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23 November, 2009
Wells/Whitehead/Schneider/Morgenstern: „Paper Of Pins“ (Karaoke Kalk)
Wenn sich gute Leute zusammentun, kann eigentlich gar nichts schief gehen: Mit „Paper OF Pins“ legen die Herren und Damen Bill Wells (Sampler), Ann Whitehead (Trombone, Melodica), Stefan Schneider (Bass, Synthie) und Barbara Morgenstern (Keyboard) ein Album vor, auf dem sie ruhig und unaufgeregt miteinander musizieren. Das Ergebnis ist trotzdem aufregend: Jedes der acht Stücke ist ein Kleinod, zwischen Elektronik, Jazz und Kammermusik angelegt. Wer genau hinhört, kriegt bei jedem Durchlauf etwas anderes mit, da dies bereits die zweite Zusammenarbeit dieser MusikerInnen ist, darf man sich jetzt schon auf Streich Nr. 3 freuen. (jpl)
20 November, 2009
Chris Isaak: "Mr. Lucky" (Reprise/Warner)
Nach sieben (mageren) Jahren gibt es endlich wieder ein neues Album von Chris Isaak: Eingerostet ist Isaak in dieser Zeit keineswegs, hier sind vierzehn Songs zwischen Rock und Hillbilly der unverwechselbaren Marke Chris Isaak. Mit "Summer Holiday" ist ein Ohrwurm allerbester Güte dabei, der Bryan Adams "Summer of ’69" rund vierzig Jahre alt aussehen lässt. Kollege Pranzl meint zwar, "Mr. Lucky" wäre zu mainstreamig, aber: Isaak klingt noch immer so frisch wie auf den ersten Alben und ist seinem Stil treu geblieben. Wenn das Mainstream bedeutet, dann bitte mehr davon! Aber bitte immer mit diesen kratzenden Gitarren; und stets mit dieser butterweichen Stimme, die wohl für immer ihren boy-next-door-Charme haben wird. Sicher: An Highlights des eigenen Œuvres, wie »Baja Sessions« kommt Isaak mit der neuen Scheibe nicht heran, aber das macht nichts. Die Isaak-losen Jahre sind vorbei, auf dass es nicht wieder sieben werden mögen.
09 November, 2009
The Long Lost: "s/t" (Ninja Tune)
Zwei High-School-Sweethearts, die noch immer zusammenstecken und miteinander The Long Lost betreiben: Alfred und Laura Darlington geben mit dem filigranen Eröffnungsstück "The Art Of Kissing" die Richtung vor - getragen werden die verspielten Pop-Miniaturen von Lauras zarter Stimme, neben der akustischen Gitarre ist auch mal für eine Klarinette Platz, einem nicht gerade üblichen Pop-Instrument. Ein 14-Stück-Album aus einem Guss, das an The Handsome Family denken lässt, The Long Lost sind freilich verträumter. Anspieltipps sind z.B. der sphärische "Siren Song" oder das wunderschöne "Regrets Only", das Duo The Long Lost erlaubt sich mit "Ballroom Dance Club" auch einen Ausflug in die 40er-Jahre und in seine eigene Geschichte - denn die SchulkollegInnen Alfred und Laura waren einst TanzpartnerInnen. (jpl)