27 September, 2011

Jellybeat, 29.09.2011, fluc

Es war ein Mal im letzten Jahrtausend: In Wien wird eine Band namens Jellybeat gegründet. Zwölf Jahre später machen Jellybeat noch immer Musik und ein kreativer Endpunkt scheint nicht in Sicht.

Jellybeat = Pop. So könnte man die Band Jellybeat auf den Punkt bringen. Differenzierungen erwünscht? Nun, die Band mischt gekonnt Elektro- mit Gitarrenpop. Wer Disco-Anklänge feststellt, liegt auch nicht falsch, insgesamt bereiten Jellybeat in ihrer Version von Popmusik eine Mischung auf, die live ordentlich in die Beine fährt. Das Riff aus einem Stück wie "Kaleidoscope", aus dem aktuellen, fünften Album "Don't let us be misunderstood" schraubt sich sofort in die Gehörgänge und macht keine Anstalten sich von dort wieder zurück zu ziehen.
Von der ursprünglichen Besetzung sind inzwischen nur mehr der Gitarrist Gottfried Schinagl und DJ Y. an Bord. Vor vier Jahren wurde auch das Frontmikrofon weiter gereicht: Das ist seitdem in den kompetenten Händen von Katrin Navessi, die auch eine Karriere abseits von Jellybeat betreibt - wie man hört, wird bereits fleißig am lange erwarteten Solo-Debüt gewerkt.
Nimmt man das aktuelle Jellybeat-Album als Referenz für das, was am 29. September 2011 auf die BesucherInnen des fluc erwartet, so kann man nur folgendes raten: Tanzschuhe mitnehmen und abtanzen. Übrigens: Ganz in der Nähe vom fluc, nämlich in der Pratersauna, wurde das Video zum Stück "Echo" gedreht. An dessen Ende springt Sängerin Katrin Navessi ins Wasser - das wird im fluc zwar sicher nicht passieren, aber stage diving ist ja wohl möglich. Eben. (jpl)

Jellybeat live: Do 29.09.2011
fluc (Praterstern), im Rahmen von waves vienna, 20:30h

>> www.jellybeat.net
>> www.myspace.com/jellybeat

24 September, 2011

david helbock - simon frick duo

zwei virtuose musiker waren am 23. september in der wiener sargfabrik live im rahmen ihrer cd-präsentation zu sehen: david helbock (piano) und simon frick (violine).

simon frick entlockte seiner geige ungewohnte töne, dank allerlei effektgeräten wurde sie einmal zum bass umfunktioniert, dann wieder zu einem rhythmusinstrument, das für den beat sorgte.
gleiches gilt für david helbock, der die pianoklänge mittels chaos-pad manipuliert oder gleich die saiten des klaviers selbst mit der hand abdämpft bzw. angeschlagen hat. beeindruckend war das spielverständnis der beiden musiker, die schon nahezu weltweit aufgetreten sind, von lateinamerika bis indonesien, demnächst gibt es eine iran-tournee. im jahr 2009 hat david helbock übrigens jeden tag ein klavierstück komponiert, eines davon trägt den titel "blue boogaloo" und ist auf der eben erschienenen cd "diagonal" (traumton rec.) zu finden. helbock und frick spielen zwar erst seit zwei jahren zusammen, kennen einander aber schon seit der kindheit.
resümee: es war ein großartiger musikabend zweier könner! (jpl)

>> www.davidhelbock.com
>> www.simonfrick.com

21 September, 2011

Ripoff Raskolnikov, Davis, 17.9.2011 (Wien)

Der Stadtrand von Wien. U-Bahn-Station Großfeldsiedlung – hier hält sich seit Jahren der feine Musikclub Davis, der stets ein exquisites Programm aufzuwarten hat: Nach den Bayou Alligators aus Bayern in der Woche davor, war am 17. September 2011 der Gitarrist Ripoff Raskolnikov zu Gast.

Wie immer bei den Guten vermischen sich Realität und Legende zu einem Bühnen-Hybrid: Raskolnikov ist seit Jahren, um nicht Jahrzehnte zu schreiben, auf Tour. Vor dem Club parkt sein Lieferwagen, two point two genannt, der in einigen Lieder mit genau dieser Bezeichnung vorkommt. Die Songs erzählen Geschichten von unterwegs: „Early Days“ etwa von einer großen Liebe, die sich am Ende – statt für den Mann mit dem two point two Lieferwagen – doch für den Typ mit dem großen deutschen Auto entscheidet, Zitat: „And the love I felt for you that day is still with me after all these years.“
Seine Songs sind irgendwo zwischen Randy Newman und Tom Waits angesiedelt – das nur zu Orientierung, denn mit seiner rauen Stimme hat Raskolnikov längst seinen eigenen Stil gefunden. Un er hat viel erlebt und weiß davon zu erzählen, Empfehlung: Raskolnikovs aktuelles Album „Lost and Found“.

>> www.ripoffraskolnikov.com

08 September, 2011

Árstíðir in Wien, Theater am Spittelberg

Am 17. August 2011 hat die isländische Folk-Band Árstíðir im Theater am Spittelberg ihr umjubeltes Wien-Debüt gegeben.

Die Band ist im Rahmen einer Mitteleuropa-Tour erstmals nach Wien gekommen. Das ausverkaufte Theater am Spittelberg war der ideale Ort für die ruhige Darbietung der Gruppe: Akustische Gitarren, Violine und Cello lieferten die passende musikalische Basis für eine konzentrierte und intim anmutende Performance.

Neue CD im Herbst

Isländische Traditionals und eigene Lieder in dieser Tradition bezauberten die rund 250 BesucherInnen: Mehrstimmiger Männergesang vermochte zu begeistern - im Herbst wird Árstíðir übrigens seine zweite CD veröffentlichen. Man darf darauf und auf das nächste Wienkonzert von Árstíðir gespannt sein. (jpl)

Árstíðir sind:
Daníel Auðunsson – git, voc; Gunnar Már Jakobsson – git, voc; Ragnar Ólafsson – git, voc; Hallgrímur Jónas Jensson – cello, voc; Jón Elísson – piano, voc; Karl Aldinsteinn Pestka – violine, voc

>> arstidir.com

05 September, 2011

TINARIWEN & BAYOU ALLIGATORS diese Woche in Wien

Mi 07.09.2011: TINARIWEN
Tinariwen, vor 30 Jahren in einem von Gaddafis Rebellen-Camps in Libyen gegründet, machen Rebellenmusik im genausten Sinne des Wortes. DIe Tuareg-Kämpfer haben freilich längst ihre Waffen gegen Musikinstrumente getauscht und werden über die Sahara hinaus auf der Weltbühne gefeiert. Im September erscheint das neue Album auf Anti, dem Label, auf dem auch Tom Waits und Marianne Faithful erscheint. ZEIT: 7. September 2011, 20.00 Uhr EINLASS: 19.00 Uhr ORT: Saal, WUK, Währinger Str. 59, 1090 Wien

Und noch eine absolute Live-Empfehlung für diese Woche:

Sa 10.09.2011: BAYOU ALLIGATORS
Tanzbare Mixtur aus Zydeco und Blues.
Die Bayou Alligators sind eine deutsche Band, die Cajun&Zydeco, Rythm’n’Blues, Rock’n’Roll und Roots-Music spielt. Hauptsache, sie hat dieses gewisse Louisiana-Feeling!
Die Band formierte sich 2008 aus der Band „The Zydeco Alligators“ heraus. Diese tourten sieben Jahre lang durch Deutschland, Holland, Schweiz, Tschechien und die Slovakei und veröffentlichten 2 CDs. Sie gewannen den Blues Award des Internationalen Bluesfestivals in Dresden (2002) sowie den European Cajun&Zydeco Award (2004). Die Musiker teilten die Konzertbühnen mit international renomierten Künstlern wie John Hammond jr., Popa Chubby, Ana Popovic, Candy Dulfer oder der NDR Bigband. Sie spielten bereits auf Schiffen, unter Tage und in schwindelnden Höhen. Aber darauf kam und kommt es gar nicht an, sondern einzig und allein, dass das Publikum nicht mehr von der Tanzfläche kommt!

Davis, Kürschnergasse 9, 1210 Wien 20h 8-10 Euro, Kartenvorbestellung: nodepr@hotmail.com