Wie kam der Biberhaufenweg zu seinem Namen?
Selbst gebürtige Wiener mögen diese Fragen nicht beantworten können.
Das neue Buch von Helga Maria Wolf „Sehnsucht nach dem Alten Wien. Spaziergänge durch eine versunkene Welt“ gibt die Antworten. Unzählige historische Stiche und Fotos zeigen Wien, wie es früher war. Die Bezirke werden der heutigen Nummerierung folgend vorgestellt, so kann jeder über seinen Wohnbezirk nachlesen.
Wiener Wäscheweiber
Die kundige Autorin, die Europäische Ethnologie studiert hat, erklärt wie sich Bezirksgrenzen in den letzten Jahrhunderten verschoben haben bzw. welche Namen früher verwendet wurden, etwa St. Ulrich. Außerdem führt sie urwienerische Typen vor: Schneckenhändlerinnen, Wäscheweiber und Lavendelfrauen.
Klapperpost im 18. Jahrhundert
Im Jahr 1771 hat die Wiener Börse ihren Betrieb aufgenommen und seit 1772 gibt es die so genannte Klapperpost: Mobile Postämter, in Form von Postboten, die Briefe ausgetragen und entgegengenommen haben. Eine Zeichnung aus dem Jahr 1775 zeigt die historischen Postler, von denen sich die heutige Post in puncto Service durchaus etwas abschauen könnte.
Donau und alte Donauinsel
Mit Regulierungen der Donau wurde im 19. Jahrhundert 3 französische Firmen beauftragt. Dabei wurde auch Gerät verwendet, dass beim Bau des Suezkanals im Einsatz gewesen ist. Ein Foto aus dem Jahr 1875 zeigt die Donau ohne Donauinsel. Ohne der aktuellen Donauinsel muss man korrekterweise sagen. Denn Helga Maria Wolf schreibt auch, dass der Name des Biberhaufenweges auf eine früher bestehende Donauinsel zurückgeht.
So ist „Sehnsucht nach dem Alten Wien“ ein buntes Kaleidoskope, das den Leser immer wieder staunen macht und auf unterhaltsame Weise Wissenswertes über Wien aufbereitet. (jpl)
Helga Maria Wolf: „Sehnsucht nach dem Alten Wien. Spaziergänge durch eine versunkene Welt“ - Pichler Verlag 2014 – (9/10)
http://pichlerverlag.styriabooks.at