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27 Juni, 2010
VA: "Uncompressed World - Audiophile Female Voices Vol.II" (Acoustic Arts Audiophile Recordings)
Ein beachtliches Unterfangen mit beachtlichem Ergebnis: Dieser Sampler versammelt weibliche Künstlerinnen aus der ganzen Welt, die sich dem Singer-Songwriting verschrieben haben. Eröffnet wird der Reigen mit Benedicte Torget ("Sleep Awhile") in aller Ruhe, von sphärischem Piano- und Gitarrespiel getragen. Diese Grundstimmung bleibt die gesamte CD hindurch erhalten, Stück zwei, Andrea Zorns Lied ("Better Be Home Soon") bietet - wie alle anderen Beiträge auch - Singwriting allererster Güte, gleiches gilt für die aufgebotenen Stimmen. Corrinne Mays "Five Loaves and Fishes" erinnert ein wenig die Indigo Girls und ist somit ein Song der Extraklasse. Zwischen den US-Sängerinnen wie Jamie Lynn Noon finden sich auch einige Skandinavierinnen. Rockige Zugänge fehlen bei dieser Zusammenstellung, aber der Sampler liefert einen kleinen, aber schönen Einblick in die internationale independent Singer-SongwritererInnen-Szene, der noch dazu auf ungewöhnliche Weise verpackt ist: In einer DVD-großen Hülle. (jpl)
19 Juni, 2010
VA: "South Africa" (Putumayo/Hoanzl)
Pünktlich zur ersten Fußball-Weltmeisterschaft in Afrika veröffentlicht Putumayo diesen Sampler zu "South Africa". Neben Stars wie der 2008 verstorbenen Miriam Makeba oder den Soul Brothers zeigt die Zusammenstellung auch KünsterInnen, die es noch nicht zu weltweiter aber lokaler Bekanntheit geschafft haben: Die Sängerin Phinda etwa oder Nibs van der Spuy, dessen "Beautiful Feet" sich als ordentlicher Ohrwurm erweisen.
Südafrika ist seit Kolonialzeiten ein musikalisch interessanter Boden, hier mischen sich europäische und afrikanische Traditionen und werden heute durch weltweit gültige Pop-Mechanismen ergänzt: So greift Makeba in ihrem Stück "Orlando" auf Jazz-Einflüsse zurück und bezieht sich dabei aber nicht auf Orlando (Florida), sondern auf das gleichamige Township in Südafrika.
Paul Simon ließ sich übrigens bei "Graceland" vom tollen südafrikanischen Chor Ladysmith Black Mambazo unterstützen und so verwundert es nicht, dass der vorliegende Sampler vom Soweto Gospel Choir beschlossen wird: Dessen Stück "Ngahlulele" geht auf ein traditionelles Zulu-Lied zurück und stellt ein Land musikalisch vor, in dem abseits der Vuvuzela-Tröterei in den Stadien Beachtliches zu hören ist. (jpl)
18 Juni, 2010
Travels: "Robber On The Run" (Ownrecords/Alive)
Auf manches kann man sich auch in diesen Krisenzeiten verlassen: Auf die beständige Qualität der Releases von Ownrecords aus Luxemburg. "Robber On The Run", das dritte Album der Band aus Massachusetts fängt gemächlich an und bietet fortan bezaubernde Melodien, die einen ins Träumeland geleiten. Die E-Gitarre fehlt trotzdem nicht, in aller Ruhe steuert man auf den Höhepunkt des Albums ("What you haven't seen") zu. Ob der vorgenommenen Konzentration und Verdichtungen benötigen Travels gerade mal 27 Minuten, um ihr musikalisches Universum darzulegen - in diesem gibt es viel Bemerkenswertes zu entdecken. (jpl)