05 Juni, 2024

„The Making Of Berlin“ im Akzent-Theater

Am 5. Juni 2024 ist im Rahmen der Wiener Festwochen noch ein Mal das Theaterstück „The Making Of Berlin“ zu sehen. Und von 6. bis 8. Juni 2024 läuft im Jugendstil-Theater „The Memory Of Mankind“.

Das Stück von Yves Degryse zeigt – nach „Lacrimas“ – eindrucksvoll, was modernes Theater auch sein kein: eine Mischung aus Videoinstallation, Film, Live-Musik und anderen Projektionen. Entstand bei „Lacrimas“ noch der Eindruck, man befände sich auf einem Filmset, so war es bei „The Making Of Berlin“ genau umgekehrt: man wähnte sich mehr in einem Kinosaal als in einem Theaterraum.
In „The Making Of Berlin“ vermischen sich Fiktion und Non-Fiktion auf subtile, amüsante Weise – wie soll hier nicht gespoilert werden. Am Ende des Stückes fragt man sich jedenfalls, ob es Yves Degryse wirklich als Regisseur gibt? Das Internet sagt, er wäre ein im Jahr 1977 geborener Schauspieler. Das ins Stück eingebaute Radio Klara gibt es jedenfalls in Belgien. Wer dazu Gelegenheit hat, geht heute ins Akzent-Theater und schaut sich dieses tolle Verwirr-Stück an.

Jugendstil-Theater: „The Memory Of Mankind“

Von 6. bis 8. Juni 2024 läuft im Rahmen der Wiener Festwochen das Stück „The Memory Of Mankind“ im Jugendstil-Theater. Der Plot: Ein Archiv für die Ewigkeit: Gelagert im Salzbergwerk Hallstatt sollen Keramiktafeln als unverwüstliche Datenträger das Ende unserer Zivilisation überdauern. 2012 begann der Österreicher Martin Kunze diese Idee umzusetzen und seitdem sammelt er für sein Memory of Mankind Zeitungsartikel und wissenschaftliche Beiträge ebenso wie persönliche Geschichten. Inspiriert von diesem außergewöhnlichen Projekt, verknüpft der schwedische Regisseur Marcus Lindeen in seiner aktuellen Arbeit dokumentarisches Material mit Fiktivem. Aus Interviews mit Kunze und weiteren Personen – ein Mann, der an einer seltenen Form des Gedächtnisverlusts leidet, ein Archäologe, der nach Spuren einer verschwundenen queeren Gesellschaft sucht – entsteht ein intimes Gespräch über die Obsession des Erinnerns und Erinnertwerdens. In einem Theater ohne Bühne, in einem Raum, den das Publikum und die vier Performer:innen teilen, stellt sich die Frage: Liegt im Erinnern oder doch im Vergessen die einzigartige Kraft des Menschen? Fragen, die uns alle beschäftigen... (jm, Fotos: Beatrice Borgers, Koen Broos)

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