Sie gilt als Nachfolgerin von Amalia Rodriguez, der grössten Fado-Sängerin aller Zeiten: jetzt hat Cristina Branco mit "Eva" ein Album am Start, das sich von Fado weg bewegt und diese traditionelle Musik Lissabons nur ab und an aufblitzen lässt. Denn die Sängerin mit der klaren Stimme und ihre Begleitband sind im weiten Feld Jazz unterwegs. Fado-Afficionados könnten enttäuscht sein - auch für andere Musikrichtungen offene Fans von Cristina Branco hören genau zu und sind möglicherweise so begeistert wie wir. "Eva" ist auch ein Signal gegen Erwartungshaltungen und die Verwertungslogik der Musikindustrie, die eine bereits erstellte Schublade pro Künstler am einfachsten für immer bestellen lässt. Anders gesagt: Album des Monats.
Thomas Andreas Beck hat mit "Alles brennt" ein neues, intensives Album am Start, das sich wie immer bei Beck mit den brennenden (sic!) Themen unserer Zeit beschäftigt - etwa dem Thema Flucht in Form der verbrannten Lager von Moria. Hier das Titelstück:
Und auch die Sleaford Mods haben mit "Spare Ribs" auch ein neues Album am Start, eine Band, aus der wir noch nicht ganz schlau geworden sind. Die attitude stimmt jedenfalls, irendwo zwischen Punk und Rap:
(jm)
Thomas Andreas Beck: "Alles brennt" (8/10)
Christina Branco: "Eva" (10/10)