Wofür oder wovon ist Österreich frei? Wie siehst du das?
Devi Saha: Als jemand, der viele Zeitungen und viele Kommentare in sozialen Medien liest, frage ich mich das, ohne eine Antwort zu haben. Das ist ein Grund, warum dieses Festival entstanden ist: Weil es Menschen dazu einladen soll, über diese Fragen zu reden und vielleicht sogar zu einem Ergebnis zu kommen. Der Eintritt ist ja frei, die Veranstaltung ist niederschwellig und Menschen mit verschiedenen politischen Hintergründen sind dazu eingeladen, sich zum Nachdenken anregen zu lassen. Ich habe selbst auch noch keine Antwort auf die Frage, wofür Österreich frei ist.
Das wird also vielleicht im Kollektiv heraus gefunden werden.
Devi Saha: Genau, das ist der Ansatz. Vielleicht auch nicht beim ersten Mal. Wir wollen das Festival ja öfters machen, vielleicht kommt das erst beim dritten Mal ans Licht.
Was ist deine Aufgabe im Rahmen der ersten Ausgabe von „Österreich ist frei“?
Devi Saha: Meine Aufgabe ist die der art directrice. Ich richte den Ort so her, dass er auf eine angenehme, unaufgeregte Weise zum Verweilen einlädt. Die Infrastruktur ist ja da, ich möchte den Charme der Cselley-Mühle erhalten. Die meisten Gäste, die dabei sein werden, kennen die Mühle vermutlich schon lange.
Wie wirst du den Ort gestalten?
Devi Saha: Die Settings sind klar. Die verschiedenen Bühnen wissen wir schon und wir haben's auch besprochen, wie es ausschauen soll. Es wird eine Hauptbühne geben und eine Seitenbühne für die Staatsvertrags-Lesung. Mit der Politikwissenschafterin Karin Praprotnik wird man über die Bedeutung des Staatsvertrags heute sprechen können. Die Konzerte (Anm.: u.a. Bipolar Feminin, Thomas Andreas Beck) werden auf der großen Bühne sein. Und es wird Sitzmöglichkeiten geben, die dazu einladen werden, dass man noch sitzen bleibt und sich unterhält. Vielleicht setzen sich da auch die KünstlerInnen dazu. (jm)
Sonntag 30.4.2023, Cselley-Mühle, Oslip, ab 11 Uhr
Anmeldung ist erforderlich! Unter: bindabei@oesterreichistfrei.eu