20 Dezember, 2024

Douglas Linton mit neuem Album (live 10.1.25 im Porgy)

Am 10. Jänner 2025 präsentiert Douglas Linton sein zweites Album „Lucky 13“ im Porgy & Bess, ein Konzert zugunsten der VinziRast.

Die Lieder am Album „Lucky 13“ sind eine Sammlung zeitloser Geschichten, die dem modernen Leben einen Spiegel vorhalten. Wie die Kurzgeschichten von Flannery O'Connor, Songs von John Prine oder Gedichte von Emily Dickinson konzentrieren sich diese Geschichten auf die Dinge, die unser Leben bestimmen – Schicksal, Hoffnung, Zufall, Angst, Lachen und Glück.

Von Texas nach Wien

Der Singer-Songwriter Douglas Linton lebt und arbeitet in Wien, aufgewachsen ist er in Texas. Mit „Lucky 13“ präsentiert er ein Album, das das breite Spektrum amerikanischer Musik abdeckt und der Folk- Soul- Blues- und Songster-Tradition treu bleibt. Die Tageszeitung Kurier nannte Linton einen „brillanten Songwriter“ und „heimlichen Kulturbotschafter der USA“. Auf „Lucky 13“ wirken herausragende MusikerInnen als Gäste mit: Hans Theessink, Erik Trauner, Helmut Mitteregger, Robin Gillard, Claudia Fenzl, Anja Klipic, Ina Eckhard, Ben Brokke und Matthias Ihrybauer. Hingehen! (jm)

Live: 10.1.2025, Porgy & Bess, Riemergasse 10, 1010 Wien, 20:30h

>> www.dlandpbs.com
>> www.lindo.at
>> www.hoanzl.at

02 Dezember, 2024

Hot News 12/2024


Selten aber doch gibt es herausragende Alben, die einen sofort überzeugen: Charlie Risso ist mit „Alive“ so ein Wurf gelungen. Risso stammt aus Genua und ist zwischen Mailand und London aufgewachsen. Ihr Album bietet Songs mit Folk und Indie-Pop-Ansätzen und zwingenden Melodien, wie man am Beispiel von "Railroad" hören kann. Wer jetzt etwa Andrea Schröder assoziiert, liegt richtig; passender- wie überraschenderweise taucht im düsteren Song „The Wolf“ Hugo Race als Gast auf, der an diesem Lied auch mitgeschrieben hat. Eine Veröffentlichung, die perfekt in die Zeit passt, andere Worte für: Album des Monats.


Ein feines Weihnachtsalbum haben Simsa Fünf eingespielt: „Dezember“ denkt Traditionals neu und sorgt auch für neue Weihnachtslieder, aus der Feder von Bandleader Sebastian Simsa bzw. von Gastsängerin Anja Om:


Und nochmals Weihnachten: Der musikalische Adventkalender läuft in Wien traditionell ab dem 1. Dezember und bespielt ab dem 1. Türchen (= 1. Bezirk) alle Wiener Gemeindebezirke, so z.b. am 6. Dezember das TAG (Theater an der Gumpendorfer Straße in 1060 Wien) mit Marie Spaemann. Am 7.12. spielt der Schmusechor in einer Kirche in der Lindengasse 44 und am 12.12. treten Willi Landl und das Max Gaier Duo im Café Kosmos (Tanbruckgasse 14, 1120 Wien) auf. Spezialtipp: Für die BewohnerInnen des Haus Kim der Caritas Wien veranstaltet der Musikalische Adventkalender gemeinsam mit Tafel Österreich und Musikerin Mira Perusich einen musikalisch-kulinarischen 24. Dezember. Gemeinsam essend, lauschend und singend öffnen wir mit „Tafeln!“ die finale Türe des Musikalischen Adventkalender 2024. Mit dem Kauf eines ideellen Tickets für diese geschlossene Veranstaltung unterstützen Sie, liebes Festivalpublikum, diesen Tag wesentlich und ermöglichen ein Zusammenkommen voll Herz, Musik und gutem Essen.
Das komplette Programm des Musikalischen Adventkalenders gibt es hier: Programm

Ab 10. Dezember 2024 läuft im Metro Kino die Reihe „In 14 Tagen um die Welt“: u.a. mit „El Viaje“ bzw. selten gezeigten Filmen aus Syrien, Taiwan oder Nepal. Zu "El Viaje": "Fernando »Pino« Solanas (1936–2020) zählt zu den bedeutendsten Filmschaffenden Argentiniens, ein politisch wie künstlerisch stets über jeden Zweifel erhabener Geist, der wesentlich zur Entwicklung des sogenannten Dritten Kinos beigetragen hat. Indem er die Mythen und Symbole seines Landes mit bittersüßer Ironie zum Leben erweckt, wird er zum Chronisten eines bewegten wie blutigen Jahrhunderts – und zur politischen Zielscheibe: Bei den Dreharbeiten fällt er beinahe einem Attentat zum Opfer. In seinem Road-Movie schickt er den 17-jährigen Martín aus dem Süden Argentiniens mit dem Rad auf die Suche nach seinem Vater in Brasilien – durch ein überschwemmtes Buenos Aires und den zerstörten Regenwald. Durch seine Augen entdecken wir Missstände und Widersprüche – und die poetische Kraft des Kinos" (Florian Widegger). Hier gibt es das Programm


Charlie Risso: „Alive“ (10/10)
Simsa Fünf: „Dezember“ (8/10)

Live:
01.12. - 23.12.2024: Musikalischer Adventkalender 2024, Tipp: Bad Ida Trio und Mary Broadcast im Kulturcafé Henriette, Staudingergasse 10, 1200 Wien, Programm, siehe https://muad.at
05.12.2024: who cares? the band, Coco Bar, U-Bahnbogen 34, 1080 Wien, 20h
06.12.2024: Christian Masser, 19h, Solo, 17ten, Haslingergasse 4, 1170 Wien
07.12.2024: Eric Bibb & Trio, Porgy & Bess, Riemergasse 10, 1010 Wien, 20:30h, www.porgy.at
09.12.2024: Simsa Fünf, Porgy & Bess, Riemergasse 10, 1010 Wien, 20:30h, www.porgy.at
14.12. - 15.12.2024: Tiger Lillies, Porgy & Bess, Riemergasse 10, 1010 Wien, 20:30h, www.porgy.at
19.12.2024: Straw Catchers live am, Lobmeyr Showroom, 1030 Wien, 19h
21.12.2024: Thomas Andreas Beck, Odeon Theater/Spitzer – Das Buch »Der Keller ist dem Österreicher sein Aussichtsturm« – goes Theater, €20, Lyrik- und Musikperformance, 19:00, Einlass 20 Uhr, www.thomasandreasbeck.at
15.01.2025: Maria Kalaniemi, 19:30h, Sargfabrik, Goldschlagstraße 169, 1140 Wien, 19:30h, www.sargfabrik.at
24.01.2024: Karl Stirner & Die Strottern, 19:30h, Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wien, www.akzent.at
28.01.2024: Dota – In den fernsten der Fernen, 19:30h, Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wien, www.akzent.at
29.01.2024: Lisa Gerrard & Jules Maxwell, 19:30h, Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wien, www.akzent.at

26 November, 2024

Der Keller ist dem Österreicher sein Aussichtsturm - Lyrik- und Musikperformance am 21.12.2024

„Der Keller ist dem Österreicher sein Aussichtsturm“ ist der Titel des aktuellen Lyrikbandes von Thomas Andreas Beck. Es ist das Buch eines Favoritners, der die Angst um den niemals ausreichenden Knedl hinter sich lassend über den Tellerrand hinausblickt, statt sich in seinen Keller zurückzuziehen. An diesem Abend im Spitzer performed der Lyriker und Musiker seine Texte und stellt ihnen die Songs aus seinen letzten Alben „Ernst“ und „Alles Brennt“ zur Seite. Wolfgang Tonninger schreibt nach der Uraufführung in der Matchbox, Salzburg: „Und so wurde es, wie es werden musste, wenn einer in den Keller geht und die anderen ihm folgen. Ein Abend voll kämpferischer Zartheit. Ein Abend voller Gruseeligkeit, der nicht nur die Leichen berührte, die unter der Oberfläche aufeinanderliegen, sondern auch Hoffnung gab und Einblick in das, was leidenschaftlich brennt. Und so kam es, wie es kommen musste. Wenn die Berge die Aussicht verstellen, dann wird aus dem Keller ein Aussichtsturm.
Was daraus volkt?
Warten wirs ab.
Und bleiben wir.
Wachsam.“

Anton Thuswaldner schreibt in den Salzburger Nachrichten: „Dieser Autor betreibt Mentalitätsgeschichtsschreibung. Thomas Andreas Beck untersucht das österreichische Wesen, dem er seine unfreundlichen Seiten nachweist.“

Thomas Andreas Beck, Mitglied beim österreichischen PEN Club, schreibt seit rund 35 Jahren Texte über in Österreich leidenschaftlich verdrängte Themen und hat als Liedermacher bereits sechs Alben veröffentlicht, mit denen solo und mit Band durch den deutschsprachigen Raum tourte. Im Jahr 2003 erschien sein Buch »Ich lebe sterbe«, 2012 »Alles in die größte Kraft« mit komprimierten Erkenntnissen, 2020 »Texte die was keine Lieder geworden sind« und heuer im Goldegg Verlag »Der Keller ist dem Österreicher sein Aussichtsturm«. Hingehen!

>> www.thomasandreasbeck.at
>> Goldegg Verlag

21. Dezember 2024: Beginn: 20 Uhr
Odeon Theater – Spitzer, Theaterverein OdeonKulturraum Spitzer Taborstraße 10, 1020 Wien
Thomas Andreas Beck: Texte, Musik, Performance; Auf die Bühne gebracht von Peter Wolf; Kostüm Devi Saha
Mehr Infos


(jm, Foto: capture the show)

07 November, 2024

Hot News 11/2024

Das Debüt-Album „Am Sand“ von Jan Rohrweg liefert eine ungewöhnliche Mischung: mal meint man Max Raabe bzw. Reinhard Mey heraus zu hören, mal denkt man an Konstantin Wecker. Rohrweg hat seinen eigenen Stil gefunden und schreibt Liedtexte, in denen es um die Position des Menschen in der Welt geht. Nicht im Kontext mit globalen Krisen, sondern – wie im ersten Track „Existenz“ – im Zusammenhang mit einer mit einem Kleinkind durchwachten Nacht, die man übersteht und nach der das Leben weiter geht. Ihn habe das Momentum der Erschöpfung interessiert, sagt Rohrweg sinngemäß zu lindorec.blogspot.com. Erschöpfung, die in seinem Fall auf das Songwriting ziemlich direkt zurück wirkt. In hoffentlich voller Kraft präsentiert Jan Rohrweg das Album am 12. November 2024 im TAG (Theater an der Gumpendorfer Straße).

Hier die neue Single von Dwight Yoakam, die heißt „Wide Open Heart“:

Eine EP, die wir in die Hand gedrückt bekommen haben und zwar von Ezra. Schöne in Richtung Bluegrass und Folk gedachte Lieder, die einen sofort in ihren Bann ziehen – und die CD immer wieder auflegen lassen; Ezra besteht aus Jacob Jolliff, Max Allard, Jesse Junes und Craig Butterfield:

Heuer haben The Nits zum 50jährigen Bandjubiläum eine EP veröffentlicht: „Tree House Fire“ ist schon im Jänner 2024 erschienen, am 14. November 2024 sind The Nits - denen wir Songs wie "In The Dutch Mountains" oder "Nescio" verdanken - im Theater Akzent in Wien zu Gast. Die Band um Sänger und Texter Henk Hofstede, Schlagzeuger und Perkussionist Rob Kloet und Keyboarder Robert Jan Stips hat in den letzten 50 Jahren mehr als 30 Alben veröffentlicht, die neue EP thematisiert u.a. einen massiven Brand, der das Studio von The Nits betroffen hat:

Von 2. November bis 3. Dezember 2024 zeigt das Filmarchiv im Metro-Kino die Reihe „The Lady With The Torch – 100 Jahre Columbia Pictures“: Die Frau mit der Fackel ist das Logo von Columbia Pictures und steht für eine Vielzahl an Klassikern und Kultfilmen aus den unterschiedlichsten Genres, die stets nah am Puls ihrer jeweiligen Entstehungszeit waren. Die Retrospektive des heurigen Locarno Film Festivals stand ganz im Zeichen dieser Abwechslung. Nun finden einige der Preziosen dieser Schau, die zum Großteil aus neuen Restaurierungen besteht und die Filme in brillanter Qualität präsentiert, auch ihren Weg nach Wien und ermöglichen (Wieder-)Begegnungen mit großen Stars, berühmten Regisseuren und der einen oder anderen Neuentdeckung. Zu sehen ist etwa „The Big Heat“ (R: Fritz Lang, 10.11.24, 30.11.24), Orson Welles „The Lady From Shanghai“ (30.11.24) oder John Fords „The Whole Towns Talking“ (13.11.2024).
Von 8. November bis 8. Dezember 2024 findet das Festival Voice Mania im Theater am Spittelberg statt, von 9. bis 17. November 2024 läuft in Wien das KlezMORE Festival; am 17. November ist zum Beispiel Durzi zu sehen: Einige der Musiker:innen in der Band sind Flüchtlinge, andere haben die Ukraine schon vor dem aktuellen Krieg verlassen. Mit traditionellen ukrainischen und jüdischen Instrumenten, Tanz und Gesang erinnert Druzi daran, dass jede Kultur eine einzigartige, kräftigende Identität hat, die uns verbindet und den Weg in eine friedlichere Zukunft weisen kann. Hingehen!

Gleich zwei Programmpunkte bietet das Porgy & Bess in Wien am 7. Dezember 2024: ab 19 Uhr ist Susanne Gartmeyer in der Strengen Kammer zu Gast und um 20:30 Uhr tritt Eric Bibb mit seinem Trio auf: der amerikanische Blues-Musiker Eric Bibb hat uns stets mit seinem feinen Songwriting und seiner warmen Stimme überzeugt. Man darf sich auf den Auftritt eines tollen Musikers freuen, ebenfalls im Porgy und empfehlenswert: am 9. Dezember präsentieren Simsa Fünf ihr neues Weihnachtsalbum "Dezember" und am 14. und 15. Dezember sind die Tiger Lillies insgesamt 3 Mal live zu sehen - es gibt auch einen Nachmittagstermin (16h). (jm)

Ezra: „s/t“ (8/10)
The Nits: „Tree House Fire“ (9/10)
Jan Rohrweg: „Am Sand“ (8/10)

Live:
02.11. - 03.12.2024: Filmreihe im Metro-Kino „The Lady With The Torch – 100 Jahre Columbia Pictures“ - Programm
08.11. - 08.12.2024: Voice Mania, Theater am Spittelberg, www.theateramspittelberg.at

09.11. - 17.11.2024: Klezmore Festival, www.klezmore-vienna.at, u.a. 09.11.: Auftakt: Fran & Flora, 19:30 Uhr, Theater Nestroyhof Hamakom, Nestroyplatz 1, 1020 Wien
16.11.: Shira U'tfila (Sargfabrik), Goldschlagstraße 169, 1140 Wien, 19:30h
17.11.; Stummfilm Matinée: The Man Without A World – 13:00 Uhr, Filmcasino: Margaretenstraße 78, 1050 Wien
17.11.: Druzi - Yiddish Ukrainian Orkester (Schutzhaus Zukunft)

12.11.2024: Jan Rohrweg, TAG, Gumpendorfer Straße 67, 1060 Wien, 20h, www.dastag.at
14.11.2024: The Nits, 19:30h, Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wien, www.akzent.at
18.11.-7.12.2024: Adam Lytle auf Deutschland-Tour: 18.11. Stuttgart | Galao 21.11. Berlin | Berghain Kantine 22.11. Osnabrück | Songnight 23.11. Köln | Tsunami Club 26.11. Jena | Irish Pub 30.11. Saarbrücken | Terminus 02.12. Aachen | Domkeller 05.12. Berlin | Artliners 06.12. Hamburg | Deichdiele 07.12. Lübeck | Tonfink
21.11.2024: Phoebe Violet "Suspiros", Sargfabrik, Goldschlagstraße 169, 1140 Wien, 19:30h, www.sargfabrik.at
22.11.2024: “Kulturpolitik – eine Beziehung in der Krise?”, Fabian Burstein im Gespräch mit Eva Blimlinger, 20h, society77, Holzhausergasse 3/9a, 1020 Wien
26.11.2024: Heuschnitt: mit Ingeborg Schwab, Soho in Ottakring, Soho Studios, 19h, Mehr Info
06.12.2024: Christian Masser, 19h, Solo, 17ten, Haslingergasse 4, 1170 Wien
07.12.2024: Eric Bibb & Trio, Porgy & Bess, Riemergasse 10, 1010 Wien, 20:30h, www.porgy.at
09.12.2024: Simsa Fünf, Porgy & Bess, Riemergasse 10, 1010 Wien, 20:30h, www.porgy.at
14.12. - 15.12.2024: Tiger Lillies, Porgy & Bess, Riemergasse 10, 1010 Wien, 20:30h, www.porgy.at
21.12.2024: Thomas Andreas Beck, Odeon Theater/Spitzer – Das Buch »Der Keller ist dem Österreicher sein Aussichtsturm« – goes Theater, €20, Lyrik- und Musikperformance, 19:00, Einlass 20 Uhr, www.thomasandreasbeck.at
15.01.2025: Maria Kalaniemi, 19:30h, Sargfabrik, Goldschlagstraße 169, 1140 Wien, 19:30h, www.sargfabrik.at
24.01.2024: Karl Stirner & Die Strottern, 19:30h, Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wien, www.akzent.at
28.01.2024: Dota – In den fernsten der Fernen, 19:30h, Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wien, www.akzent.at
29.01.2024: Lisa Gerrard & Jules Maxwell, 19:30h, Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wien, www.akzent.at

03 Oktober, 2024

Hot News 10/2024

Mit neuem Album ist die portugiesisch-kapverdische Sängerin Carmen Souza gerade unterwegs und macht am Freitag den 4.10. in der Sargfabrik Station. Souza ist in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Weltmusikkünstlerinnen und gefragtesten Jazzsängerinnen gereift. Auf "Port‘Inglês’" besingt sie Geschichten der britischen Besatzung auf den Kapverden. Sie mischt dabei Jazz und Musiktraditionen der Inseln und gilt als eine der NachfolgerInnen der großen Cesária Évora. Live und Album-Tipp, andere Worte für Album des Monats.

„River“ heißt das neue Album von The Human Element: Gero Schipman (Baritone Guitar, Voice), Johannes Ludwig (Alto Saxophone, FX) und Alex Parzhuber (Drums). Auf „River“ werden ruhige mit vorwärts treibenden Passagen abgewechselt, dann sind die Instrumente auch mal verzerrt. Zum Teil sind rockige Jazz-Stücke das Ergebnis („No Twist, No Turn“), die man sich im Jazz- wie im Rock-Club gut vorstellen kann. Der 1988 geborene Gero Schipman hat in Köln Musik studiert und ist mit anderen Projekten auch in den Bereichen Pop und Rock unterwegs. Die ruhigen Stücke des Albums bestechen durch feine Melodien, hier als Beispiel das Titelstück:

Als Lektüre empfehlen wir das Feuilletonmagazin schreibkraft Heft 42 mit dem Titel „über literatur“: ein Heft, das sich mit der Kommerzialisierung im Literaturbetrieb genauso befasst wie mit der Frage, wie Software Texte in Bezug auf deren Bestseller-Chancen sreenen kann. Lesen.

Vor dem abschließenden Video- hier noch Filmtipps: noch bis 16. Oktober 2024 zeigt das Filmarchiv Österreich im Metro-Kino unter dem Titel "Marcello Magnifico" eine Retrospektive von Marcello Mastroianni. Etwa am 7. Oktober einen seiner größten Erfolge, "Der Bienenzüchter" oder Fellinis "La Dolce Vita" am 12. Oktober 2024, abgeschlossen wird die Reihe mit "Divorzio All'Italiana" am 16.10. um 18:45. Hingehen. Ein Blick in den November: ab 2. November ist im Metro-Kino die Reihe "The Lady With the Torch" zu sehen, die bis 3.12. Filme aus "100 Jahre Columbia Pictures" zeigt, etwa zur Eröffnung "Twentieth Century" von Howard Hawks, eine Screwball-Comedy, durch die Carole Lombard zum Star wurde.

Und hier das neue Video von Adam Lytle: „Seeds Of Joy“ (jm):

The Human Element: „River“ (7/10)
schreibkraft: „über literatur“ – Heft 42 (8/10), https://www.edition-schreibkraft.at
Carmen Souza: "Port‘Inglês’" (9/10)

Live:
Fr 04.10.2024: Carmen Souza Trio, Album-Präsentation, Sargfabrik, Goldschlagstraße 169, 1140 Wien, 19:30h, Karten
So 06.10.2024: Aida Loos, "Zeitloos" (Kabarett), 17h, Gemeindezentrum, Kirchenplatz 3, 2124 Niederkreuzstetten, Karten
Mi 09.10.2024: Mark Geary Funk-Haus-Konzert, Funkhaus, Argentinierstraße 30A, 1040 Wien, 20h, support: Dominik Nostitz
Do 10.10.2024: Major Shrimp, Kulturcafe Max, Mariengasse 1, 1170 Wien, 20h
Fr 11.10.2024: changeover, Café Henriette, Staudingergasse 10, 1200 Wien, 19:30h
Sa 12.10.2024: Nils, Kulturcafe Max, Mariengasse 1, 1170 Wien, 20h
Noch bis 16.10.2024: Filmarchiv zeigt im Metro Kino Retrospektive von Marcello Mastroianni
Mi 16.10.2024: "Alap Melodie Pur", mit Rina Killmeyer (Bansuri), Daniel Bradley (Sitar), Laura Bradley (Tanpura), Ellen Gelpi (Tanpura); Krypta am Petersplatz, 19:30h, Karten: www.vereinraga.com
Mi 16.10.2024: The Harlequin Preservation Society, Special Guest: Meena Cryle, Tunnel, Florianigasse 39, 1080 Wien, Tickets: VVK 15,-/AK 18,- VVK: gernot.feldner@gmx.at, 19:30h
Di 22.10.2024: Emiliana Torrini, Akzenttheater, 19:30h, Karten: www.akzent.at
Di 29.10.2024: Dave From Hollywood, Thomas Andreas Beck, club 1019 Wien, Althanstraße 12, 1090 Wien, 20h
Di 29.10.2024: Abend für Ibo Steyer (Lesung, Film), Bezirksmuseum Landstraße, Ungargasse 33, 19h
02.11. bis 03.12.2024: Filmarchiv zeigt im Metro Kino Reihe "The Lady With the Torch
02.11.2024: The Base, Chelsea, Wien, alle Termine: hier, https://www.the-base.at
9.11. - 17.11.2024: KlezMORE-Festival, Wien, verschiedene Locations, https://klezmore-vienna.at
Do 14.11.2024: The Nits, Akzenttheater, Karten: www.akzent.at
Sa 16.11.2024: Shira U'tfila (Sargfabrik), Goldschlagstraße 169, 1140 Wien, 19:30h, im Rahmen von KlezMORE 2024

15 September, 2024

Hot News 09/2024

Eine neue Platte von The Base aus Graz: „It's all going south“ zeigt die Truppe um Norbert Wally in Bestform. Zwischen Ballade und krachigem Rock-Song verweist die musikalische Bandbreite - dem Album-Titel geographisch folgend - vielleicht bis in den Süden der U, S und A. Highlight ist für uns "That's Me In A Spaceship", ein epischer Song, der musikalisch an David Bowie erinnert. Insgesamt ein starkes Album. Ab 5. Oktober 2024 sind The Base auch in eurer Stadt zu sehen, die Tour startet in Klagenfurt, am 2.11. zum Beispiel live im Chelsea zu Wien.

Hier seht ihr „What If“, das neue Video von Digital Carbs, die Band aus München ist demnächst auch in Österreich auf Tour:

Wir empfehlen ein inhaltlich dichtes und interessantes Buch von Navid Kermani: „Entlang den Gräben. Eine Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan“ ist ein politisch-historischer Reise-Bericht, der von einem in Deutschland lebenden und aus dem Iran stammenden Autor unternommen wird. Sehr kenntnisreich und mit einem genauen Blick ist Kermani unterwegs, er trifft Menschen in Tschernobyl genauso wie in Weißrussland oder Georgien. Ebenso beschreibt Kermani die Krim als eine über die Jahrhunderte von vielen ethnischen Gruppen bewohnte Region, die ständig neu erobert wird.
Insgesamt zeichnet Kermani für Ost-Europa das historische Bild von Eroberung, Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Verschleppung, Massenvertreibungen nach. Verbrannte Erde überall, Weißrussland stellt man sich nach der Lektüre als Land voller Denkmäler vor. Wer die Region dermaßen erkennt, kann verstehen, wie kompliziert die politische Lage auch heute angesichts dieser Historie ist, befeuert durch autoritäre Regime in den meisten unabhängigen ehemaligen Sowjetrepubliken. Das Buch macht auch eine beständig offene Wunde Russlands klar: sich eigentlich Europa zugehörig fühlend, aber gleichzeitig nicht zu Europa zugerechnet zu werden, ist eine bestehende Zurückweisung und Kränkung, die Kermani anschaulich beschreibt – und wird kaum als Erklärung für aktuelle Entwicklungen mitgedacht wird. Ein tolles Buch, für die intensive Lektüre nimmt man sich am besten ausreichend Zeit, Interessierte verwenden es als Basis für eine eigene Reise.

Damit zu den Konzert-Tipps: Am 27. September 2024 tritt Howe Gelb im Wiener Volkstheater auf. Gelb – und das gilt auch für seine Band Giant Sand – wird seit langem mit Titeln wie „Godfather of Alt-Country“ oder „Elder Ambassador of Desert Rock“ belegt, kurzum: „Americana“. In rund 30 Jahren Bühnenkarriere hat Howe Gelb es geschafft, Elemente von Erosions-Rock, Alternative Country, Beinahe-Blues, Punk-Ethos, Garage-Artverwandtem, Lo-Fi Hi-Fi, Pseudo-Jazz, Gospel-Chor, Avantgarde-Noise und Gypsy-Flamenco miteinander zu verbinden. Gelb spielt somit in seiner eigenen Liga, was die folgende Anekdote bei einer Passkontrolle zeigt: „Sie sind Musiker? Welche Art von Musik machen Sie denn so?“ - „Keinen blassen Schimmer.“ Hingehen.

Das Gian Trio tritt am 25. September 2024 in der Sargfabrik auf, der Hintergrund dazu: Die Mystik und der Sufismus gelten weltweit als gemeinsamer Nenner für Menschen, die nach Spiritualität streben - unabhängig von Sprache und Kultur. Für Wahrheitssuchende führt der Weg zur Erkenntnis manchmal durch musikalische Ekstase, manchmal durch Stille, Kontemplation und Meditation. In der Musik der Gruppe Gian findet sich eine spannende Kombination aus persischer mystischer Musik und Gedichten, begleitet von Tanbur, Ney und Daf - jenen Instrumenten, die in den Gedichten iranischer Mystiker wie Maulana oft erwähnt und als Begleitung zur Ekstase und zum Zikr verwendet wurden. Einlass: 18:30h, Konzertbeginn: 19:30h.

Seit 24 Jahren befasst sich das Festival „Wien im Rosenstolz“ mit der Vielfalt des Wienerliedes, zwischen Gassenhauern und bekannten Ohrwürmern geht das Wienerlied bisweilen auch Allianzen mit musikalischen Einflüssen aus aller Welt ein – Eindrücke dazu kann man von 1. bis 31. Oktober 2024 im Theater am Spittelberg bekommen, das Who-is-Who der Wiener Musikszene ist zu sehen. Gleich zur Eröffnung am 1.10. ein Highlight: Die Gebrüder.
Auch das Jay Howie Trio aus Australien hat mit „No Sleep“ eine neue Single auf den Markt gebracht und wird am 11. Oktober 2024 im Reigen in Wien auftreten (jm):

The Base: „It's all going south“ (8/10)
Navid Kermani: „Entlang den Gräben. Eine Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan“ (C.H. Beck) (09/10)

Live:
19.09.2024: Zweite Kassa Bitte!, Sargfabrik, Goldschlagstraße 169, 1140 Wien, Beginn: 19:30h, www.sargfabrik.at
20.09.2024: Loukia Agapiou, „Tribut-Abend für Mikis Theodorakis“, Theater am Spittelberg, Spittelberggasse 10, 1070 Wien, Beginn: 19:30h, siehe: www.theateramspittelberg.at
24.09.2024: Gian Trio, Sargfabrik, Goldschlagstraße 169, 1140 Wien, Beginn: 19:30h, www.sargfabrik.at
26.09.2024: Vernissage Beate Wagner, Rollingergasse 5, 1120 Wien, 18h, https://www.beatewagner.eu
27.09.2024: Howe Gelb, Volkstheater, Wien, Karten: https://www.volkstheater.at
29.09.2024: Routes and Roots, Sargfabrik, Goldschlagstraße 169, 1140 Wien, Beginn: 19:30h, www.sargfabrik.at
1.-31.10.2024: Wien im Rosenstolz, Theater am Spittelberg, Spittelberggasse 10, 1070 Wien, Beginn: 19:30h, Programm: www.theateramspittelberg.at
03.10.2024: Gernot Feldner & Alex Miksch, Erdgeschoss-Bar, Schottenfeldgasse 95, 1070 Wien, 19:30h
03.10.2024: Phiora, Kramladen, gemeinsam mit Livin' Vintage, 20h
03.10.2024: Tobias Pötzelsberger, Porgy & Bess, 1010 Wien, 20h, https://www.porgy.at
05.10.2024: The Base, Kammerlichtspiele, Klagenfurt
10.10.2024: Digital Carbs, Kramladen, Wien
11.10.2024: Digital Carbs, Club Wakuum, Graz
16.10.2024: The Harlequin Preservation Society, Special Guest: Meena Cryle, Tunnel, Florianigasse 39, 1080 Wien, Tickets: VVK 15,-/AK 18,- VVK: gernot.feldner@gmx.at, 19:30h
22.10.2024: Emiliana Torrini, Akzenttheater, 19:30h, Karten: www.akzent.at
29.10.2024: Abend für Ibo Steyer (Lesung, Film), Bezirksmuseum Landstraße, Ungargasse 33, Eintritt frei, 19h
02.11.2024: The Base, Chelsea, Wien, alle Termine: hier, https://www.the-base.at
9.11. - 17.11.2024: KlezMORE-Festival, Wien, verschiedene Locations, https://klezmore-vienna.at
14.11.2024: The Nits, Akzenttheater, Karten: www.akzent.at

07 August, 2024

„Weinsommer Gumpoldskirchen“ (17. - 25.8.24)

Zum neunten Mal findet heuer der „Weinsommer Gumpoldskirchen“ statt: neben den kulinarischen Genüssen steht die Musik im Mittelpunkt, es treten unter anderem Son Of The Velvet Rat und Garish auf.

10 Konzerte bietet der „Weinsommer Gumpoldskirchen“ heuer bei freiem Eintritt am historischen Marktplatz. Der Musiker und Dichter Thomas Andreas Beck, der das Musikprogramm kuratiert, sieht sich wie „ein mutiger Koch, der immer wieder Neues auf den Tisch bringt.“ Der Ansatz, der zum Festival passt, denn beim Weinsommer gehen in Gumpoldskirchen Kulinarik und das abwechslungsreiche Musikprogramm eine stets spannende Symbiose ein: die Band Garish wird heuer ebenso aufspielen wie Bad Ida und Großmütterchen Hatz, den Abschluss gestalten am 25. August The Bad Powells.

Eröffnung: Major Shrimp am 17. August

Eröffnet wird die Konzertreihe von Major Shrimp und von Fuzzman & Singin Rebels am 17. August, weitere Programmhöhepunkte: das Grazer Duo Son Of The Velvet Rat, das seit einigen Jahren auch von Kalifornien aus agiert und mit seinen Americana-Songs auftreten wird. Auch Ulli Bäer ist im Duo mit Christian Becker dabei. Den Abschluss am 25. August gestalten The Bad Powells, mit zeitlosen Disco-Klassikern in perfekten Arrangements – mit viel Liebe zum Original, höchster Tanzbarkeit und einer charmanten, energiegeladenen Inszenierung.

Ungewöhnlich: Die Konzertbühne ist direkt über dem alten Marktbrunnen am Schrannerplatz aufgebaut – traditionell ein zentraler Treffpunkt. So kommen hier nun die Menschen wieder zusammen, um Qualitätsmusik zu genießen. Der „Gumpoldskirchner Weinsommer“ hat im Jahr 2016 zum ersten Mal stattgefunden, bisher hat sich Kurator Beck auf Dialektmusik fokussiert und es haben in den letzten Jahren bereits MusikerInnen und Bands wie Attwenger, Der Nino aus Wien, Birgit Denk und Bratfisch in diesem Rahmen gespielt. (jm)

„Gumpoldskirchner Weinsommer“ (17. August bis 25. August 2024)
Schrannerplatz, 2352 Gumpoldskirchen
Open-Air, Konzertbeginn: jeweils 20h
An allen Abenden ist der Eintritt frei, bei Schlechtwetter wird die Bühne überdacht
Programm: Auftaktveranstaltung: Fr 16.8.2024: ab 18h mit 5-Gänge-Menü von einem Haubenkoch und Live-Musik von Soyka & Stirner
>> http://www.weinsommer-gumpoldskirchen.at

Hot News 08/2024

Neue Musik dieser Band zu hören, ist stets eine Freude, „Sonido Cosmico“ ist ein Album wie eine Erleuchtung: es begab sich auf einer Tour durch die USA, dass die ekuadorianisch-schweizerische Band Hermanos Gutiérrez – das sind die Brüder Alejandro und Estevan Gutiérrez – einen besonderen Moment erlebt haben: bei einem Gig in einer Kirche in New Mexico brechen die beiden gleichzeitig in Tränen aus und sind überwältigt. Vielleicht sind die Songs auf „Sonido Cosmico“ nicht so zwingend wie auf dem letzten Album, die Qualität stimmt aber und ab „Abuelita“ haben sich die Brüder eingegroovt und die E-Gitarren graben sich in den Wüstensand und in die Gehörgänge. In den Song „Barrio Hustle“ mengt sich eine Hammond-Orgel ein, die Gitarren sorgen für einen Giant Sand-Soundtrack.

Ein rundum gelungenes Album bietet uns Emiliana Torrini, die besondere Geschichte dahinter: es handelt sich bei allen Songs um Vertonungen von Liebesbriefen, die die Mutter einer Freundin von Torrini einst erhalten hat. Geraldine Flower scheint eine gefragte Frau gewesen zu sein, hat aber die wie Motten um das Licht schwirrenden Männer abgewehrt und verglühen lassen. Einer der Anbetenden beschreibt das Rasenmähen als einen Weg der Begehrten wenigstens irgendwie nahe zu sein. Musikalisch eingängige Songs und Textzeilen ergänzen einander auf „Miss Flower“ kongenial, andere Worte für: Album des Monats. Live in Wien übrigens am 22. Oktober im Akzenttheater.

In Richtung Indie-Folk denkt Coinflip Cutie-Mastermind Tom Reiterer sein neues Projekt, das in der Nachfolge von Lamexcuse antritt: das schöne, bei pumpkin erschienene Album „Horizons“ enthält Songs mit Ohrwurm-Qualität, hier als Beispiel „Wasted Day“ – im Song geht es darum seine Zeit für sinnvolle Aktivitäten zu nutzen; ja, das kann auch Balletttanz sein:

Pokey Lafarge liefert mit seinem neuen Album eine kleine Fingerübung ab: der Albumtitel „Rhumba Country“ gibt die musikalische Richtung nach Lateinamerika vor. Lafarge war bisher als Roots-Musiker in Erscheinung getreten, das bedeutete Country, Blues und Western Swing. „So long, Chicago, hello Mexico“ lautet eine Textzeile am neuen Album, was ein Mal mehr die Stoßrichtung beschreibt. Mit „Made To Love You“ zeigt sich Pokey Lafarge als Crooner der 50er bzw. 60er-Jahre, Marke Del Shannon. Darauf folgt mit „You Make My Garden Grow“ gleich ein zweiter das Album beschließender Ohrwurm. Der Mann aus Illinois erinnert mit „Rhumba Country“ auf sympathische Weise an das großartige, noch immer gültige Calypso-Album von Schauspieler Robert Mitchum aus den 1950er-Jahren. Tolles Album, das der erste Schritt zum Entdecken von Lafarges Gesamtwerk sein könnte. Klare Empfehlung.
Ebenfalls aus dem Indie-Folk kommt diese Frau auf uns zu: Kendall Lujan offeriert auf „Lucky Penny“ eine Handvoll schöne Songs, die von ihrer klaren Stimme getragen werden. Rhythmisch raffiniert wird in Track 3 ein Walzer-Rhythmus variiert. Die Sängerin aus Portland biegt zur Halbzeit des Albums ein wenig in Richtung Swing ab, um anschließend bestes Singer-Songwriting zu präsentieren („Untitled Love Song“) – so fügt sich hier alles gut zueinander, sei es Walzer oder Country-Swing. Gut gemacht, im Herbst ist Lujan auf Europa-Tour, siehe unten.

Uns findet man in nächster Zeit zum Beispiel beim „Weinsommer Gumpoldskirchen“, dort geht es gleich am 17. August 2024 mit einem tollen Programm los: Major Shrimp und Fuzzman! Alle Gigs findet man hier – hingehen und die besondere Atmosphäre am historischen Marktplatz genießen!
Auch im Theater im Spittelberg läuft ein tolles Sommerprogramm, dort bis 29. September 2024: Weltmusik - etwa mit Basma Jabr & Friends am 14. August - aber auch Theater für Kinder, Pop und A Capella-Programme werden geboten; auch Wienerlied - etwa mit den Strottern am 19.8. - hingehen! (jm)

Coinflip Cutie: „Horizons“ (8/10)
Hermanos Gutiérrez: „Sonido Cosmico“ (9/10)
Pokey Lafarge: „Rhumba Country“ (8/10)
Kendall Lujan: „Lucky Penny“ (7/10)
Emiliana Torrini: „Miss Flower“ (10/10)

Live:


01.08. - 29.09.2024: Sommerprogramm Theater am Spittelberg, Spittelberggasse 10, 1070 Wien, z.B. 14.8.: Basma Jabr & Friends, Seeda, Black Market Tune, Louisa Specht, Orinoco Azul u.v.m.; Programm: hier

17.08 – 25.08.2024: Weinsommer Gumpoldskirchen, Programm: hier
noch bis 26.08.2024: Afrika Tage, Donauinsel, Wien, Programm: hier
29.08.2024: Coinflip Cutie, ORF Hör & Seebühne, Graz, 17 Uhr
30.08. – 01.09.2024: Festival Wiednerstand, Eintritt frei, Programm: hier
06.09.2024: Kultur draußen im Steyrdorf: "Die Welt ist ein Würstelstand" – eine Produktion des Schubert Theater Wien; Dunklhof, 19.30 Uhr, bei Schlechtwetter im Alten Theater

Europa-Tour von Kendall Lujan 2024: 12.09.2024, Bern, Gaskessel, 13.09.2024, Basel, Parterre One, 14.09.2024, München, Milla, 15.09.2024, Offenbach, Hafen 2, 17.09.2024, Stuttgart, Galao, 18.09.2024, Olten, Chielonoveno, 19.09.2024, Solothurn, Acoustic Nights, 20.09.2024, Hanau, Ellis, 21.09.2024, Karlsruhe, NUN Cafe, 22.09.2024, Göttingen, Dots, 24.09.2024, Asendorf, Das Bo, 25.09.2024, Grevenbroich, Feierabendmarkt, 26.09.2024, Berlin, Artliners, 27.09.2024, Berlin, Kulturbrauerei (Panda Plattforma), 28.09.2024, Altlandsberg, Buchholz Saloon, 30.09.2024, Graz, Die Scherbe acoustic, 01.10.2024, Wien, Haus der Musik, 02.10.2024, Salzburg, Zazi Bar, 04.10.2024, Weimar, Kasseturm, 05.10.2024, Madgeburg, Volksbad Buckau
22.10.2024: Emiliana Torrini, Akzenttheater, 19:30h, Karten: www.akzent.at
14.11.2024, The Nits, Akzent-Theater, Karten

25 Juni, 2024

„Wiednerstand“ - Festival für Kultur, Demokratie und Diskurs (30.8.-1.9.2024)

Entlang des kraftvollen, humanistisch besetzten, Begriffs „Widerstand“ entsteht auf der Wieden der positiv geprägte Gegenort „Wiednerstand“ – ein Kultur- und Demokratie-Festival, das sich politischer Kunst, konstruktiver Streitkultur und den Errungenschaften der Demokratie verpflichtet fühlt. Besondere Orte des Bezirks laden zu räumlichen Entdeckungen und niederschwelligem Austausch ein.

„Wiednerstand“ ist ein sehr unaufgeregtes Format und das ist gut so. Es sucht ganz bewusst das Wechselspiel zwischen Diskurs, Kunst und Kulturbeiträgen“, sagt der Kulturmanager und Autor Fabian Burstein, der „Wiednerstand“ gemeinsam mit dem Künstler und Kurator Thomas Andreas Beck konzipiert hat. Im Rahmen von „Wiednerstand“ finden ganz unterschiedliche Mitwirkende ihren Platz: Das Spektrum reicht von der Publizistin und Philosophin Isolde Charim über die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl bis hin zu Musikern wie Der Nino aus Wien, der im U1-Café (Taubstummengasse 17) auftreten wird.

Literaturworkshop für Kinder

In der Cselley-Mühle in Oslip gab es im Jahr 2023, von Thomas Andreas Beck entwickelt, das Symposion „Österreich ist frei“ mit Musik und Lesungen und kulturellen Bildungsformaten rund um das Thema Demokratie. Das aktuelle Festival im 4. Wiener Gemeindebezirk greift bewährte Ansätze des Symposions auf und verknüpft sie mit kulturellen Bedarfen des 4. Wiener Gemeindebezirk – dementsprechend entstand das Format in Zusammenarbeit mit der Bezirksvertretung. Für Kinder und Jugendliche gibt es den Schreibworkshop „Das Buch meines Lebens“: mit der Autorin Brigitta Hoepler setzen sie sich mit ihren Lieblingsbüchern auseinander. „Das Festival ist ein in sich zyklisch gedachtes, schlüssiges Ritual: mit Ankommen, Impulsen und feierlichem Abschluss“, sagt Thomas Andreas Beck und Fabian Burstein ergänzt: „Wir möchten dazu beitragen, dass ein bis zwei interessante Impulse zum Thema Demokratie hängen bleiben, die sich in den Köpfen der Menschen verstetigen und das Leben im Grätzl bereichern.“ (jm, Foto: Sabine Hauswirth)

„Wiednerstand“ – Fr 30.8. bis So 1.9.2024, 1040 Wien, Eintritt frei
>> Programm: https://bursteinundbeck.com
>> WUK Radio vom 12.8.2024 zu Wiednerstand

24 Juni, 2024

Herbert Hirschler: „Himmel, Herrgott, Fatima. Der schönste Pilgerweg Portugals“

Der Autor und Liedtexter Herbert Hirschler begibt sich alle paar Jahre auf Wanderschaft, mit dem Ergebnis: ein neues Buch. Hirschler beschreibt in seinem aktuellen Werk mehrere Wege, etwa die bekannte Rota Vicente, den so genannten Fischerpfad und den klassischen Pilgerweg („Caminho de Fátima“) zum bekannten Ort Fátima. Dort befindet sich eine katholische Wallfahrtsstätte, im Jahr 1917 ist hier die Jungfrau Maria erschienen.
Hirschlers Wanderbericht ist sehr persönlich, gespickt mit lustigen Erlebnissen und sehr direkt geschrieben; er ist der Ich-Erzähler und beschreibt Tagesetappen genauso wie diverse Begegnung – zum Teil in Dialog-Form, das macht das Erlebte noch greifbarer. Ein lesenswertes Buch für PilgerInnen, Wanderer und alle, die zu Fuß losziehen wollen. (jm)

Herbert Hirschler: „Himmel, Herrgott, Fatima. Der schönste Pilgerweg Portugals“ (Ueberreuter 2024, 223 Seiten)

>> https://www.ueberreuter.at

15 Juni, 2024

One Week Peace 2024

Im Rahmen des Symposiums „One Week Peace“ ist im Juli 2024 auf Burg Raabs (NÖ) das Theaterstücks „Brief vom Vater“ zu sehen. Die Vortragsreihe „Study of Resistance“ gibt es am 20. Juli in Zwettl.




Das Stück „Brief vom Vater“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gabriele Kögl: ein Werk über Orte und Plätze, anhand derer das Leben sichtbar wird. Kögl eignet sich das Innerste ihrer Charaktere an und erzählt gleichzeitig klar und mit Distanz über das Sterben der Städte und Menschen. Ihre weibliche Heldin ist dabei kein Opfer. Sie trägt stark und stoisch einen Schicksalsschlag nach dem anderen und lebt ihr Leben. Die Autorin wurde vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Eurodram 2020 und dem Prix Europa 2019.

Vorträge und Konzert am 20.7.2024

In Zwettl kann am Samstag den 20. Juli 2024 die Vortragsreihe „Study of Resistance“ besucht werden. In diesem Rahmen wird zum Beispiel Elisabeth Eckhart zum Thema „Das Private ist politisch – Gewalt im Kontext der Geschlechterverhältnisse“ sprechen. Und Martina Kainz wird sich mit dem Thema „Hass, Misogyne und Mobbing in sozialen Netzwerken – aktuelle Entwicklungen und effiziente Strategien der Gegensteuerung“ befassen. Den Ausklang dieses Tages gibt es am Bahnhofsgelände des Museums Lokalbahn Verein Zwettl, bei Kaffee und Kuchen und einem Rahmenprogramm (Bahnhofstraße 30, 3910 Zwettl): Führungen mit Karl Wasinger am Bahnhofsgelände zum Thema „Eisenbahn und Militär“, sowie ein Konzert am Bahnhofsgelände mit Pamelia Stickney und Hans Tschiritsch & Chi Rich. (jm)

„Brief vom Vater“ (Fr 12.7.2024, Sa 13.7.2024, Beginn: 19 Uhr / Einlass: 18 Uhr)
Eintritt: VVK €20, per e-mail: soak.bvs@gmail.com / Abendkassa: €25
Wo: Burg Raabs, A-3820 Raabs an der Thaya

Sa 20.7.2024: „Study of Resistance“, sparkasse.event.raum, Sparkassenplatz 1, 3910 Zwettl, Beginn: 10 Uhr, Eintritt frei

>> http://www.oneweekpeace.at

09 Juni, 2024

„Memory of Mankind“ im Jugendstiltheater

Das Stück „Memory of Mankind“ von Marcus Lindeen und Marianne Ségol wurde im Rahmen der Wiener Festwochen an einem ganz besonderen Platz gezeigt: im Jugendstiltheater am Otto Wagner-Areal, gleichsam mit Blick auf den Spiegelgrund. Somit der passende Ort für einen Abend, der sich mit dem Thema Erinnerung auseinandersetzt.



Ein Forscher, der queere Archäologe betreibt, und gleichsam dafür argumentiert auch queeren Menschen einen Platz in der Geschichte zu geben. Ein Mensch, der immer wieder unter Amnesie leidet, sich aber nach jeder Episode erneut in ein und dieselbe Frau verliebt. Und ein Archivar, der das Wissen der Menschheit auf Keramik-Tafeln gebannt, in einem Salzstollen in Hallstatt lagern möchte. Im Stück „Memory Of Mankind“ sprechen und philosophieren diese vier Figuren über ihre Zugänge zum Thema Erinnerung – auf kluge Weise, sodass das Publikum dazu verleitet wird, selbst über diese komplexen Fragestellungen nachzudenken: woran soll man sich erinnern? Was ist nicht erinnernswert? Wer entscheidet darüber? Ein toller Abend im charmant-morbiden Ambiente des Jugendstiltheaters.

Workshop im Volkskundemuseum

Am 13. und 14. Juni 2024 findet im Volkskundemuseum der Workshop "(Anti-)Repression proben" statt. Zum Hintergrund: Überall nimmt die Unterdrückung von Aktivismus zu, es wird alles dafür getan, damit die Menschen vor Kampfmaßnahmen zurückschrecken. Eine der besten Waffen dagegen ist, darauf vorbereitet zu sein; das Theater ist dabei ein gutes Instrument, um Repression zu proben. In diesem Workshop werden die Teilnehmer:innen trainiert, Situationen von Polizeigewahrsam und Verhören nachzustellen, um Aktivist:innen auf eine eventuelle Verhaftung vorzubereiten, indem sie nicht nur ihre gesetzlichen Rechte kennenlernen, sondern auch die körperliche Erfahrung machen, in einer Polizeistation festgehalten zu werden. Mit Servane D., Isabelle Fremeaux und Jay Jordan kommen drei Bewohner:innen der in Frankreich gelegenen, autonomen, gemeinschaftlichen Zone à défendre (Zad, dt. zu verteidigende Zone) nach Wien. In zwei Workshops und zwei Gesprächsformaten bieten sie Trainings für (Anti-)Repression, vermitteln Werkzeuge für einen regenerativen Aktivismus, geben Einblicke in die Massenbewegung Les Soulèvements de la Terre, die in der Zad entstanden ist, sowie in den künstlerischen Widerstand und die fröhlichen Formen des Ungehorsams, welche das Laboratory of Insurrectionary Imagination (Labofii) seit 2004 praktiziert. (jm, Foto: Beatrice Borgers, Laboratory of Insurrectionary Imagination)

>> www.festwochen.at
>> https://www.festwochen.at/workshop-anti-repression-proben

05 Juni, 2024

„The Making Of Berlin“ im Akzent-Theater

Am 5. Juni 2024 ist im Rahmen der Wiener Festwochen noch ein Mal das Theaterstück „The Making Of Berlin“ zu sehen. Und von 6. bis 8. Juni 2024 läuft im Jugendstil-Theater „The Memory Of Mankind“.

Das Stück von Yves Degryse zeigt – nach „Lacrimas“ – eindrucksvoll, was modernes Theater auch sein kein: eine Mischung aus Videoinstallation, Film, Live-Musik und anderen Projektionen. Entstand bei „Lacrimas“ noch der Eindruck, man befände sich auf einem Filmset, so war es bei „The Making Of Berlin“ genau umgekehrt: man wähnte sich mehr in einem Kinosaal als in einem Theaterraum.
In „The Making Of Berlin“ vermischen sich Fiktion und Non-Fiktion auf subtile, amüsante Weise – wie soll hier nicht gespoilert werden. Am Ende des Stückes fragt man sich jedenfalls, ob es Yves Degryse wirklich als Regisseur gibt? Das Internet sagt, er wäre ein im Jahr 1977 geborener Schauspieler. Das ins Stück eingebaute Radio Klara gibt es jedenfalls in Belgien. Wer dazu Gelegenheit hat, geht heute ins Akzent-Theater und schaut sich dieses tolle Verwirr-Stück an.

Jugendstil-Theater: „The Memory Of Mankind“

Von 6. bis 8. Juni 2024 läuft im Rahmen der Wiener Festwochen das Stück „The Memory Of Mankind“ im Jugendstil-Theater. Der Plot: Ein Archiv für die Ewigkeit: Gelagert im Salzbergwerk Hallstatt sollen Keramiktafeln als unverwüstliche Datenträger das Ende unserer Zivilisation überdauern. 2012 begann der Österreicher Martin Kunze diese Idee umzusetzen und seitdem sammelt er für sein Memory of Mankind Zeitungsartikel und wissenschaftliche Beiträge ebenso wie persönliche Geschichten. Inspiriert von diesem außergewöhnlichen Projekt, verknüpft der schwedische Regisseur Marcus Lindeen in seiner aktuellen Arbeit dokumentarisches Material mit Fiktivem. Aus Interviews mit Kunze und weiteren Personen – ein Mann, der an einer seltenen Form des Gedächtnisverlusts leidet, ein Archäologe, der nach Spuren einer verschwundenen queeren Gesellschaft sucht – entsteht ein intimes Gespräch über die Obsession des Erinnerns und Erinnertwerdens. In einem Theater ohne Bühne, in einem Raum, den das Publikum und die vier Performer:innen teilen, stellt sich die Frage: Liegt im Erinnern oder doch im Vergessen die einzigartige Kraft des Menschen? Fragen, die uns alle beschäftigen... (jm, Fotos: Beatrice Borgers, Koen Broos)

>> http://www.festwochen.at
>> Karten für Festwochen

01 Juni, 2024

„Lacrimas“ bei den Wiener Festwochen

Das Stück von Caroline Guiela Nguyen (rechts im Bild) hatte erst vor wenigen Tagen seine Premiere in Frankreich, im Rahmen der Wiener Festwochen war es zum ersten Mal in Wien zu sehen – und hat das Publikum in Atem gehalten.

Harmlos geht es los: die französische Chefdesignerin Marion bekommt den Auftrag das Brautkleid und den Schleier für die Hochzeit einer englischen Prinzessin zu gestalten. Fortan arbeitet nicht nur eine Handvoll Schneider:innen in Frankreich daran, sondern auch globale Lieferketten kommen in Gang. Immer wieder sieht man – in der Parallel-Handlung – auch den indischen Sticker Gani, der sein Augenlicht riskiert, um Geld zu verdienen und an seine Tochter zu schicken. Nicht nur der indische Sticker ist unter Druck, auch Marion bekommt es von allen Seiten ab: vom Besitzer ihres Modelabels genauso wie von ihrem Ehemann und ihrer Tochter.

Toxische Schlüssel-Szene

Eine starke Szene featured den toxischen Ehemann, der Marion in einen lächerlichen Streit verwickelt, in dem Beschuldigungen an den Haaren herbei gezogen werden und scheinbar schlüssig präsentiert werden. Sie habe diese Schlüssel-Szene auf rund 55 Seiten skizziert, erzählt die Regisseurin und Autorin Caroline Guiela Nguyen im Publikumsgespräch. Auch die Tochter leidet unter der Familiensituation, die zur Auflage für den Ehemann führt, sich der – in der Folge – Ex-Frau und Tochter nicht zu nähern. Wie bei ungesunden Menschen typisch: der Ex-Mann missachtet das Gebot und wird von der Polizei abgeführt.

Video & Chats

Besonders am Stück ist die Umsetzung: Live-Video-Elemente werden mittels Kameras genauso eingesetzt wie Projektionen von Chats oder anderen Informationen in verschiedenen Sprachen. In Kombination mit Filmmusik bekommt „Lacrimas“ den Touch eines Live-Filmes. Die Leistung der Profi- und Laienschauspieler:innen ist bei diesem 3 Stunden langen Stück heraus zu streichen. Ein begeistertes Publikum und standing ovations waren der Lohn für einen herausragenden Theater-Abend.

Ein weiteres Highlight verspricht das Stück „The Making Of Berlin“ zu werden, das von 3. bis 5 Juni im Rahmen der Wiener Festwochen im Akzenttheater zu sehen ist, zum Inhalt: während im Jahr 1945 Bomben auf Berlin fielen, träumte Friedrich Mohr, Orchesterwart der Berliner Philharmoniker, von einem letzten gemeinsamen Auftritt. Er versammelte die Musiker in Bunkern, um Richard Wagners Götterdämmerung über das Radio in ganz Berlin erklingen zu lassen. Aber die Verbindung brach ab. Fasziniert von Mohrs Lebensgeschichte unternahm die belgische Theatergruppe Berlin gemeinsam mit dem Radiosender Klara, dem Orchester des Opera Ballet Vlaanderen und dem Schauspieler Martin Wuttke den Versuch, seinen damals gescheiterten Traum im Heute umzusetzen. Doch die Recherchen zum Projekt, das von der Filmemacherin Fien Leysen dokumentiert wird, legen immer mehr Ungereimtheiten in Mohrs Erzählungen offen. Im Zusammenspiel mit Live-Musik verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation, Video und Live-Performance. Ein mitreißendes Stück voller überraschender Wendungen. Hingehen.

Theaterstück für Kinder

Von 13. bis 24. Juni 2024 ist im Dschungel in Kooperation mit den Festwochen das Stück "Amazonen" zu sehen. Der Hintergrund: Einst lebte, arbeitete und kämpfte eine Gruppe von freien Frauen an den Ufern des Schwarzen Meeres. Sie gründeten eine Gemeinschaft ohne Männer und nannten sich Amazonen. Wie kam es dazu? Und warum reagierten die männlichen Helden der Antike so aggressiv? Ausgestattet mit Lego-Figuren, Landschaftsmodellen, Live-Video und Protestbildern aus dem Internet begibt sich eine Geschichtenerzählerin auf die Spuren des Mythos und inszeniert eine zeitgenössische Version für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Ohne Begleitung durch Erwachsene initiiert "Amazonen" ein offenes Gespräch unter Gleichaltrigen zu zentralen Themen unserer Zeit: Ist es gerechtfertigt, Gewalt anzuwenden, um sich gegen Angriffe von außen zu wehren? Wie weit dürfen oder sollen wir für die Verteidigung der eigenen Meinung und den Protest gegen (Geschlechter-)Ungerechtigkeiten gehen? Wer sind die Amazonen unserer Zeit? Und was hat das alles mit dem Amazonas zu tun? Im Dschungel gibt es die Antworten auf diese Fragen auf der Bühne zu sehen. (jm, Fotos: Koen Broos, Olympus Kids, jpl)

>> https://www.festwochen.at

31 Mai, 2024

One Week Peace 2024

Ab 12. Juli 2024 findet das Symposium „One Week Peace“ in Niederösterreich statt. Zunächst mit dem Theaterstück „Brief vom Vater“ am zweiten Juli-Wochenende, eine Woche später (20.7.2024) gibt es die wissenschaftliche Vortragsreihe „Study of Resistance“.



Zum Thema „Das Private ist politisch“ und über Gewalt im Kontext der Geschlechterverhältnisse spricht Mag. Elisabeth Eckhart im Rahmen von „Study of Resistance“. Martina Kainz befasst sich in ihrem Vortag mit „Hass, Misogyne und Mobbing in sozialen Netzwerken – aktuelle Entwicklungen und effiziente Strategien der Gegensteuerung“. Den Ausklang des 20. Juli am Bahnhofsgelände des Museums Lokalbahn Verein Zwettl mit Kaffee & Kuchen und Rahmenprogramm (Bahnhofstraße 30, 3910 Zwettl) gestalten unter anderem Pamelia Stickney und Hans Tschiritsch, ebenfalls bei freiem Eintritt.

Theater: „Brief vom Vater“

Im Rahmen von One Week Peace gibt es im Juli 2024 das Stück „Brief vom Vater“ zu sehen: das Theaterstück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gabriele Kögl, ein Werk über Orte und Plätze, anhand derer das Leben sichtbar wird. Kögl eignet sich das Innerste ihrer Charaktere an und erzählt gleichzeitig klar und mit Distanz über das Sterben der Städte und Menschen. Ihre weibliche Heldin ist dabei kein Opfer. Sie trägt stark und stoisch einen Schicksalsschlag nach dem anderen und lebt ihr Leben. Die Autorin wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Eurodram 2020 und dem Prix Europa 2019. (jm)

„Brief vom Vater“, Fr 12.7. und Sa 13.7.2024, Beginn: 19 Uhr / Einlass: 18 Uhr, Eintritt: VVK €20, per e-mail: soak.bvs@gmail.com / Abendkassa: €25, Wo: Burg Raabs, A-3820 Raabs an der Thaya
Sa 20.7.2024: „Study Of Resistance“, ab 10h, sparkasse.event.raum, Sparkassenplatz 1, 3910 Zwettl

http://www.oneweekpeace.at

16 Mai, 2024

Claire Kelly auf Tour in Europa

Auf Europa-Tour ist gerade diese Singer-Songwriterin aus Nashville: Claire Kelly. Aus Deutschland kommend, ist sie in Wien im 17ten aufgetreten.


Oft sind es kleine Beobachtungen im Alltag, aus denen Kelly ein Lied macht: etwa über eine unbehaarte Katze, die ihr in Berlin über den Weg gelaufen ist. Über die Bauarbeiten gegenüber von ihrem Haus, die sie im Liedtext mit ihrem eigenen Leben parallelisiert. Oder darüber, dass man in Nashville besser aufpasst, wen man küsst, läuft man doch angesichts der dort lebenden Masse an Songwriter:innen Gefahr, in der Strophe eines Liedes zu landen. Auch "Tapestry" war an diesem Abend zu hören:

Charmant vorgetragene schöne Songs, ab und an im 17ten kongenial von Gastgeber Andreas Fasching an der Violine und Mark am Piano begleitet – kurzum: ein gelungener Konzertabend mit tollen Songs. Kellys Tour läuft noch bis 25. Mai 2024 in Österreich und in der Schweiz, danach ist sie in den U.S.A. unterwegs. Man kann sich sicher sein: Diese Karriere wird noch größer, mit weiteren Europa-Tourneen ist zu rechnen. (jpl/pic jpl)

>> Tour 2024
>> EP "Hopeful Romantic"

15 Mai, 2024

Theaterpremiere: „ALL ABOUT ME. Kein Leben nach mir“ (8.6.2024)

Seit 35 Jahren leistet das aktionstheater großartige Theaterarbeit und feiert das Jubiläum natürlich mit einer weiteren Premiere: „ALL ABOUT ME. Kein Leben nach mir“ ist ab 8. Juni 2024 in Wien zu sehen. Besonders gespannt darf man auf die Musik sein, die von Andreas Dauböck, Ernst Tiefenthaler (aka Ernesty International), Emanuel Preuschl und Jean Philipp Viol live umgesetzt wird.


Der Theatermacher Martin Gruber sagt über das aktionstheater und über das neue Stück: „Das aktionstheater ensemble versucht sich seit geraumer Zeit nicht nur am bloßen Aufzeigen etwaiger politischer Missstände. Es arbeitet am - stellvertretend für das Publikum - performativen Durchexerzieren von Nöten jeglicher Art. Anarchisch durchgespielt oder durchlebt werden freilich nicht nur Ängste und Drohkulissen, sondern auch etwaige Hoffnungsszenarien. Eine weitere Konstante ist das gemeinsame Durchforsten einer Poesie des Alltags - mit all seiner Komik und wenig greifbaren Gesetzmäßigkeit. Es wird angestrebt, mittels Kraft verschiedener Künste, ein Erschaffen von Erlebnisräumen zu kreieren, welche festgefahrene Sichtweisen, Haltungen, Denk- und Fühlräume lust- und leidvoll ins Wanken bringen.

Demokratie auf dem Spiel

Begonnen wird, das ist bei uns so üblich, im eigenen Soziotop. Allein ob der Tatsache, dass gemäß der Anzahl der Mitglieder des Ensembles, ebenso viele Welten aufeinanderprallen, wie die Compagnie eben Mitglieder hat, ergibt sich durchaus eine allseits gewünschte Vielfalt. Andererseits gilt es die verschiedenen Sehnsüchte und Begehrlichkeiten aller Mitwirkenden unter einen Hut zu bringen. Die ständige Möglichkeit des Scheiterns am Miteinander ist, sozusagen, die nervöse Taktgeberin der Theaterstücke des aktionstheater ensemble. Womit wir im Hier und Jetzt der politischen Realität und gleichzeitig bei unserem neuen Stück wären. Heute, da im Innen und Außen nichts weniger als die liberale, also möglichst alle Bürger:innen miteinbeziehende Demokratie auf dem Spiel steht, wirkt sich das selbstredend auch auf unser Stück aus: Im verklärten Rückblick, dass vielleicht doch einmal alles viel besser gewesen ist, greifen wir auf Versatzstücke unseres Lebens und unserer Arbeit zurück. Angesichts von Krieg, Klimakatastrophen und dem allgemeinen Rechtsruck sucht man nach dem Sinn des bisherigen Tuns und begibt sich gleichzeitig ins Biedermeier des Privaten. Oder ins Existenzielle einer verlorenen Freundschaft oder Liebe. Und von diesem Verlust, oder von der Suche nach dem kleinen Glück, geht es wieder mit Karacho zurück in das große politische Ganze. Das geht so hin und her. Immer wieder. Im Versuch die Verwirrungen von Groß und Klein, sowie von Gegen- und Miteinander zu greifen und auszuhalten, vertrauen wir auf die Möglichkeiten der performativen Kunst. Auf das sich stets Verändernde. Das Nicht-Statische. Das Momentane. Der Augenblick als einzige Konstante und möglicher Erkenntnisgeber. Immer wieder aufs Neue.“ (Martin Gruber)

Konzept/Inszenierung: Martin Gruber | Text: Martin Gruber, aktionstheater ensemble und Wolfgang Mörth | Dramaturgie: Martin Ojster | Musik: Andreas Dauböck | Bühne/Kostüme: Valerie Lutz | Videoinstallation: Resa Lut | Regie-Assistenz: Sanna Hufsky | Medienkontakt/Foto: Gerhard Breitwieser
Mit: Isabella Jeschke, Andreas Jähnert, Thomas Kolle, Kirstin Schwab, Tamara Stern, Benjamin Vanyek sowie Live-Musik: Andreas Dauböck, Ernst Tiefenthaler, Emanuel Preuschl, Jean Philipp Viol

Wien-Premiere: Sa. 8. Juni 19:30 Uhr, weitere Termine: So. 9. Juni, Di. 11. Juni, Mi. 12. Juni, Do. 13. Juni, Fr. 14. Juni sowie Sa. 15. Juni jeweils 19:30 Uhr im Theater am Werk, Kabelwerk (Oswaldgasse 35a, 1120 Wien)
Kartenvorverkauf: reservierung@theater-am-werk.at, T +43 1 535 32 00,

>> www.theater-am-werk.at
>> www.aktionstheater.at

27 April, 2024

ethnocineca - International Documentary Film Festival Vienna (16. bis 22. Mai 2024)

Von 16. bis 22. Mai 2024 zeigt das Wiener Dokumentarfilmfestival ethnocineca in seiner 18. Ausgabe aktuelles internationales wie österreichisches Dokumentarfilmkino im Wiener Votiv Kino und im Kino De France.


Jedes Jahr im Mai versammelt die ethnocineca die Schönheit und Vielfalt der dokumentarischen und ethnographischen Filmkunst in Wien. Kurz, lang experimentell und aus aller Welt: An sieben Tagen zeigt die ethnocineca ein Kino, das gesellschaftliche Wirklichkeiten diskutiert und die Vielfalt menschlicher Lebenswelten aufzeigt. Darüber hinaus erhält das Publikum durch ein umfangreiches Rahmenprogramm die Möglichkeit einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit den Filminhalten und Bilderwelten. Filmgespräche, Podiumsdiskussionen, Vorträge und eine Masterclass beleuchten das Dokumentarfilmschaffen aus vielfältigen Perspektiven. Die Welt im Kino – ein verdichteter Raum für die Auseinandersetzung mit den Themen unserer Zeit.

Dokumentarfilmkino

„Das diesjährige Programm, das sich aus über 650 Einreichungen dem diesjährigen Festivalschwerpunkt RE-RENDERING PERSPECTIVES widmet, beleuchtet die gesellschaftlichen Notwendigkeiten und Forderungen nach Perspektivenwechsel und den damit verbundenen Dynamiken und Prozessen globalen Wandels. Wir freuen uns gemeinsam mit unseren internationalen Gästen, FilmemacherInnen und ExpertInnen drängende Themen unserer Zeit über das Medium Film zu reflektieren und zu diskutieren“, sagen die FestivalleiterInnen Marie-Christine Hartig und Martin Lintner über ethnocineca 2024.

Auszeichnungen für die besten Filme

Im Rahmen des Festivals werden mit Preisgeldern dotierte Awards in fünf Wettbewerbskategorien von einer internationalen Jury verliehen: Für den besten internationalen Lang- und Kurzfilm des Festivals (IDA bzw. ISA), für den besten österreichischen Film (ADA), für den besten Nachwuchskurzfilm (ESSA) und – als Hommage an die Wurzeln der ethnocineca – für den besten ethnographischen Film (EVA). Bespielt werden das Votiv Kino (Währinger Straße 12, 1090 Wien) und das Kino De France (Schottenring 5, 1010 Wien). (jm, pic: daugther of genghis © Kristoffer Poulsen & Christian Als, 2024)

ethnocineca (16. bis 22. Mai 2024)
Votiv Kino und Kino De France (Eröffnung: 16. Mai 20:00 Uhr, Votiv Kino)
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