Ganz anders verhält es sich bei Dave's Nightmare: Glasklare Rocksongs liefert die Ösi-Band hier ab. Das bringt zwar musikalisch wie inhaltlich keine neuen Erkenntnisse, fürs ordentliche Abrocken ist das Ergebnis aber allemal geeignet. Insgesamt also gut gemacht und somit 5 von 10 Punkten.
Geradezu das Gegenteil: Badminton, ein Kollektiv bestehend aus Martin Philadelphy (git, voc), Wolfgang Mitterer (key, voc) und Josef Klammer (drums, perc., electronics). Die drei reissen einen mit dem "Set # 1" genannten Eröffnungstrack in einen 26 Minuten dauernden Abgrund aus Impro und Elektro. Ähnlich geht es weiter - das erfordert zunächst die Verabschiedung von Songsstrukturen und das Aufsperren der Lauscher für neue Klangerlebnisse unter dem Motto: Die Welt irgendwie neu entdecken.
Dazu passend und etliche Grade weniger sperrig: Hauschka mit "Salon des Amateurs", das Album eröffnet mit "Radar", einem Stück das an Blasmusik, elektronische Musik und Klavierballaden gleichzeitig denken lässt. Und wenn mal alles wegfällt, grummeln die Elektronik und der Bass unwiderstehlich weiter, um das Stück alsbald wieder Fahrt aufnehmen zu lassen. Da es sich bei den weiteren Tracks ähnlich verhält ist "Salon des Amateurs" ein rundum gelungener Release, der ganz ohne Gesang auskommt und trotzdem immer wieder ordentlich anschiebt.
Chilliges zum Abschluss: Katika mit ihrer Debüt-CD "Ricaricare". Die in Deutschland geborene Musikerin mit kroatisch-italienischen Wurzeln lebt jetzt in Wien, ihre Canzoni verweisen in Richtung Bossanova und in Richtung Jazz und bestechen dabei durch die Leichtigkeit Italiens. Die acht Tracks vermitteln Seelentiefe und große Gelassenheit und könnten der bezaubernde Soundtrack für einen Sommer am Meer sein. (jpl)
Badminton: "s/t" (Idyllic Noises) (7/10)
Dave's Nightmare: "s/t" (Pate/Edel) (5/10)
Hauschka: "Salon des Amateurs" (Fat Cat/Hoanzl) (9/10)
Katika: "Ricaricare" (Monoscope/Rough Trade) (8/10) www.katika.org
Willi Landl: "Rabatt Anarchie Pailletten" (www.jazzwerkstatt-records.com) (7/10)