Der Wirtschaftsjournalist Michael Braun Alexander hat bereits für zahllose Medien gearbeitet und auch schon einige Bücher zum Thema Geldanlage veröffentlicht. In seinem neuen Buch vermittelt er „20 zeitlose Geldregeln“, wie der Untertitel andeutet. Eine dieser Regeln lautet etwa: “Der Wunsch nach absoluter Sicherheit ist der erste Schritt auf dem Weg ins finanzielle Unglück. Überzogenes Sicherheitsdenken lässt Ersparnisse in einem Niedrigzinsumfeld schrumpfen und bremst die Vermögensbildung aus.“. Der Autor argumentiert ausführlich für langfristiges Value-Investing und dafür, die eigenen finanziellen Angelegenheiten in die eigene Hand zu nehmen und nicht den BankberaterInnen zu überlassen – die würde oft (versteckte) Gebühren verrechnen und letztlich nur auf ihren eigenen Gewinn achten. Auch gemanagte Fonds sind für den Autor eher mit Vorsicht zu genießen, schaffen deren Manager doch nur den seltensten Fällen eine Überrendite. Daraus resultiert eine weitere der 20 Regeln: „Vernachlässigen Sie die Gebühren nicht, die offen oder versteckt bei der Geldanlage anfallen. Langfristig senken Gebühren die Rendite Ihres Kapitals massiv.“
Garten & Geld
Es ist ein gut geschriebenes, leicht zu lesendes Buch, das gerade für Privat- und KleinanlegerInnen einige brauchbare Hinweise enthält: vor allem darauf, dass es sich bei der Geldanlage nicht um ein kaum zu durchschauendes Hexenwerk handelt. Viel mehr ist dies für jeden mit gesundem Menschenverstand und ein wenig Mühe zu schaffen, so die zentrale Botschaft von Michael Braun Alexander. Für die Geldanlage verwendet der Autor das Bild eines Gartens: Stürme, ja Missernten können einen gut gepflegten Garten in Mitleidenschaft ziehen. Aber nach jedem Winter, komme auch wieder ein Sommer, so argumentiert der Autor. Der Gärtner, der diesen Wechsel nicht aushalte, können ja Beton anrühren und seinen Garten für alle Zeiten ruhig stellen – freilich damit auch ohne Chance auf neuerliches Wachstum.
Ein kurzweiliges Buch für alle, die auf eigenen finanziellen Füssen stehen wollen. (jpl)
Nach nur wenigen Takten ist die Stimmung ausgerollt: Akkordfolgen, Themen rund um ungewöhnliche Alltagsbeobachtungen und die unverkennbare Stimme von Sven Regener – „Schafe, Monster und Mäuse“, das neue Album von Element Of Crime liefert alles, was der Fan sich wünscht. Das Eröffnungsstück („Am ersten Tag nach dem Weltuntergang“) ist ein typisches, um die Ecke gedachtes Regener-Stück und so liefern Element Of Crime wieder gekonnt Stimmungsbilder – mit Berlin als Gravitationszentrum – rund um die Koordinaten Schlesisches Tor, Kaufhaus des Westens, Kurfüstendamm, Currywurst usw.. „Karin, Karin“ liefert scheinbar ein Wiederhören mit einer EOC-Protagonistin von früher („Kaffee und Karin“) und das Lied belegt, was die seit nunmehr 35 Jahren bestehende Band geschafft hat: ihr eigenes Universum zu schaffen, in dem sie konkurrenzlos agiert. So schüttelt die Band wieder mühelos neue Klassiker aus dem Ärmel, etwa das schon erwähnte „Am ersten Tag nach dem Weltuntergang“ oder „Im Prinzenbad allein“. Das eigene Songwriting immer noch ein Stück weiter zu drehen, macht wohl alle großen Bands aus, anders gesagt: Album des Monats. Live in Wien am 2. und 3. Mai 2019 im Gasometer!
Federspiel legen mit "Wolperting" ein neues Album vor: die Band mit Simon Zöchbauer ist spiel- und experimentierfreudig wie immer und so hat hier vieles seinen Platz gefunden - von lateinamerikanischen Stücken bis hin zu einem A-cappella-Stück aus Niederösterreich, zu dem der Autor und Musiker Hubert Weinheimer den Text montiert hat. Federspiel belegen mit "Wolperting" gekonnt, dass sie zurecht beständig mit Weltmusikpreisen ausgezeichnet werden. Der Albumtitel verweist übrigens auf Mischwesen, die seit der Antike bekannt sind, im bayrisch-österreichischen Raum kann ein Wolpertinger zum Beispiel eine Mischung aus Ente und Hase sein. Das passt insofern als Überbau für das Album, als Federspiel auch ein musikalisches Mischwesen sind. Empfehlung!
Bosse in Wien - am 1. Dezember spielt Bosse im WUK und präsentiert dabei seine neue CD "Alles ist jetzt": Bosse zeigt sich dabei wieder als gewiefter Songwriter, der sich auch mit den kleinen Dingen des Lebens beschäftigt - mit der ersten Zigarette etwa. Musikalisch holt Bosse groß aus und liefert Breitwand-Pop mit deutschen Texten. Am Ende wird's ruhiger und da ist auch mal ein Streicherarrangement zu hören und im Schlussstück "Ich bereue nichts" klingt Bosse beinahe wie Herbert Grönemeyer. Hier geht einer beständig seinen Weg, der mit Anfang 20 keine Lust mehr auf Bandgründungen hatte und seither einfach sein eigenes Ding macht; deshalb ist "Alles ist jetzt" auch schon Bosses siebentes Album. Live könnte Martin Wenk von Calexico dabei sein, hingehen! Karten gibt's hier
Walter Salas-Humara hat zwar kubanische Wurzeln, ist aber in den U.S.A. aufgewachen, seine Musik ist daher Teil der internationalen Rockmusik-Community – Salas-Humara macht Indie-Rockmusik mit Latino-Einsprengsel und singt in englischer und spanischer Sprache. Die Musik auf "Walterio" - der Titel ist ein Spitzname des Sängers - hat Kraft, hier dürfen E-Gitarren noch E-Gitarren sein! Am 16. November 2018 gastiert er im Rahmen seiner 11 Konzerte umfassenden Europa-Tournee zum neuen Album mit Band im Fania in Wien. Schönes Album; Konzert besuchen – bang your head y baila!
Und schon zum Vormerken: am Dienstag den 4. Dezember gibt es im Wiener fluc die Lindo Labelnight 2018, mit Hauptact Leo Taschner, der Lieder aus seinem aktuellen Album "Weniger is nix" präsentieren wird - dabei unterstützt von Katie Kern an der Gitarre und supported von Katrin Navessi.
. Be there!
Von 10. bis 25. November läuft in Wien das Klezmore Festival und feiert sein 15jähriges Jubiläum! Es ist ein Festival, das sich längst als Brückenbauer zwischen Tradition und Innovation etabliert hat - das Moritz Weiss Trio aus der Steiermark spielt bei der Eröffnung und kann als Beleg dafür angesehen werden. Natürlich sind auch längst etablierte MusikerInnen dabei, so etwa Marwan Abado der gemeinsam mit Klezmer Reloaded am 20. November im Ehrbarsaal auftreten wird. (jpl)
Bosse: "Alles ist jetzt" (7/10)
Element Of Crime: „Schafe, Monster und Mäuse“ (9/10)
Federspiel: "Wolperting" (8/10)
Walter Salas-Humara: "Walterio" (8/10)
Live:
Mi 07.11.2018: Punch Brothers, Konzerthaus, 1030 Wien, 19:30h
Fr 09.11.2018: Frauenmusik, Arenabar, Margaretenstr. 117, 1050 Wien, 19:30h u.a.: mit Sigrid Horn
Sa 10.11.2018: CD-Präsentation Buntlied, Zentagasse, 1050 Wien, 18:30h
Sa 10.11.2018: Lorain, KulturRaum Neruda, Margaretenstraße, 1040 Wien, 20h
Sa 10.11 - 25.11.2018: Klezmore Festival in Wien, verschiedene Locations: PROGRAMM
Fr 16.11.2018: Walter Salas-Humara, Fania Live, U-Bahn Bogen Gürtellinie 22-23, 1080 Wien, 20:30h
Mo 19.11.2018: Christian Masser, Joes New Orleans, Bundesstraße 84, 8077 Dörfla
Fr 23.11.2018 u. Sa 24.11.2018: Tribute to Leonard Cohen, 19:30h (Arena Bar), mit Satuo, Laura Rafetseder
Do 29.11.2018: Sundown Ramblers, Weinbar Gemischter Satz, 1190 Wien, 20h
Fr 30.11.2018: Katrin Navessi, Heureka, Skodagasse 17, 1080 Wien, 20h
Sa 01.12.2018: Bosse, WUK (Währinger Str. 59, 1090 Wien) 20h
Di 04.12.2018: Labelnight im fluc: Leo Taschner feat. Katie Kern, support: Katrin Navessi, anschl. DJ Rob71 u. DJ Kerido, fluc, Praterstern, 1020 Wien, 20:30h
Mi 05.12.2018: Tina Dico, WUK (Währinger Str. 59, 1090 Wien) 20h
Fr 14.12.2018: Lassos Mariachis, Heureka, Skodagasse 17, 1080 Wien, 20h
Fr 21.12.2018: Blinded By Stardust, Chelsea Jahresabschluß, Wien, 20h