Doch der Reihe nach: Milos Todorovski hat in Wien studiert und mit dem Saxophonisten Andrej Prosorov erst vor wenigen Tagen auf Extraplatte eine neue CD veröffentlicht. Behutsam haben sich die beiden in ihrem Konzerte dem ungarischen Komponisten Béla Bartók angenähert, das fehlende Orchester haben sie mit Charme und Überzeugungskraft ersetzt – ungarische Tänze durften da nicht fehlen und waren das geeignete Medium um das herausragende Können von Prosorov und Todorovski zu zeigen. Die im selben Geist geschriebenen eigenen Stücke haben Bartók wunderbar ergänzt.
Folklore aus Russland
Für ganz andere Folklore hat im Anschluss die Sängerin und Akkordeonistin Elnara Shafigullina gesorgt: Sie zeigte russische Lieder vom Grund, selbst inzwischen zu Gassenhauern mutierte traditionals wie „Kalinka“ fehlten hier nicht und wussten trotzdem zu begeistern: Denn Elnara Shafigullina und ihr Mitmusiker haben trotz Minimal-Arrangements zu überraschen gewusst – allein der Einsatz des E-Basses hat für überraschende Momente gesorgt und die Tradition gleichsam in die Moderne getragen.
Dass der Ehrbar-Saal der passende, schön verzierte Rahmen für diesen klassischen Musikabend gegeben hat, sei nur am Rande erwähnt. Auch Festival-Organisator Friedl Preisl zeigte sich am Ende des Abends mit dem Verlauf des bisherigen Festivals 2011 zufrieden und lobte die hohe musikalische Qualität – so gab es am Ende für jede der MusikerInnen den üblichen ausladenden Blumenstrauß!