Sie sagen dabei Sätze von realen angry young men: Etwa von 9/11-Attentäter Mohammed Atta oder von RAF-Terroristen - oder von Joseph Goebbels. Die Zitate belegen aufgestaute Wut, Aggression, Unzufriedenheit. Seit jeher der Nährboden für Radikalisierung, insbesondere von jungen, alleine gelassenen Menschen, deren Wertsystem instabil ist. Da bleibt oft nur mehr der Rückbezug auf den eigenen Körper.
Zorniger Kraftakt
Folgerichtig lässt Regisseur Martin Gruber seine Schauspieler schwitzen, Turnübungen machen und am Ende - nachdem sie ausgiebig wütend waren - dürfen sich die Zornigen auf der Bühne hinlegen wie Soldaten nach dem Kampf und bekommen eine Massage verpasst! Trotz des programmatischen Titels sind diese jungen Männer weniger wütend als die sich auskotzende Hauptfigur in Peter Handkes ‚Untertagblues’.
Glaubwürdig und professionell
Dennoch: Die jungen Schauspieler agieren glaubwürdig, das Stück ist professionell gebaut. Noch bis Mitte Mai kann man diesen Kraftakt im Theater Nestroyhof sehen, zu dem Andi Dauböck, eine Hälfte von Ash My Love, die Musik live auf der Bühne umsetzt. (jpl)
Sa 14.3. - So 15.3.2015, Do 14.5.- Sa 16.5.2015 jeweils 20:00 Uhr
Theater Nestroyhof - Hamakon, Nestroyplatz 1, 1020 Wien, 20h, karten@aktionstheater.at
>> www.hamakom.at