoanzl, 8/10)
VA: "Brazilian Beat" (Putumayo/Hoanzl, 8/10)
VA: "Latin Beat" (Putumayo/Hoanzl, 9/10)
VA: "Latin Concrete - A Modern Latin Beat Suite (BBE Records/Hoanzl, 6/10)
VA: "Rumba, Mambo, Cha-Cha-Cha" (Putumayo/Hoanzl, 8/10)

Zu Unrecht liegen Gebliebenes (05/2012)

Beth Jeans Houghton ist kein normaler Popstar, der sich anschickt die Welt mittels Musik zu erobern: Glaubt man der Presseinfo, dann ist sie mehr eine Seherin, die mit der seltenen Krankheit Synästhesie geboren wurde, dadurch nimmt sie Zahlen, Worte und sogar Musik als eine Abfolge von Farben wahr. Dass sie mit Autoritäten wie Schule (letztlich geschmissen) deshalb auf Kriegsfuß steht, verwundert nicht. Houghton kauft sich mit 15 eine Fender Stratocaster und legt nun mit 21 Jahren ihr Debütalbum vor, es ist ein Album wie ein trip - obgleich ein good trip, Suchtgefahr inklusive: Singer-Songwriting mit außergewöhnlichen Arrangements gibt den Unterboden für Houghtons klare Stimme. Ein verspieltes Album, das auch mal eine Querverbindung zur klassischen Musik hinzieht und sich herrlich abseits von allen Pop-Mechanismen präsentiert. Bunt und außergewöhnlich.
Man kann seiner Zeit voraus sein oder hinterher hinken - im paradoxen Fall der nächsten CD gilt beides. Der Sampler "Celtic Christmas" versammelt Weihnachtslieder, die auch an einem trüben Tag im Mai funktionieren. So dezent und sorgsam aufbereitet kommen die 11 Stücke daher, dass man getrost von zeitlos sprechen kann - und daher ist der Hinweis auf diesen fein befüllten Sampler als Vorabinfo zu sehen - alle Jahre wieder, eh schon wissen.
Die nächste CD am Stapel ist im August 2011 erschienen und stammt von Zwanie Jonson, der singt lustigerweise gleich am Beginn des ersten, den Album-Titel gebenden, Songs "I like rain on christmas-eve" (siehe einen Absatz höher). Der Schlagzeuger Jonson (Die Fantastischen Vier, Fettes Brot) ist ein Tausendsassa, der seine eigenen Songs auch selbst aufnimmt und produziert: Sehr relaxed kommt diese 10-Song-Sammlung daher, die Presseinfo spricht von JJ Cale, spätestens beim Song "Moonmad" schiessen Vergleiche zu Bill Pritchard oder Tom Verlaine durch den Rezensentenkopf - nicht die schlechtesten Referenzen. "Golden Song" (Track 6) ist ein toller nach vorwärts drängender Pop-Song, zum Verkürzen der Wartezeit bis zum nächsten Weihnachtsfest somit bestens geeignet.
Den perfekten Soundtrack für urbane Slacker schaffen VCMG, die früher gemeinsam bei Depeche Mode werkten: Martin L. Gore und Vince Clarke bleiben bei ihren Leisten, schaffen Musik für die Zeit zwischen 1 und 4 im Elektroschuppen, in der man zu jeder Musik einfach tanzen muss und so heißt es zu VCMG anno 2012: Ab auf den Dancefloor und woki mit'n popo! (jpl)

Beth Jeans Houghton: "Your Truly, Cellophane Nose" (Mute/GoodToGo, 8/10)
Zwanie Jonson: "I'm A Sunshine" (staatsakt/Mute, 8/10)
VA: "Celtic Christmas" (Putumayo/Hoanzl, 8/10)
VCMG: "SSSS" (Mute, 6/10)

02 Mai, 2012

Do 3. Mai: Ripoff Raskolnikov: CD-Präsentation & Konzert

Am Donnerstag den 03. Mai präsentiert der Bluesmusiker Ripoff Raskolnikov seine neue, inzwischen elfte CD in Graz: “Lenin Street” erzählt Geschichten von unterwegs, von Abschied und Liebe usw.

Der in Graz/Österreich lebende Singer-Songwriter Ripoff Raskolnikov zählt zu den authentischsten Vertretern des Genres und gilt als österreichisches Aushängeschild in Sachen intelligentes, englischsprachiges Songwriting. Dabei pfeift er auf Modeströmungen jeglicher Herkunft und lotet menschliche Emotionen wie Liebe, Leidenschaft, Verlust, Schmerz, Verlangen, die Suche nach Schönheit, den Hunger auf das Leben oder die Angst vor dem Tod aus, um sie in Musik zu verwandeln.
Mit seinem Bühnencharisma, seinem trockenen Humor, seinem ganz individuellen Zugang zur Musik und seinem Faible für müllplatzverdächtige Anzüge und verwaschen-welke Knopflochrosen ist Ripoff Raskolnikov ein Musiker, den man nicht nur hören, sondern auch sehen möchte. Denn der für seine Konzerte charakteristischen Atmosphäre emotionsgeladener Intensität kann man sich schwer entziehen!
In der BRÜCKE präsentiert er seine neue CD „Lenin Street“. Als musikalischen Unterstützer hat er sich Son of the Velvet rat auf die Bühne eingeladen. Unsere Empfehlung: Nicht verpassen! (jpl/Pressetext: Die Brücke)

Do 03.05.2012: CD-Präsentation, Die Brücke, Grabenstraße 39a, 8010 Graz, 20h, special guest: Son Of The Velvet Rat
Mi 16.05.2012: CD-Präsentation, Shelter, Wallensteinplatz 8, 1200 Wien, 21h, support: Gottfried Gfrerer

>> http://bruecke-graz.com/wordpress/?p=2908
>> www.ripoffraskolnikov.com

30 April, 2012

Hot April News 2012

Eigentlich kommt Giantree wie eine 1980er-Synthie-Band daher - ja, Human League war natürlich Klasse, haben wir auch gehört! Dare!! -, die statt zu den Tasteninstrumenten zur Gitarre greift. Die Songs sind blitzsauber gemacht, fast schon zu brav - vielleicht will sich deshalb keiner der 12 Songs in den tieferen Schichten des Gehirns ablagern und ins Langzeitgedächtnis hinüber wandern. Trotzdem: Ein ordentliches Debüt.
Ebenfalls um ein Debüt, wenngleich ganz anders gelagert, handelt es sich bei "Streets Of Dom Songs" von Dominik Nostitz: Der legt nach mehreren Jahren des Tingelns und gleichzeitigen Bastelns eine CD vor, die vor Spielfreude nur so sprüht. Hier hat schlicht alles Platz: Von Indie- bis World- und Jazzeinflüssen. Mit dabei ist auch der großartige Trompeter Franz Hautzinger oder der Throat-Musiker Helge Hinteregger. Eine CD zum Eintauchen in das musikalische Universum eines Mannes, der halb Europa auch als Straßenmusiker kennen gelernt hat. Insbesondere zu loben ist das großartige Artwork, das auch ein 28 (!) Seiten starkes Booklet bereit hält.
Ganz anders verhält es sich bei der nächsten CD, auch wenn es eine Gemeinsamkeit gibt: "Tonight" stammt ebenfalls von einem Österreicher, nämlich von Florian Horwath. Der hat sich Element Of Crime-Man Sven Regener als Produzenten gehotl und ein nach Indie-Wohnzimmer klingendes Album aufgenommen, mit ein paar fein gedrechselten Songs drauf. In letzter Zeit hat Horwath eine Reihe von Wohnzimmerkonzerten gegeben - falls es also mal an Ihrer Türe läutet und ein Wuschelkopf mit Gitarre hat die Klingel gedrückt, dann steht die Show unmittelbar bevor.
Und noch einmal Österreich, auch wenn man das bei dieser Band gar nicht vermuten würde: Plexus Solaire steht seit Jahren für in französischer Sprache gesungene Popmusik, made in Austria. Die vorliegende Doppel-CD kann als Werkschau bezeichnet werden und zeigt schlicht eine der besten Band des Landes. Gut gemacht.
Nun wird es aber endgültig international, wir beginnen im Norden Europas: Die Spaßmacher von Eläkeläiset haben wieder zugeschlagen und legen mit "Humppasheikkailu" ihr zirka fünfundzwanzigstes Album vor - solange das so unterhaltsam bleibt, dann nur her damit. Denn wieder werden Pophits durch die Humppa-Mangel gedreht und so in die Eläkeläiset-Welt geholt. Mit der höher werdenden Anzahl an Alben wird das Mitraten immer schwieriger und zum abendfüllenden Gesellschaftsspiel zwischen Rovaniemi und Rom - wann kommt endlich das entsprechende Brettspiel?
Weiter Richtung Westen: Gemma Hayes gilt als eine der besten Sängerinnen Irlands, ihre CD "Let It Break" ist nun auch bei uns erhältlich. Die Lieder haben Qualitäten, die oben schon kritisiert worden sind: Sie verfügen über Dringlichkeit, gepaart mit Ohrwurmcharakter und sorgfältiger Verarbeitung ergibt das eine Pop-Variante, auf die man sich nur zu gerne einlässt und die mit "That Sky Again" sogar einen Pop-Walzer enthält und sich überhaupt neben allem Pop-Appeal auch ruhige Momente leistet. "I'll miss you in the corner of the day" - nur eine dieser schönen Zeilen von Gemma Hayes, deren CD man nur ausdrücklich empfehlen kann.
Die Überraschung des Monats liefert eine Sängerin, mit der niemand mehr gerechnet hat: Penelope Houston! Sie ist mit der großartigen CD "On Market Street" wieder zurück, zu lange war von ihr nichts mehr zu hören. Das - ja man darf es sagen, ohne zu beleidigen -, ausgereifte Alterswerk besticht durch wunderbares Songwriting und durch die schlichte wie elegante Produktion. Das im Zentrum der Scheibe stehende Lied "Dead Girl" erzählt davon, dass man sich auch in das Mädchen auf einem Foto verlieben kann. Bei Houston ist alles am rechten Platz und wenn die Lieder ins Moll kippen, dann ist es, als wäre es noch Mitte der 1980er-Jahre - das ergibt abschließend völlig zu Recht die Höchstnote. Houstons erste Alben gelten übrigens noch immer und seien an dieser Stelle empfohlen, im ausgesuchten Second-Hand-Handel (http://www.heurekord.com/store) findet man sie gar noch auf Vinyl. (jpl)

Eläkeläiset: "Humppasheikkailu" (Stupido/Nordic Notes, 8/10)
Giantree: "We All Yell" (monkey, 6/10)
Gemma Hayes: "Let It Break" (Fullfill, 9/10)
Florian Horwath: "Tonight" (Stereodeluxe, 7/10)
Penelope Houston: "On Market Street" (Glitterhouse/Hoanzl, 10/10)
Dominik Nostitz: "Streets Of Dom Songs" (Label08/Pate, 8/10)
Plexus Solaire: "Plexus Solaire" (monkey, 7/10)

02 April, 2012

The More Or The Less: 11.4. Shelter (CD-Präsentation)

Wenn man mitten in eines der schwersten Erdbeben der Geschichte gerät – kann man dann noch irgendwie von Glück sprechen? Natürlich, sagt Tobias Pötzelsberger. Denn er ist am Leben. Er wurde im Schlaf überrascht, am 27. Februar 2010 in Santiago de Chile. Erst war da nur ein dumpfes Grollen. Dann setzte das Beben ein und die Wände zerbrachen. „Oh, Santiago“, der Eröffnungssong auf KEEP CALM, handelt von diesen Minuten in Chile und beginnt ganz ähnlich wie das Beben: Langsam steigert sich ein Geräusch bis zum großen Knall, die Gitarren setzen mit heftigen Schlägen ein und Pötzelsberger bekennt – die Angst ist immer noch da.

So ein Donnern, so viel Rock: Das kannte man bisher nicht von The More Or The Less. Überhaupt ist einiges anders auf KEEP CALM. War das Debüt „We, the people“ (2009) noch ein inwendiges und zartes Werk, so ist der Nachfolger deutlich lauter, selbstbewusster und vielseitiger. Nach wie vor gibt es feine Akustik-Perlen („Show me where your heart is“, „Odyssey“). Aber da ist auch noch viel anderes: Mehr Band, mehr Klangfarben, mehr Varianten. Es ist ein Album der großen Gesten und breiten Sounds. Und mittendrin steht weiterhin die ewige Suche nach der weltumspannenden Melodie. „I won’t let you down“ ist so ein Beispiel dafür, mit einem Refrain im Cinemascope-Format. Oder Mr. Undertaker, in dem Pötzelsberger sein Verhältnis mit dem Totengräber diskutiert und wieder so einen wunderbaren Chorus hinlegt. Und – natürlich – „The Best“, der Abschlusssong. Herrlich, wie sich das Arrangement steigert von banalen Akustikgitarren zu einem furiosen Finale gemacht aus einem schweren Donnerwetter. Von Elliott Smith über Feist und Ron Sexsmith bis zu den Weakerthans – hier lassen nur die besten Einflüsse aus der Indie- und Folk-Welt grüßen. Zu verdanken sind diese neuen Ansätze auch der Band, die jetzt hinter Tobias Pötzelsberger steht, nämlich Frank Wendtner (Piano), Hannes Gappmaier (Schlagzeug) und Martin Mörth (Bass). Gemeinsam haben die Musiker im heimatlichen Salzburg zuletzt den heiß begehrten „Heimo-Erbse-Förderpreis“ erhalten.
Inhaltlich dreht sich KEEP CALM um Grundsätze, elementare Ereignisse und Lebensprioritäten. Manchmal steht Tobias Pötzelsberger im hellen Licht und schwärmt von den Dingen, die einem das Herz erwärmen („When we happen to collide“). Und dann handeln die Songs wieder von dunklen Tagen, unerwarteten Hiobsbotschaften, Scheitern. Herausgerissen werden aus allen Träumen und Vorstellungen von der Zukunft („The Best“, „Long live the Queen“) und wundervolle Eindrücke aus unbeschwerten Tagen – auf KEEP CALM treffen sich Gegensätze und Brücken werden geschlagen. Mal mitten im Sturm, mal ganz ruhig in der Sonne. KEEP CALM. Bleib ruhig. Weil immer alles passieren kann.

>> VIDEO ZUR SINGLE
>> www.themoreortheless.com

30 März, 2012

Zu Unrecht liegen Gebliebenes (03/2012)

Die neue Scheibe von Isgaard featured den von London aus agierenden Elektroniker Curfew. Herausgekommen sind mal Elektro-Pop-Stücke mit Breitwand-Strahlkraft, die durchaus an Kosheen erinnern. Dann sind es wieder ruhig-verträumte Stücke, insgesamt eine Mischung, die einen immer weiter hören und eintauchen lässt. Einfach schön!
Ganz anders lässt sich die neue Scheibe von Reno an: Elektronik-Gezirpe, das sich ob seiner Beatlastigkeit in der Rave-Szene der 1990er-Jahre verorten lässt. Dass man dazu um 3 Uhr früh, unter Einsatz von kleinen Pillen, perfekt abtanzen kann, ist gut vorstellbar. Aus den Boxen des Rezensenten kommend, wird das leider schnell anstrengend, aber: Auf die richtige Umgebung kommt es an.
Auch das hat in dieser Kolumne Platz: Ein Sampler, der von irgendwoher kam und unter dem Titel "The Forbidden 80s" elektronische Musik in allen möglichen Variationen versammelt: Von Entspannungskasette bis verspielt, bis beatlastig oder anstrengend (der Beitrag von Steno), aber in jedem Fall interessanter als Reno - und mitten drin ein Track von Sergej Mohntau aus Österreich. Da die Stücke fast alle aus den Jahren 2003-2005 stammen, könnte dieses Teil Rekordhalter sein und schon lange liegen geblieben sein.
Das kleine Wiener Label Ernesty Music Group trumpft mit seinem ersten Release gleich ordentlich auf: Die Alleinunterhalterin Eloui - vormals eloui f - hat alle Stücke geschrieben und komplett selbst eingespielt: Von Ukulele bis Klarinette und allerhand Elektronik-Zeug. Herausgekommen sind durchaus einnehmende Elektro-Pop-Stücke, die man so nicht jeden Tag zu hören bekommt - bei aller Verspieltheit schimmern auch immer feine Melodien durch - somit ein spannendes Debüt.
Spannungen vermag auch der Gitarrist Martin Philadelphy aufzubauen: Ohne Rücksicht auf Moden oder Strömungen setzt er konsequent seine musikalischen Visionen um - die Tracks rumpeln rockig, legen dann wieder Pausen ein und zeigen einen Musiker, der seine Qualitäten voll ausspielen kann, featuring Chris Janka (Bass) und Gustavo Costa (Drums, Percussion). Tolles Teil mit stimmigem Artwork. (jpl)

Curfew meets Isgaard: "The Trip" (Art Of Music, 8/10)
Eloui: "Chasing Atoms" (EMG, 7/10)
Martin Philadelphy: "Trensch" Delphy (Entertainment Records, 8/10)
Reno: "s/t" (Fluxrecords, 4/10)
VA: "The Forbidden 80s" (Mr. Mutt Records, 5/10)

26 März, 2012

Rosie Ledet & The Zydeco Playboys (24.03.2012, Reigen)

Das war's also für heuer, nach wunderbaren Konzerten - etwa von Cathrin Pfeifer & Band aus Deutschland oder von Nando (CH), der die Überraschung des Festivals lieferte -, ist das wunderbare Akkordeonfestival nun mit zwei Abschlussgalas zu Ende gegangen: Am 25.3. haben Sterzinger Experience und die Molden Band das Metropol bespielt, schon am 24.3. haben Rosie Ledet & The Zydeco Playboys den Reigen gerockt.

Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Insbesondere Alex MacDonald am Frottoir, am Waschbrett, hat eine tolle Rockshow geboten und im Verein mit dem E-Gitarristen Andre Nizzari und den stampfenden Akkordeonrhythmen, für die die Bandleaderin gesorgt hat, den Reigen zum Tanzen gebracht. Die Musikrichtung, der sich Ledet und ihre Playboys widmen heißt Zydeco und geht auf Musiktraditionen aus dem 17. Jahrhundert zurück, die heute noch in Louisiana bestehen und weiterentwickelt werden.

Dass es dem Publikum nur durchschnittlich gut gefallen hat, lag vielleicht daran, dass derartige Musik in Wien selten zu hören ist. Gut war's trotzdem, Motto: From Louisiana to your home. Ab sofort darf man sich somit auf die vierzehnte Ausgabe des Akkordeonfestivals im Jahr 2013 freuen! (jpl)

>> www.akkordeonfestival.at

14 März, 2012

Tim Easton auf Österreich-Tour (14.3.-17.3.)

Tim Easton stammt aus Kalifornien, seine Musik kann dem Genre Americana/Singer/Songwriter zugeordnet werden, nun kommt er mit neuen Songs zum zweiten Mal nach Österreich.

Seine gehaltvollen Songs, gepaart mit den vielen Facetten seines hervorragenden Gitarrenspiels, die viele Stile beinhalten (Country, Folk, Blues) und der außergewöhnlichen, etwas rauchigen Stimme lassen Abende der „Extraklasse“ erwarten!
Der in Joshua Tree/Kalifornien lebende Künstler studierte Poesie, trampte durch Europa und nahm in Tschechien 1993 sein erstes Album „Good Boy“ mit eigenen Stücken und Coverversionen von Doc Watson und Blind Lemon Jefferson auf, ein Mix aus Folk, Country, Blues, Pop und Bluegrass. Zurück in Ohio schloss er sich der Rootsrockband „The Haynes Boys“ an, die 1996 mit ihrem Debüt-Album „Guardian Angel“ ein mehr als passables Werk vorlegte.
Mit der beeindruckenden Albumtrilogie von „Special 20“ (1999) und „The Truth About US“ (2001) bis „Break Your Mothers Heart“ (2003) - in den USA bei „New West Records“ und in Europa bei „Bluerose-Records“ erschienen - hat Tim Easton hohe Maßstäbe mit charakterstarken Kompositionen und einem individuellen Sound gesetzt und sich in den Staaten in der großen Liga der non-mainstream Singer/Songwriter zwischen Americana, Folk, Roots und Rock einen vorderen Platz erspielt. Nicht zufällig teilt er mit so bekannten Künstlern wie Lucinda Williams, John Hiatt, „The Jayhawks“, „Wilco“ und auch mit den „Frames“ die Bühne. (jpl)

Livetermine:
Mi 14.3., Gwölb, Korneuburg
Do 15.3., Local, Wien
Fr 16.3., Gh. Behringer, Mank
Sa 17.3., Mojo Club, Staasdorf

>> www.timeaston.com

29 Februar, 2012

9. Frauenfilmtage in Wien (1.3. bis 8.3.)

Von 1. bis 8. März finden in Wien die Frauenfilmtage statt. Das Festival zeigt 21 Filme, insbesondere von bzw. über Frauen, eine Personale ist der österreichischen Cutterin Karina Ressler gewidmet, die so unterschiedliche Filme wie Götz Spielmanns "Revanche" und Jessica Hausners "Lourdes" montiert hat.

(Foto: "Lourdes", Quelle: frauenfilmtage.at)

Der Film "Lourdes" läuft am Mittwoch den 7.3. um 19:30h im Filmhaus am Spittelberg. "Postadresse: 2640 Schlöglmühl", ebenfalls von Ressler geschnitten, wurde 1982 von Egon Humer auf 16 Millimeter gedreht und basiert auf der klassischen Sozialstudie "Die Arbeitslosen von Marienthal" von Marie Jahoda, Paul Lazarsfeld und Hans Zeisel. Zwar nicht von Karina Ressler geschnitten, aber dennoch sehenswert ist der Film "Sarabah", der die Rapperin und politische Aktivistin Sister Fa in ihrem Heimatland Senegal begleitet. Dort ist sie für junge Frauen eine Heldin, kämpft sie doch für soziale Veränderungen. Als Kind war Sister Fa selbst Opfer der Genitalverstümmelung, deshalb hat sie beschlossen ihre Musik und ihr Leben dem Kampf gegen diese Tradition zu widmen, "Sarabah" wird am 5. März gezeigt.

Kurzfilme und Green Action

Schon am Sonntag werden Kurzfilme präsentiert, in Zusammenarbeit mit dem Festival Vienna Independent Shorts. Da ist unter anderem der österreichische Film Buenos Aires Recyclers zu sehen, der Müll aus der argentinischen Hauptstadt animiert, Regie: Nikki Schuster 2011. Zum Abschluss der Frauenfilmtage 2012 gibt es am 8. März, dem internationalen Frauentag, den amerikanisch-nigerianische Film „The Naked Option“ (Regie: Candace Cameron), der Widerstandskämpferinnen im Nigerdelta zeigt und von den ökologischen Auswirkungen der Ölproduktion erzählt, von deren Gewinnen die lokale Bevölkerung nicht profitiert. (jpl)

>> www.frauenfilmtage.at

27 Februar, 2012

Alex Miksch / 21.3.2012 @ Shelter

Alex Miksch (Vocals, Gitarre, Percussion)
Florian Weiß (Posaune, Gitarre, Akkordeon, Bass)
Max Mayerhofer (Gitarre, Dobro, Lap Steel, Banjo)


21.3. @ shelter



Die Reihe Lindo Labelnight im Shelter präsentiert an jedem dritten Mittwoch im Monat Label-Artists oder Bands aus dem Label-Umfeld. Dieses Mal: Alex Miksch im Trio, mit einem Querschnitt aus seinen bisherigen Programmen.

Von Kröten und Hunden

Alex Miksch schreibt nicht nur hervorragende eigene Dialektsongs - zu hören auf den beiden CDs „Der König der Kröten“ (2007) und “Straße des Hundes“ (2009) -, sondern widmet sein Schaffen insbesondere Tom Waits-Songs und hat deren viele unnachahmlich gut in österreichischem Dialekt nachgedichtet. Da wird aus "Heartattack and vine" "Im Handgepäck an Wein" - oder die Geschichte, die Tom Waits in "Christmascard from a hooker in Minneapolis" erzählt, verlegt Miksch kurzerhand ins Waldviertel und macht daraus "Weihnachtskartn vo ana Hua in Zwettl".

Mikschs Blues

Weiters hat Alex Miksch Klassiker von Jimi Hendrix ("Hey Joe"), Bob Dylan ("Not dark yet") im Programm. Seine kongenialen Mitmusiker Max Mayerhofer und Florian Weiß werden für viel Abwechslung sorgen, bringen sie doch Posaune, Akkordeon, Bass, Banjo und jede Menge Gitarren, darunter auch Dobro und Lap Steel zum Einsatz - auf diese Weise setzen sie Mikschs Blues musikalisch beeindruckend um. An diesem Abend gibt es somit einen Auszug aus verschiedenen Miksch-Programmen, von Hendrix bis Waits, aber eines ganz besonders: Viel Alex Miksch!

Mi 21.3., Shelter, Wallensteinplatz 8, 1200 Wien, 21h
Anschl. DJ Othmar L, DJ Manfredinho, DJ A Batzn Hetz
>> www.lindo.at

Die nächsten Termine im Shelter:
Mi 11.4.: The More Or The Less - CD-Präsentation
Mi 16.5.: Ripoff Raskolnikov - CD-Präsentation, support: Gottfried Gfrerer, DJ A Batzn Hetz
Do 24.5.: Katrin Navessi - CD-Präsentation
Mi 20.6.: Novi Sad - CD-Präsentation

24 Februar, 2012

Mary Broadcast Band bei "Österreich rockt den Song Contest"!

Die Soul-Pop Formation MARY BROADCAST BAND holt sich die Wild Card zum Eurovision Song Contest. Die Ö3 Jury nominierte die Band mit ihrem Song „How Can You Ask Me?“ als 10. Teilnehmer bei der Österreich-Vorentscheidung zum Song Contest. Gemeinsam mit 9 weiteren Acts stellt sich die MARY BROADCAST BAND am 24. Februar dem Publikumsvoting im Rahmen der ORF eins Show „Österreich rockt den Song Contest“.

Die lebensfrohe Band sorgte bereits letztes Jahr beim Song Contest Vorentscheid mit ihrem Einsatz und tollen Voting-Ergebnissen für Aufsehen. Das Ticket nach Düsseldorf bekam jedoch jemand anderer. „Zuerst waren wir ziemlich enttäuscht, aber es haben sich dank der fantastischen Unterstützung unserer Fans, dann auch andere großartige Chancen aufgetan. Dafür sind wir sehr dankbar!“, erklärt die Frontfrau Mary Lamaro. Um so erfreulicher zeigt sich die MARY BROADCAST BAND jetzt über die Entscheidung der Ö3 Jury: „Wir haben in den letzten Monaten sehr hart gearbeitet und die Teilnahme beim Vorentscheid ist jetzt der Lohn. Wir treten diesmal mit einem starken Song an, haben jahrelange Erfahrung auf der Bühne, ausgezeichnete Sänger in der Band und punkten mit viel Frauen-Power.“ gibt sich Lamaro selbstbewusst. Auch heuer will die Band ordentlich die Wahlkampftrommel rühren: „Wir werden wieder viel unterwegs sein, denn der persönliche Kontakt zu unserem Publikum ist unsere Stärke.“ Außerdem wird es etwas zu gewinnen geben und auch zum Valentinstag hat sich die MARY BROADCAST BAND, passend zum Band-Motto und Titel des neuen Albums >>Love Is Our Mission<<, etwas Besonderes einfallen lassen. Der Song „How Can You Ask Me?“ ist eine gefühlvolle Ballade über eine unglückliche Liebe. „Der Song bedeutet uns sehr viel und wir wollen diese großen Gefühle dem Publikum vermitteln. Man muss in 3 Minuten ganz Europa überzeugen, dass ist eine große Herausforderung, auf die wir uns schon sehr freuen.“ betont die gebürtige Oberösterreicherin. Da die Song Contest Regeln nur sechs Personen auf der Bühne zulassen geriet die 7-köpfige MARY BROADCAST BAND nach der Nominierung durch die Ö3 Jury in die Bredouille. Nach der ersten Euphorie galt es eine schwere Entscheidung zu treffen: „Am liebsten hätten wir ja die Regeln geändert, denn bei so einem Ereignis nicht zu siebent auf der Bühne zu stehen ist sehr traurig.“ meint Lamaro. „Wir haben bei einem gemeinsamen Abendessen sehr lange und ausführlich darüber diskutiert und Melissa – unsere Schlagzeugerin – hat sich dann freiwillig gemeldet bei den Song Contest Auftritten nicht mit uns auf die Bühne zu gehen. Sie wird aber auf jeden Fall bei allen Aktionen und Events dabei sein und unterstützt uns mit voller Kraft.“, bekräftigt Lamaro den Bandzusammenhalt. Die Freiwillige Melissa Hosler konkretisiert: „Das ist eine riesige Chance für die Band sich in ganz Europa zu präsentieren und wenn uns Österreich zum Song Contest schickt, dann freue ich mich natürlich für uns genau so. Wir spielen ca. 100 Auftritte im Jahr, da ist es nicht so schlimm zum Wohle der Band mal vor der Bühne zu stehen und kräftig mitzusingen und zu jubeln.“

20 Februar, 2012

13. Akkordeonfestival (25.2.-23.3.2012)

Das Wiener Akkordeonfestival findet heuer bereits zum 13. Mal statt, an diversen Spielorten von 25. Februar bis 23. März. Los gegangen ist es freilich schon am 18.2., mit einem Preview-Konzert des Ziehharmonischen Orchester Wien im Kuppelsaal der Technischen Universität am Karlsplatz. Soviel kann man jetzt schon sagen: Konzert-und Film-Highlights werden folgen! Und sogar für Kinder gibt es dieses Mal ein eigenes Programmangebot.

Die Eröffnungsgala Nr. 1 bestreitet der österreichische Star-Akkordeonist Otto Lechner gemeinsam mit Vienna Balkan Groove. Im Dschungel Wien ist im Rahmen der Festivalschiene "Magic Afternoon" das Kindertheaterstück "Schulz war nur der Franz" - eine Olympiade für zwei" (Premiere: 26. Februar) zu sehen, die Live-Musik dazu liefert natürlich ein Akkordeon. Am selben Tag bestreitet ein Festival-Stammgast - Renato Borghetti aus Brasilien - mit seiner ganz Südamerika umspannenden Musik die Eröffnungsgala Nr. 2 des Festivals.

Hotel Palindrone & Prego

Wie jedes Jahr kommt es auch heuer zu mehreren Doppelkonzerten, so treten zwei Erneuerer der Weltmusik am 12.3. miteinander im Reigen auf: Hotel Palindrone aus Österreich werden an diesem Abend von Matija Solce unterstützt und ergeben mit der aus Großbritannien stammenden Gruppe Prego ein kongeniales Doppel. Freuen darf man sich auch auf dieses Aufeinandertreffen: Max Nagl tritt am 21. März im Porgy & Bess gemeinsam mit dem zuvor schon erwähnten Otto Lechner auf. Schon zehn Tage davor hat Lechner seinen dritten Auftritt, da vertont er zusammen mit Peter Rosmanith den deutschen Stummfilm "Die Abenteuer des Prinzen Achmed" aus dem Jahr 1928. Und schon am Eröffnungswochenende vertonen Alexander Shevchenko und Maciej Golebiowski Charlie Chaplins Stummfilmklassiker „The Goldrush“ aus dem Jahr 1925 (siehe Foto: filmcasino)

Dikanda und Catrin Pfeifer

Weitere Festivalhöhepunkte: Die polnische Gruppe Dikanda (10.3.), Catrin Pfeifer & Band aus Deutschland (1.3.), Nando (CH) im Doppelkonzert mit Lepistö & Lehti (SF) am 9.3. und im Rahmen der Abschlussgala am 24.3. im Reigen: Rosie Ledet & The Zydeco Playboys aus Louisiana, die mit ihrer Variante des Zydeco für stampfende Tanzmusik vom Feinsten und für einen ordentlichen Muskelkater am Tag 1 nach dem Festival sorgen wird. (jpl/ah)

>> www.akkordeonfestival.at

17 Februar, 2012

Norb Payr - CD-Präsentation (18.2.2012)

Am Samstag den 18.2. präsentiert der österreichische Singer-Songwriter Norb Payr seine neues Album „Sunday Mornings“. Das Album gibt es auf CD und für Sammler auch auf Vinyl. Im Cafe Schmid-Hansl kann man sich ab 20h live von den Qualitäten dieses Mannes überzeugen. Mit dabei: Gernot Feldner am Piano. Not to be missed! (jpl)

>> www.norbpayr.com

13 Februar, 2012

Gianna Charles/JuJu/Dana Tupinambá

Ein Jazzabend in Wien: Am Programm stehen drei Konzerte in zwei Locations. Los geht es mit Gianna Charles im kleinen Jazzclub Zwe im zweiten Wiener Gemeindebezirk, dann geht es weiter ins Porgy & Bess.

20:15h: Die fünfköpfige Band betritt die Bühne es Zwe, vor und auf der sich rund 70 BesucherInnen drängen. Bassist Werner Feldgrill, der auch schon mit Marianne Mendt gespielt hat, sorgt gemeinsam mit Schlagzeuger Silvio Berger (Ratzer, Ostbahn-Kurti), Walter Wöss (Piano), Daniel Nösig (Trompete) und Rainer Gradischnig (Perkussion) für den nötigen musikalischen Unterbau. Locker lässt Gianna Charles ihrer Stimme freien Lauf und hat das Publikum nach wenigen Minuten in der Hand - der Bär steppt im Zwe und einer der Besucher zieht einen Vergleich zu Whitney Houston, die in diesem Moment vermutlich gerade im Sterben gelegen ist.
21:10h: Aufbruch zu den nächsten beiden Konzerten, jeweils CD-Präsentationen: Beim Eintreffen im Porgy ist das Konzert von JuJu schon im Gange, drei intensive Stücke gehen sich gerade noch aus. Sofort ist klar: Julia Schreitl (Saxophon, Klarinetten, Gesang) und Judith Reiter (Bratsche, Gesang) vermögen nur mit Bratsche, Saxophon und Klarinette sowie mit Gesang eine dichte Atmosphäre zu erzeugen - das funktioniert live gleich gut wie auf der zu präsentierenden CD "Short Stories". Mit ihrem Projektnamen JuJu wenden sich die beiden Musikerinnen übrigens Richtung Afrika und afro-amerikanischen Kulturen, in denen JuJu als magische Kraft bekannt ist.

Brasilianische Klänge aus der Slowakei

Um 22:10h betritt die aus der Slovakei stammende Gitarristin und Sängerin Dana Tupinambá die Bühne. Die zierliche Musikerin hat ein Faible für Brasilien, dem sie in ihren Eigenkompositionen und Live-Auftritten ausgiebig huldigt. So tragen ihre zarten, ja gleichsam zärtlichen Stücke Titel wie "Festa Na Aldeia" (Dorffest), in das auch O-Ton-Aufnahmen von brasilianischen Indigenen integriert sind, oder "Águas Do Mar" (Meerwasser). Tupinambás Stimme haucht zuweilen, aber nur allzu gerne lässt man sich einlullen - die eisigen Außentemperaturen, für die Tiefdruckgebiet Dieter noch immer sorgt, tragen vielleicht dazu bei. Tupinambás Mitmusiker Bertl Mayer vermochte im Porgy & Bess seiner Mundharmonika Töne in einer zuvor selten gehörten Klarheit zu entlocken und sich somit als kongenialer Mitspieler zu erweisen. Das gilt auch für die kosovarische Cellistin Rina Kacinari, beide - wie auch Judith Reiter - haben bei der Einspielung der CD "Leaf" mitgewirkt. Beide CDs, sowohl "Short Stories" von JuJu als auch "Leaf" von Dana Tupinambá sind kräftige Lebenszeichen einer agilen jungen österreichischen Jazzszene und somit zu empfehlen.
Das gilt auch für Kollegin Stephanie Hacker, die heute Montag (13.2.) nachlegt und ihre CD ebenfalls im Wiener Porgy & Bess präsentiert, Konzertbeginn ist um 20:30h. (jpl)

Dana Tupinambá: "Leaf" (8/10, Rainriver Music)
JuJu: "Short Stories" (8/10, Preiser)

09 Februar, 2012

JuJu: "Short Stories" (Preiser)

Julia Schreitl (Saxophon, Klarinetten, Gesang) und Judith Reiter (Bratsche, Gesang) sind JuJu. Mit diesem Namen beziehen sich die beiden auf westafrikanische Magie, die im Falle ihrer Musik positiv eingesetzt wird. Auf der nun vorliegenden CD haben die beiden vieles versammelt: Jazziges, Klassisches sowie Weltmusikeinflüsse - vom Balkan bis nach Lateinamerika. Zudem gibt es Texte in englischer wie in deutscher Sprache. Alles wird mit enormer Spielfreude vorgetragen und besticht durch einen wunderbaren Sound. Wie JuJu dies live umsetzen und ob dabei magische Momente entstehen, kann man am 11. Februar 2012 im Wiener Porgy & Bess im Rahmen der CD-Präsentation beobachten. Ebenfalls live an diesem Abend: Dana Tupinamba. (jpl)

JuJu: "Short Stories" (Preiser, 8/10)

CD-Präsentation: Sa 11. Februar 2012, Porgy & Bess, Riemergasse 11, 1010 Wien

07 Februar, 2012

Zu Unrecht liegen Gebliebenes (02/2012)

Die Februar-Ausgabe dieser Rubrik liefert zum Teil Musik für Tage wie diese, an denen es draußen ganz kalt ist. Tatsächlich im Postfach liegen geblieben - und das zu Unrecht, weil zufällig - ist die CD von Prenner: Der liefert mit Unterstützung von ein paar Kollegen zehn Versionen von Pop-Rockmusik - file under Ballade - ab; auch wenn es vor allem am Anfang mal rockig wird. Prenner gibt sich für seine Popvariante gerade mal 30 Minuten Zeit. Diese Veknappung ist sehr wohl tuend und unanstrengend, auch weil die Songs die Seele gekonnt zu streicheln vermögen und z.B. mit "Monica" einen veritablen Ohrwurm aufwarten.
Im August 2011 ist die CD von Les Machines Molles erschienen: Der Bandname referenziert auf den Musiker Robert Wyatt, hinter dem Projekt Les Machines Molles steckt Wolfgang Pollanz, der Mastermind des steirischen Labels pumpkin. Die 10 Songs bewegen sich zwischen Elektropop und Rock und wurden mit 3 Ausnahmen alle von W.P. geschrieben, einmal vertonen Les Machines Molles William Blake. Für Gesang und andere Beiträge (etwa Mundharmonika) hat sich der Mastermind einige der Label-KünstlerInnen ins Studio geholt, u.a.: Son Of The Velvet Rat, Forenbacher oder die Sängerin Rebecca Hofer. Ja, elektronisch. Ja, Tanz ist auch möglich.
Ähnlich ist Annakin aus der Schweiz unterwegs: Auch hier wird elektronische Popmusik aufbereitet, die Bässe wummern auch mal ordentlich dahin, in der Großraumdisco um zwei Uhr früh ist fröhliches Abtanzen angesagt. Die Melodien sind durchaus zwingend, alles sauber produziert. So richtig wird man mit dieser Pop-Synthie-Version aber einfach nicht warm. Liegt's an der Kälte draußen? Vielleicht weil man unweigerlich an Meisterwerke wie Human Leagues "Dare" denkt, das auch dreissig Jahre nach Erscheinen noch immer Gültigkeit hat. Annakin auf Tour in Österreich: 22.02. Graz, Scherbe, 23.02. Wien, Fluc, 24.02. Villach, kulturhofkeller, 25.02. Salzburg, Corner, 27.02. Innsbruck, Weekender.
Mit fünf Monaten Verzögerung landen A Winged Victory For The Sullen im CD-Player - und das macht nichts, denn das Album "ist von zeitloser Schönheit. Adam Wiltzie und Dustin O'Hallaran legen ganz ruhig los, mit einigen wenigen Klavierakkordeon, mit Streichern und viel Hall unterlegt gleitet das Eröffnungsstück "We played some open chords and recoiced for the earth had circled the sun yet another year" ausufernd dahin. Damit ist die Richtung vorgegeben, mit derselben Ruhe geht es weiter, die CD ist gleichsam ein symphonisches Werk, dem man Momente, ja Stunden der Kontemplation abgewinnen kann. Aufgenommen wurde unter anderem in ehemaligen DDR-Radiostudios in Ostberlin oder in der Grunewald Kirche in der deutschen Hauptstadt. Gut, dass die komplett analog produzierte CD liegen geblieben ist, sie scheint just für Tage geschaffen, in denen Hochdruckgebiet Dieter für eisige Temperaturen in Mitteleuropa sorgt. Also: Warm anziehen und die Seele mittels dieser Musik erwärmen; es ist scheißkalt da draußen.
Das absolute Gegenprogramm: Kung Fu Kitty geben uns Dodeln vom ersten Takt an Gas. Die E-Gitarren rocken dahin, die Songs dröhnen, live fährt einem diese Sause sicherlich ein. Wer trotzdem nicht aufgewärmt wird, der kann ja zu einer der anderen vorgestellten Scheiben greifen. In jedem Fall gilt dank Dieter: Ab unter die dicke Tuchent oder wenn man doch ins Freie muss: Warm anziehen, Zwiebelsystem, you know, schließlich ist es scheißkalt. (jpl)

A Winged Victory For The Sullen: "s/t" (7/10, Erased Tapes/Indigo)
Annakin: "Icarus Heart" (5/10)
Kung Fu Kitty: "Unleashed" (The Arcadia Agency/Hoanzl, 5/10)
Les Machines Molles: "Before Memory's Gone" (6/10, pumpkin/Trost)
Prenner: "s/t" (8/10, Marlene Music/Hoanzl)

01 Februar, 2012

Tankris @ Chelsea (2.2.)/ David Hellbock & Simon Frick @ Porgy & Bess (3.2./4.2.)

Der Gitarrist Chris Janka mit seinem neuen Popprojekt: Für den Bandnamen durften Freunde und Fans einst Vorschläge einbringen. Janka hat mit der vierköpfigen Band monatelang geprobt, um die komplexen Songstrukturen und schwer zu spielenden Stücke zu erarbeiten und in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Das ist auf dem nun vorliegenden Tonträger "Am And What" (none-records.fuckorg) vollends gelungen, das Ergebnis könnte man Indie-Art-Pop nennen. Es ist ein in sich geschlossenes Werk, bis oben gefüllt mit guten Ideen. Trotzdem man beim Hören durchaus merkt, wie schwer das Zeug zu spielen ist, hat "Am And What" trotzdem eine gewisse Leichtigkeit, die sich in Stücken wie "Tic Tac" manifestiert. Schön: "Am And What" gibt es als schweres Vinyl in aufklappbarer Verpackung und als CD - in beiden Fällen mit tollem Artwork. Sängerin Lisa Kortschak gibt live das Energiebündel, das ist auf dem Tonträger zu erahnen. Unterstützung hat sich Janka von alten Weggefährten geholt, so ist der Schlagzeuger Rudi Fischerlehner (Ex-Blendwerk) bei drei Tracks dabei, die Gitarristen Emanuel Preuschl und Daniel Pabst - der vor kurzem seine tolle erste Singer-Songwriter-Scheibe mit offenen Songstrukturen unter dem Projektnamen "Pabst" veröffentlicht hat - sind auch dabei, gemeinsam werkt man im Kollektiv Trafo. Womit sich in diesem blog ein Kreis zur allerersten Review schliesst. Am 2. Februar 2012 gibt es den erst dritten öffentlichen Auftritt der Band im Wiener Chelsea. Hingehen!

Der Pianist David Hellbock & CIA im Porgy

Das kann man auch für diese beiden Abende im Porgy & Bess nur empfehlen: David Hellbock & Simon Frick bestreiten am 3. und 4. Februar das Programm als Duo und als Teil des in Vorarlberg gegründeten Kollektiv "The CIA Seven Deadly Sins Ensemble". Hellbock gilt als einer der innovativsten Pianisten des Landes. Im Duo mit dem Violinisten Simon Frick war er schon auf Tour in Südamerika und wurde von der Kritik abgefeiert - zu Recht, davon kann man sich im Porgy & Bess live überzeugen! (jpl, mpi)

Do 2.2.2012, Chelsea (Wien): Tankris, support: Rosensprung: 21h
Fr 3.2. & Sa 4.2.2012, Porgy & Bess, Riemergasse 11, 1010 Wien, Tel.: 01/512 88 11: David Hellbock & Simon Frick, The CIA Seven Deadly Sins Ensemble, jew. 20:30h

30 Januar, 2012

Hot Music News - Jänner 2012

Die CD "Duet(t)/e/s" (pumpkin) versammelt 14 Beiträge, es sind Coverversionen darunter - etwa I-Wolfs gelungene Eröffnungsnummer von Springsteens 'I'm On Fire', gefolgt von Son Of The Velvet Rat: Der spielt nicht ganz unlogisch Lucinda Williams - hat die Dame doch auf dem aktuellen SOTVR-Album mitgewirkt. Williams' Song kommt in gekonnter Reduktion daher und hat eine Intensität, die man dann auch Gänsehaut nennt. Die begabten Brüder Ernst & Martin Tiefenthaler setzen mit einem eigenen Song den bunten Reigen fort. Toll auch der Beitrag von Norb Payr & Ed Schnabel, die miteinander ein Country-Lied von Schnabel interpretieren: 'Klankediklang'! So präsentiert sich "Duet(t)/e/s" als ein Kessel Buntes, in den sich zwar auch ein bisschen Kraut & Rüben gemischt hat, so scheint's, aber sei's drum - macht Spaß.
Mit "May Day" hat Matt Pryor am umtriebigen Label Arctic Rodeo Recordings ein tolles Album vorgelegt: Die Song sind toll, sowohl kompositorisch als auch vom Arrangement her. Es sind Lieder angesiedelt im Indie-Folk-Bereich, die süchtig machen. Ein großartiges im Jahr 2011 erschienenes Album, das nun dank des Vertriebes von Hoanzl endlich auch in Österreich erhältlich ist.
Genau das kann man auch über das neue Album von Kevin Devine sagen: "Between The Concrete & The Clouds" kommt ebenfalls via Arctic Rodeo Recordings zu uns, am 19. Februar spielt Devine im Wiener B72. Songs wie 'Awake in the dirt' und 'Sleepwalking through my life' sind dabei hausgemachte Ohrwürmer, auf die man sich live freuen darf.
Wien fehlt zwar noch am Tourplan des Münchner Singer-Songwriters Phil Vetter, das sollte aber nicht allzu lange so bleiben: Vetter vertont auf seiner neuen CD "Karate" Gedichte von Philipp Stähle, jeder Song kommt eine Spur anders daher, auch Reggae-Einflüsse darf es hier mal geben, unterfüttert mit Filmmusik-Synthies. Insgesamt kommt das alles so symphatisch rüber, sodass man der Süddeutschen Zeitung gerne glaubt, die in Bezug auf Vetters Konzerte von einer 'Zauberwolke' spricht. Mit dem argentinischen Produzenten Francisco Perez Mazon an Bord vermag Vetter auf CD jedenfalls mit jedem Song zu überraschen. (jpl)

Kevin Devine: "Between The Concrete & The Clouds" (8/10)
Matt Pryor: "May Day" (Arctic Rodeo Recordings/Hoanzl, 9/10)
Phil Vetter: "Karate" (Redwinetunes/PIAS/Rough Trade, 7/10)
VA: "Duet(t)/e/s" (pumpkin/Trost 7/10)

19 Januar, 2012

Der Wettlauf zum Südpol

Vor rund 100 Jahren hat der norwegische Forscher Roald Amundsen als erster Menschen den Südpol erreicht. Das nun vorliegende Buch von Guido Knopp erzählt auf beeindruckende Weise vom dramatischen 'Wettlauf zum Südpol' zwischen der britischen Expedition mit Robert Falcon Scott und der norwegischen Expedition mit Roald Amundsen an der Spitze.

Beide Expeditionen erreichen den geographischen Südpol: 35 Tage vor Scott steht Amundsen am 14. Dezember 1911 mit seinem Team am südlichsten Punkt der Welt. Sein Sieg in diesem Wettlauf ist kein Zufall, die Norweger haben sich perfekt auf die Expedition vorbereitet: Sie haben ihre aus Fellen gefertigte Kleidung bei den Inuit abgeschaut und ihre Ausrüstung mittels Hundeschlitten transportiert. Im Gegensatz dazu haben die Briten auf eine technische Errungenschaft gesetzt: Auf extra für die Expedition entwickelte Motorschlitten. Wie ein roter Faden zieht sich allerdings ein Faktum durch die am Ende scheiternde britische Expedition: Die schlechte Vorbereitung. So werden die Motorschlitten vor Beginn der Expedition nicht ausreichend getestet und funktioniert vor Ort zunächst nur beschränkt und später gar nicht. Statt auf Hunde setzen die Briten auf Ponys als Zugtiere, doch während die Huskies sich unter arktischen Bedingungen wunderbar zurecht finden, kommen die Ponys nicht recht voran – zudem sind die Tiere schon vor Beginn der Expedition in einem eher schlechten Zustand. Während die Norweger ausreichend leicht auffindbare Lebensmitteldepots anlegen, sind die Briten auch in diesem Punkt nachlässig.

Robert Falcon Scotts Expedition scheitert

In Guido Knopps Buch unterstützen zahlreiche Fotos die Darstellung der beiden Expeditionen, so ergibt sich ein eindrucksvolles Dokument zu einem der größten Abenteuer der Geschichte, das für die britische Expedition tragisch endet: Robert Falcon Scott erreicht zwar im Jänner 1912 auch den Pol, doch den Rückweg schaffen er und seine ausgezehrte Gruppe nicht mehr. Ein Schneesturm und eisige Temperaturen halten die Forscher mehrere Tage lang im Zelt fest, die Kräfte und die Nahrungsmittel schwinden. Schließlich sterben Scott und seine Mannen nur 18 Kilometer vom nächsten Lebensmitteldepot entfernt.

'Herminator' auf Amundsens Spuren

100 Jahre später: Für eine Fernseh-Dokusoap begeben sich ein österreichisches und ein deutsches Expeditionsteam auf die Spuren von Amundsen, Scott und anderen Arktis-Forschern wie Shackleton, Ross oder Borchgrevink. Die mit Promis wie Hermann 'Herminator' Maier und Markus Lanz angereicherten Teams stehen schließlich beide am Südpol – genau wie ein Jahrhundert vor ihnen die großen Entdecker Robert Falcon Scott und Roald Amundsen. (jpl)

Guido Knopp: Der Wettlauf zum Südpol. Das grösste Abenteuer der Geschichte. (C. Bertelsmann: München: 2011) S.336
>> http://www.cbertelsmann.de

04 Januar, 2012

Hank Rays Death Country in Wien! (13./14.1.2012)

Am 13. und 14. Jänner 2012 ist es soweit: Im Rahmen zweier Townes van Zandt und Hank Williams-Tribute-Abende wird Hank Ray erstmals in Wien auftreten.

Der in Berlin lebende US-Sänger hat mit seiner Rockabilly-Combo The Raymen bislang 13 Alben veröffentlicht, ist durch die halbe Welt getourt und hat auch als Solo-Interpret mehrere Alben erfolgreich präsentiert – eines davon heißt „Songs From The Badlands Of Hearts“ und enthält Songs von Hank Williams. Mit seiner eigenwillig tiefen Stimme bringt er die richtige Traurigkeit für diese Art Musik mit, er selber nennt dies Death Country – eine Bezeichnung die inzwischen als eigene Musikrichtung immer öfter Erwähnung findet.

Hank Williams/Townes van Zandt-Tribute im Shelter

Weiters treten am 14. Jänner die folgenden Bands zu Ehren von Hank Williams & Townes van Zandt auf: Donke/Zigon aus Linz - Peter Donke war Bassist der legendären Linzer Punkformation Willi Warma und bildet heute mit Christine Zigon ein Duo, das sich Folk und Country widmet. Thomas Wimmer spielt meist als Thomas & The Soulriverband im Stile eines Southside Johnny oder auch Bruce Springsteen und vermag insbesondere solo zu überzeugen. The Prophets aus Wien beschließen diesen Abend, vermutlich ist das die zurzeit beste Southern-Country-Blues-Rock Kapelle Österreichs, die sich an diesem Abend vermehrt dem Countryrock widmen und das Shelter zum Rocken bringen wird.
Tipp: Schon am Freitag den 13.1.2012 tritt Hank Ray solo im Heureka in der Skodagasse auf - sensationell!

Fr 13.1.2012: Heureka, Skodagasse 18/1, 1080 Wien, Hank Ray
Sa 14.1.2012: Shelter, Wallensteinplatz 8, 1200 Wien, Hank Ray u.a.

>> http://www.shelter.at
>> http://www.myspace.com/hankray

02 Januar, 2012

Zu Unrecht liegen Gebliebenes (12/2011)

Zu Unrecht liegen Gebliebenes (12/2011) Am Ende des Jahres also die große Aufarbeitung. Vieles wurde in diesem Jahr gewürdigt, mit bis zu 8, 9 oder gar 10 Punkten bedacht. Trotzdem: Manche Scheiben sind der Bewertung bisher entgangen. Und gleich der Freispruch: Nicht immer ist ihr Rezensent daran Schuld. Beispiele?
Das Album "Dance With A Statue" der lässigen Wiener Band wemakemusic* stammt aus 2009 und hat es erst im Herbst 2011 geschafft, in die Hände zu fallen. Macht nichts, denn das Album ist so fein produziert, dass es sich um zeitlose Qualiätsware handelt, oszillierend zwischen Indie-Pop und Indie-Folk. Gut abgelegen, sozusagen - daher auch aus der Distanz von 2 Jahren weiterhin gültig.
Das würde man in einem Jahr auch schon von "Floating", der CD der Band Skyside sagen. Bei deren CD-Präsentation im November 2011 haben wemakemusic* als Vorgruppe agiert - daher fiel auch die überfällige CD zu. Skyside zeigt eine gut eingespielte Band, mit herausragender Sängerin Katrin am Mikro. Die ist inzwischen ins Nachbarland gewechselt, ob Skyside ihre gelungene Folkvariante live weiterführen werden, ist noch offen - die neue Sängerin hätte jedenfalls das Potenzial in die Fußstapfen der Vorgängerin zu treten. Man darf darauf hoffen; Skyside ist eine überdurchschnittlich gute Band, um die es allemal schade wäre.
So, jetzt aber schnell mal raus mit Sóley aus dem CD-Player: Denn bereits seit September 2009 ist My Awesome Mixtape am Schreibtisch von einer Seite zur anderen gekugelt. Völlig zu unrecht, wie sich schon nach wenigen Minute zeigt. Die Band aus Italien - von dort ist ja kaum mal etwas zu hören - liefert ihre mit viel Pop-Appeal versehene Mischung aus Synthie-Klängen, Mitsumm-Chören und eingängigen Refrain-Hooklines ab. Nicht ganz falsch zieht die Presseinfo eine Linie hin zu They Might Be Giants! Feines Teil, das mit "How The Feet Touch The Ground" einen Ohrwurm beinhaltet, der demnächst auch beim DJing zum Einsatz kommen sollte.
Nur zwei Monate liegen geblieben - und auch das zu Unrecht - ist das neue Album von Yann Tiersen. Klar, den Name kennt man inzwischen, ist das dann schon Mainstream? Wahrscheinlich, ist aber eigentlich auch wurscht. Hauptsache das siebente Studioalbum rockt ordentlich - und das tut es vom ersten Track an. Aufeinander getürmte Synthie-Klangschichten werden mit E-Gitarren unterfüttert und dann liegen auch noch Chöre darüber (Track 2: "I'm Gonna Live Now"). Aufgenommen wurde rund um die Welt (von Frisco bis Paris), artifiziell und verspielt gibt sich die Scheibe auch gerne und das steht ihr gut an. Ingesamt: Trotz aller Brüche vermag Tiersen einen Sog zu erzeugen - überraschend.
Das Label Beste!Unterhaltung hat sich in den letzten Monaten insbesondere durch die Veröffentlichung von Gudrid Hansdóttirs Platten einen Namen gemacht: Nun liefert dort in 9 Aufzügen die Nürnberger Band Punch & Nerves ihre Version von Bass-Gitarre-Schlagzeug ab: Herausgekommen ist braver Indie-Pop, bei dem statt der E-Gitarre die akustische Klampfe von Sängerin Linda Rum ordentlich rockt. Eine Scheibe für die besinnlichen Momente zum Jahresende hin.
Das gilt auch für diese CD, dieses Mal mit E-Gitarre: Der Gitarrist Reinhard Schraml hat ein formidables Trio gebildet (Matthias Bublath: Hammond B3, Peter Kronreif: Drums) und spielt sich entspannt durch eigene Jazz-Stücke. Covers von Sonny Rollins und Miles Davies "Milestones" sind auch dabei. Chillig!
Bevor es zu besinnlich wird - völlig unverständlich, dass die nächste CD so lange liegen geblieben ist: Trotz ansprechendem Cover, Titel und ansprechenden ProtaganistInnen: In personam Chris Eckman und Rupert Huber. Ihr Projekt L/O/N/G hat heuer mit "American Primitive" ein tolles Album zwischen Singer-Songwriting, Americana und Klangcollage mit ein bisschen Soundtüftelei - das darf dank R. Huber auch sein - vorgelegt. Erstaunlich ist daran: Alles wirkt so organisch, als spielten die beiden schon ewig miteinander.

L/O/N/G: "American Primitive" (Glitterhouse, 8/10)
My Awesome Mixtape: "How Could A Village Turn Into A Town" (Rewika, 7/10)
Punch & Nerves: "In Vivid Colours" (Beste!Unterhaltung, 6/10)
Reinhard Schraml Trio: "Muerrer spannt aus" (Rola/Pate, 6/10)
Skyside: "Floating" (Floorspot, 8/10)
Yann Tiersen: "Skyline" (Mute, 8/10)
wemakemusic*: "Dance With A Statue" (monkey, 7/10)

Die 10 besten Konzerte des Jahres 2011:
1) Azure Ray (chelsea)
2) Lisa Germano (haus der musik)
3) Rucki Zucki Palmencombo (heureka)
4) Son Of The Velvet Rat (wuk)
5) Sóley (rhiz)
6) Tinariwen (wuk)
7) Arstidir (theater am spittelberg)
8) Harlequins Glance (replugged)
9) Hotel Palindrone (wuk)
10) Norb Payr (heureka)
10) Tori Amos (stadthalle)
10) CC*OO (kohi)